Blähungen: Hausmittel beim Blähbauch

Über Blähungen wird nicht gern gesprochen, doch hierfür gibt es keinen Grund. Die Symptome sind Bauchschmerzen, Aufstoßen und abgehende Winde. Der so genannte Blähbauch ist weit verbreitet, doch es muss nicht sofort zu Medikamenten gegriffen werden. Auch altbewährte Hausmittel können helfen und bieten zudem den Vorteil, dass sie ohne Nebenwirkungen sind. Der folgende Beitrag gibt nützliche Tipps. 

Wie die Ernährung Blähungen beeinflusst

Die optimale Ernährung kann Blähungen vermeiden. Fertigprodukte und Nahrungsmittel, die stark blähen, sollten gemieden werden, beispielsweise Zwiebeln, Kohl und Hülsenfrüchte. Blähungen können auch durch Lebensmittel verstärkt werden, die raffinierten Zucker enthalten oder die sehr ballaststoffreich sind. Ballaststoffreiche vollwertige Lebensmittel werden durch die Verwendung von Gewürzen verträglicher. Andererseits werden dem Körper wichtige gesunde Inhaltsstoffe zugeführt.
Zu den verdauungsfördernden Kräutern und Gewürzen zählen Kamille, Pfefferminze, Melisse, Anis, Fenchel, Kümmel und Koriander. Diese können in der Küche vielfältig verarbeitet werden. Knoblauch hat auf den Darm ebenso eine sehr positive Wirkung und wirkt gegen Blähungen.
Vielen Menschen ist auch der reinigende Effekt der Petersilie auf den Verdauungstrakt unbekannt. Sie kann in der Küche leicht eingesetzt werden, zum Beispiel in Suppen, Salaten oder als Kräuterbutter. Des Weiteren sehr gesund und förderlich ist Koriander. Gewürze werden aus wertvollen Kräutern gewonnen. Diese können sich dank der natürlichen Eigenschaften sehr positiv auf die Verdauung auswirken und Blähungen vermeiden.
Ein allmählicher Übergang zu einer vollwertigen Ernährung ist empfehlenswert. Dieser sollte schrittweise geschehen, um dem Körper die Möglichkeit zu geben, sich daran zu gewöhnen. Eine wichtige Rolle spielt ebenso die Zubereitung des Essens. Wird Gemüse roh gegessen, werden mehr Nährstoffe aufgenommen. Doch der Ballaststoff wird durch das Kochen verdaulicher und die ersten Zucker werden dadurch bereits gespalten. Auf diese Weise wird vorgebeugt, dass sich während der Zerkleinerung des Essens im Dickdarm Luft anreichert. Gekochte Möhren und Kartoffeln beispielsweise sind sehr gut verträglich.
Verdauungsspaziergang
Verdauungsspaziergänge können schon hilfreich sein

Was sollte zusätzlich beachtet werden?

Um den Blähbauch zu vermeiden, ist es nicht nur wichtig, was gegessen wird, sondern dabei auch bestimmte Regeln einzuhalten, beispielsweise in Ruhe und zu festen Zeiten zu essen und ausgiebig zu kauen. Stress im Alltag oder Berufsleben führt häufig dazu, dass viele Menschen ihr Essen geradezu hinunter schlingen. Viele bewegen sich zudem nicht ausreichend. Daraus resultieren oft Blähungen und Bauchschmerzen, die vermieden werden könnten.
Sich Zeit zum Essen zu nehmen und der so genannte Verdauungsspaziergang können helfen. Sport spielt ohnehin eine wichtige Rolle, denn dadurch wird die Verdauung in Schwung gehalten. Nach Möglichkeit sollte beim Essen auch nicht so viel gesprochen werden. Zusätzlich ist es ratsam, dass auch während des Essens genügend Flüssigkeit zu sich genommen wird, da beim Essen und Reden Luft mit verschluckt wird. Diese gelangt in den Verdauungstrakt hinein.
Wasser erleichtert zudem die Beförderung des Essens durch den Verdauungstrakt. Auch die Aufnahme von Nährstoffen wird erleichtert. Weder Aufstoßen noch abgehende Luft oder Stuhldrang sollte unterdrückt werden. Des Weiteren sollte eine zu enge Kleidung vermieden werden, da diese noch mehr auf den Bauch drückt. Bereits kleine Verhaltensveränderungen können helfen, um Blähungen zu beseitigen.

