Penisbruch – Symptome und Behandlung

Von einem Penisbruch spricht man, wenn sich in den Schwellkörpern des Glieds ein Riss ereignet. Dieser geht mit starken Schmerzen, Blutergüssen und einer Schwellung einher und stellt in jedem Fall einen medizinischen Notfall dar, der ärztliche Kontrolle und Therapie bedarf. Fürchten sich viele Männer vor einer solchen Verletzung, ist sie statistisch betrachtet eher selten und begründet eine von ca. 175.000 stationären Aufnahmen in Krankenhäusern.

Die Symptome des Penisbruchs

Nimmt man im Bereich des Gliedes ein knackendes Geräusch war, auf welches starke Schmerzen, ein Anschwellen und dunkle Blutergüsse folgen, so ist es sehr wahrscheinlich, dass sich in den beiden am Penisrücken liegenden Schwellkörpern ein Riss gebildet hat, der meist horizontal verläuft. Man erkennt den Penisbruch am Geräusch des Einreißens, der Vermehrung des Umfanges, einer unnatürlichen Krümmung, den stechenden Schmerzen und der dunklen, bläulichen bis violetten Verfärbung, die dem Penis die Optik einer Aubergine verleiht.

Außerdem kommt es zu einer sofortigen Detumeszenz, die das Glied erschlaffen lässt. Die auftretenden Schwellungen können sich auf die angrenzenden Bereiche ausweiten, wie beispielsweise die Hoden oder Samenstränge. In ca. 10-20 % der Fälle gehen zusätzlich Harnröhrenverletzungen einher, die sich durch austretendes Blut äußern.

Bild Mann hat schmerzen

Diagnose Penisbruch

Anders, als es die umgangssprachliche Bezeichnung “Penisbruch” vermuten lässt, besteht das männliche Geschlechtsorgan nicht etwa aus Knochen, sondern aus Bändern, Gefäßen und Bindegewebe. Die Bezeichnung Penisbruch ist demnach irreführend, da es sich nicht etwa um eine Fraktur handelt, sondern vielmehr um einen Riss, der sich in vielen Fällen mit den Fingern ertasten lässt. “Schwellkörperruptur” ist demnach die medizinisch korrekte Bezeichnung dieser Verletzung.

Da die genannten Symptome sehr eindeutig sind, reicht meist der Blick eines Fachmannes aus, um die Diagnose Penisbruch zu stellen. Ist der Penis stark geschwollen, verfärbt und unnatürlich gekrümmt, ist es unabdingbar, sofort einen Arzt aufzusuchen, der Auskunft über das Ausmaß, die genaue Lokalisierung der Verletzung und die Auswirkung auf die angrenzenden Areale bestimmen kann und die richtige Therapieform in die Wege leitet. Um den Penisbruch von einem Venenriss abgrenzen zu können, werden Röntgenaufnahmen des betroffenen Schwellkörpers angefertigt, die Bildgebung der Magnetresonanztomographie hinzugezogen und/oder eine Ultraschalluntersuchung des Penis durchgeführt.

Ursachen und Vorbeugung

Durch bewusste oder unbewusste Erregung füllen sich die Schwellkörper des Penis mit Blut und versteifen diesen. Obwohl das männliche Geschlechtsorgan von Natur aus so geschaffen ist, dass es in der Lage ist, einiger Belastung Stand zuhalten, kann es in diesem Zustand zu einem Biege- oder Stauchungstrauma kommen, welches mit starken Schmerzen einhergeht. Dies kann beim Geschlechtsakt passieren, wenn der Penis versehentlich aus der Vagina rutscht und unter der Last des Körpergewichts des Mannes oder der Frau gestaucht wird.

Auch während des Masturbierens kann es zu einem Penisbruch kommen, wenn man zweckentfremdete Gegenstände zur Stimulierung einsetzt, wie beispielsweise den Staubsauger oder andere, nicht dafür vorgesehene Dinge, die zu schmerzhaften Unfällen und einer Ruptur des Gliedes führen können. Natürlich kann der Penisbruch auch eine Folge gewaltsamer Einwirkung sein oder sogar im Schlaf eintreten, wenn man sich unbewusst auf das erigierte Glied rollt und es dabei knickt.

Vorzubeugen ist dem Penisbruch demnach insofern, als dass man beim Geschlechtsakt selbst im Moment der größten Erregung darauf Acht gibt, nicht abzurutschen.
Kontrolliert der Mann seine Bewegungen, so kann er leichter entgegenwirken und die Position ändern, wenn die Penetration droht schmerzhaft zu werden. Stellungen, bei denen die Frau mit ihrem gesamten Körpergewicht auf dem Mann sitzt, sind demnach eine Gefahrenquelle für den Penisbruch. Beim Masturbieren sollte nur auf jene Hilfsmittel gesetzt werden, die geprüft und dafür konzipiert sind. Ferner sollte das steife Glied niemals zu stark gebogen, abgeschnürt oder in zu enge Gerätschaften geschoben werden.

Bild Arzt

Erste Hilfe und Therapie

Wie bereits erwähnt, ist es wichtig, bei einem Verdacht auf Penisbruch sofort einen Arzt aufzusuchen, damit das Risiko für spätere Komplikationen minimiert werden kann. Als erste Maßnahme ist es empfehlenswert, das verletzte Glied unter ein wenig Druck vorsichtig einzuwickeln, um die starken Schmerzen zu lindern. Desweiteres hilft ein weiches Kühlkissen gegen die Schwellung. Wichtig ist es, nicht unbedacht auf Schmerzmittel zurückzugreifen, da diese häufig blutverdünnend wirken und somit eher schädlich als förderlich für die Situation sind.

Ein Penisbruch wird durch Mediziner aus den Fachbereichen Urologie und Andrologie behandelt. Der Mediziner des Vertrauens wird möglicher Weise operativ vorgehen, indem er den Riss im Schwellkörper verschließt und eine etwaig verletzte Harnröhre durch einen Blasenkatheter überbrückt, der den Urinfluss während der Heilung umleitet. Entscheidet er sich hingegen für eine konservative Therapie, so geht diese mit einer körperlichen Schonung, erektionsunterdrückenden Medikamenten, Druckverbänden und Kühlkompressen einher.

Diese Therapieform wird jedoch in der Mehrzahl der Verletzungen nur eingesetzt, um die Phase bis zum Operationstermin zu überbrücken und erträglicher zu gestalten. Unabhängig davon, ob operiert wird oder nicht, wird eine Behandlung mit Antibiotika erfolgen, die eine Wundinfektion nach dem Penisbruch verhindern soll.

Bleibt eine fachkundige Versorgung der schmerzhaften Verletzung aus, ist mit Langzeitfolgen zu rechnen, wie Penisverkrümmungen oder Erektionsstörungen.

Spätfolgen und Prognose

Das Krankheitsbild des Penisbruchs ist in Deutschland sehr selten, muss jedoch trotzdem ernstgenommen werden. Bei sofortiger, ärztlicher Kontrolle und medizinischer Behandlung, ist die Verletzung gut therapierbar und führt nur in wenigen Fällen zu Komplikationen und/oder Spätfolgen. Operative Eingriffe haben eine bessere Prognose als die konservative Therapie, in deren Folge Erektionsstörungen, Verkrümmungen, anhaltende Schmerzen, Ausstülpungen oder andere Folgen auftreten können. Erfolgt rechtzeitig und fachgerecht ein operativer Eingriff, so bleibt diese Zahl unter 15% der Fälle.

Bildernachweis:
Titelbild – Penisbruch Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com
Mann hat Schmerzen Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com
Arzt Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com

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