Natürliche Hausmittel, die bei Blähungen helfen: Kümmel, Fenchel und Pfefferminze

Luft im Bauch und Blähungen gehören zum Verdauungsprozess dazu. Dies muss nicht als Alarmsignal angesehen werden. Doch wenn die Darmwinde häufiger auftreten, können sie mit Hausmitteln beseitigt werden. Kümmel wirkt zuverlässig und kann auf einem Stück Zucker oder als Tee verzehrt werden. Es ist eine Wohltat bei Luft im Bauch oder akuten Verdauungsbeschwerden. Kümmel kann bedenkenlos verwendet werden.
Auch eine Tasse Fencheltee wirkt oftmals Wunder bei einem Blähbauch. Für einen wohltuenden Blähbauch können auch zu gleichen Teilen Kümmel- und, Fenchelsamen sowie Kamillenblüten und Pfefferminzblätter vermischt werden. Ein bis zwei Teelöffel davon werden mit einem Viertel Liter kochendem Wasser aufgegossen. Nach fünf bis zehn Minuten kann der Tee durch ein Sieb gegeben und täglich zwei bis drei Tassen getrunken werden, bis eine Besserung eintritt.
Kümmel
Kümmel hilft nicht nur gegen Blähungen bei Babys

Wohltuende Bauchmassage und Wärme

Auch mit einer Bauchmassage kann akuten Blähungen wirkungsvoll entgegengewirkt werden, indem mit kreisenden Bewegungen, die im Uhrzeigersinn erfolgen, im Bauch die Gasansammlungen einfach wegmassiert werden. Die Darmtätigkeit wird angeregt, wodurch Gase und überschüssige Luft besser entweichen können. Wenn zusätzlich warmes Öl verwendet wird, verstärkt sich die Wirkung, beispielsweise Kümmel- oder Lavendelöl.
Im Anschluss wirkt eine Wärmflasche unterstützend und wohltuend zugleich. Ein warmer Wickel hat die gleiche Wirkung. Schon zu Großmutters Zeiten wurde bei schmerzhaften Blähungen ein Leibwickel angelegt. Hierfür wird ein Baumwolltuch in warmes Wasser gelegt. Nachdem es ausgewrungen wurde, wird es um den Bauch gewickelt. Damit die Wärme nicht zu schnell entweichen kann, werden zwei weitere Lagen Handtücher darüber getan. Als Alternative bietet sich ebenso ein Kirschkernkissen an, um die Entspannung zu fördern.

Schüssler Salze helfen bei krampfartigen Blähungen

Bei krampfartigen Schmerzen im Blähbauch kann das Schüssler Salz Nr. 7 (Magnesium phosphoricum) dank der krampflösenden Wirkung Erleichterung schaffen. Hierfür werden zehn Tabletten des Salzes im heißen Wasser aufgelöst und schluckweise getrunken. Die Gase können bei der Einnahme dieses Minerals ohne Probleme und schmerzhafte Bauchkrämpfe entweichen.
Die entkrampfende und entspannende Wirkung ist rasch spürbar. Diese Mischung können auch Schwangere unbesorgt genießen. Es sollte lediglich berücksichtigt werden, dass der enthaltene Milchzucker und die Kartoffelstärke, die so genannten Trägerstoffe, gut vertragen werden.
Tipps gegen einen Blähbauch im Überblick:
  •  Langsam essen und gründlich kauen
  • Gekrümmte Sitzhaltungen vermeiden
  • Keine einengende Kleidung tragen
  • Langsam und schrittweise auf ballaststoffreiche Ernährung umstellen
  • Blähende Lebensmittel und kohlensäurehaltige Getränke vermeiden
  • Frische Kräuter mit einer entkrampfenden und verdauungsfördernden Wirkung verwenden, beispielsweise Petersilie, Koriander, Basilikum, Salbei, Rosmarin und Gelbwurz
  •  Verdauungsspaziergang
  •  Beim Verdacht auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit durch Meiden von bestimmten Lebensmitteln testen, ob die Beschwerden nachlassen. Genaue Untersuchungen sind beim Arzt möglich.

Fazit

Bei den Blähungen handelt es sich nur in seltenen Fällen um eine Erkrankung. Meist ist es ein völlig normaler Vorgang, der im Körper abgeht. Auch etwas über den After entweichende Luft ist völlig normal. Das Gleiche gilt für den zum Teil unangenehmen Geruch, der durch Darmbakterien verursacht wird, die schwefelhaltige Gase produzieren.

Blähungen können jedoch sehr unangenehm und schmerzhaft sein. In diesem Fall können die genannten Hausmittel helfen, um eine Linderung zu erzielen. Kommen allerdings weitere Symptome hinzu, beispielsweise Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, starke Bauchschmerzen oder Blut im Stuhl, müssen die Blähungen ärztlich abgeklärt werden, um andere Erkrankungen auszuschließen.

 

Titelbild: Urheberrecht / Alice Day – 123RF.com

Textbilder: Pixabay.com/de

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