Clematis – richtig einpflanzen und pflegen

Eine der beliebtesten Kletterpflanzen in heimischen Gärten sind die Vertreterinnen der Clematis. Die auch als Waldrebe bekannte Pflanze tritt in zahlreichen Sorten und Arten auf, die mit unterschiedlichen Blütenformen und -farben für Überraschungen in der Gartengestaltung sorgen können. Grundsätzlich können Clematis an vielen Stellen zur Verschönerung der Gartenanlage eingesetzt werden. Lauben, Spaliere und Wände erhalten mit einer Clematis-Bepflanzung einen ganz besonderen Charme.

Vielseitige Gartengestaltung mit Clematis

Clematis haben fast das ganze Jahr Saison in der Gartengestaltung. Da die Vertreterinnen der unterschiedlichen Clematis-Gruppen zu unterschiedlichen Zeiten blühen und sich auch in der Wuchsstärke unterscheiden, lassen sich viele Gestaltungsideen verwirklichen. Besonders kräftig zeigen sich die Frühlingsblüher unter den Clematis wie die Clematis alpina (Alpen-Waldrebe) oder die Clematis montana (Berg-Waldrebe).

Clematis-Hybriden, die mit maximal 3 Meter Wuchshöhe den schwächsten Wuchs aufweisen, zeichnen sich durch schöne große Blüten aus, die häufig sogar zweimal im Jahr das Gärtnerherz erfreuen. Besonders robust hingegen zeigen sich die Vertreterinnen der Clematis viticella (Italienischen Waldrebe), die wie alle wilden Arten gegen Schädlingsbefall geradezu resistent sind. Allerdings blühen die “Wilden” ausschließlich am neuen Austrieb und zeigen daher erst ab Ende Juni ihre volle Pracht.

Clematis – wann am besten pflanzen?

Grundsätzlich können Clematis, da sie als Containerpflanzen im Handel erhältlich sind, das ganze Jahr hindurch gepflanzt werden. Allerdings ist die beste Pflanzzeit in den Monaten August bis Oktober, wenn durch die Bodentemperaturen zwischen 14 und 22 Grad ein optimales Wurzelwachstum gesichert ist. Im Spätsommer gepflanzte Clematis überstehen problemlos den Winter und zeigen sich meist bereits im kommenden Jahr in voller Blütenpracht.

Clematis im Spätsommer einpflanzen
Clematis im Spätsommer einpflanzen

Ideale Standorte für die Clematis

In freier Wildbahn wachsen Clematis meist in Laubwäldern. Dort klettern die Wilden Waldreben an den Bäumen empor, dem Licht entgegen. Entsprechend lieben die wilden Clematis auch im Garten ein Plätzchen, bei dem die Füsse im Schatten stehen, aber die Köpfchen der Sonne entgegen sehen. Grundsätzlich sollte der Gärtner für die Clematis daher einen sonnigen, aber nicht zu warmen Standort suchen. Als ideal haben sich Hauswände, die nach Westen ausgerichtet sind, oder Rankobelisken unter höheren, lichtbekronten Bäumen bewährt.

Clematis – pflanzen leicht gemacht

In Sachen Boden sind die Clematis wie alle ursprünglichen Waldpflanzen auf einen gleichmäßig feuchten, humusreichen Boden mit gutem Wasserabgang fixiert. Befindet sich am gewählten Standort ein schwerer Boden, so sollte ein größeres Areal möglichst tief ausgegraben werden. Die unteren 10 Zentimeter dieser Grube werden mit Splitt und Sand aufgefüllt, um einen Wasserstau zu verhindern. Staunässe führt nämlich zu Wurzelfäule und die Clematis wird anfällig für die Clematis-Welke.

Die ausgehobene Erde mischt der Gärtner nun am besten mit reichlich Kompost und Sand, normaler Blumenerde oder halb zersetztem Laub und füllt damit den Pflanzplatz entsprechend auf. Die vorsichtig ausgetopften Clematis müssen bei Bedarf gewässert werden, bis sich der Ballen richtig vollgesaugt hat. Dann wird der Topfballen so tief eingepflanzt, dass er etwa eine Handbreit unter der Erdoberfläche liegt. Nun muss noch eine Drainageschicht aus Split ins Pflanzloch gegeben werden. Dann wird das Pflanzloch mit dem restlichen Erdaushub aufgefüllt und mit den Händen leicht angedrückt. Die Clematis muss nun gründlich angegossen werden. Danach ist es ratsam, eine etwa 10 Zentimeter starke Schicht aus Steinchen, Rindermulch oder Pinienrinde aufzubringen, um den Wurzelbereich vor starken Temperaturschwankungen und Austrocknung zu schützen.

Die Clematis auf dem Weg nach oben

Clematis mit Rankhilfe
Clematis mit einem Holzrankgitter

Alle Clematis-Arten haben den Drang, sich mit Hilfe verlängerter Blattstiele (Blattranken) einen Weg nach oben zu suchen.

Eine Kletterhilfe erleichtert die Gartengestaltung, da die Clematis in gewisse Schranken verwiesen werden kann.

Optimal eignen sich Holzspaliere aus senkrechten und waagerechten Leisten als Kletterhilfe. Metallgestelle sind weniger empfehlenswert, da Temperaturschwankungen des Metalls an die Triebe weitergegeben wird und bei niedrigen Temperaturen zu Erfrierungen führen kann.

Das Kletterspalier sollte einen Abstand von acht bis zehn Zentimetern zur Hauswand einhalten, damit auch die Hinterseite gut belüftet ist. Die Größe des Spaliers sollte natürlich an die Wuchsgewohnheiten der jeweiligen Clematis-Sorte angepasst werden.

Die starkwachsende Anemonen-Waldrebe beispielsweise kann eine ganze Pergola umwachsen, wenn die Triebe nach der Pflanzung locker mit Bindfäden an Pfosten befestigt wurden.

Grundsätzlich sollte die Rankhilfe gleich beim Pflanzen der Clematis installiert werden, damit sich die Triebe von Anfang an nicht verwirren. Deshalb sollten nach dem Pflanzen die Haupttriebe gleich fächerförmig durch das Rankgitter geführt werden.

Clematis – Vermehrung Marke Eigenbau

Die Clematis lassen sich relativ leicht selbst aus Trieben nachzüchten. Dazu muss einzig ein kräftiger, aber noch relativ junger Trieb von der Rankhilfe gelöst werden. Zunächst befüllt der Gärtner nun einen Blumentopf bis zum Rand mit Anzuchterde und senkt den Topf in Reichweite des Triebes ebenerdig in den Boden ein.

Der Clematis-Trieb wird nun flach in die Anzuchterde eingegraben und mit einem Metallhaken fixiert. Blätter sollten allerdings nicht mit der Erde in Berührung kommen. Nun wird der Trieb mit einem dünnen Bambusstab nach oben geleitet.

Wichtig:
Die Anzuchterde darf nicht austrocknen!

Am besten lässt der Gärtner den Clematis-Trieb bis zum nächsten Frühjahr an der Mutterpflanze. So ist sichergestellt, dass die Jungpflanze genügend eigene Wurzeln besitzt. Erst dann kann die Verbindung zur Mutterpflanze mit der Gartenschere durchtrennt werden. Die junge Clematis-Tochter kann nun für ein Jahr im Topf kultiviert werden oder auch direkt an den vorgesehenen, neuen Heimatstandort gepflanzt werden. In den ersten Wochen muss besonders darauf geachtet werden, dass die Pflanze gut feucht gehalten wird.

Clematis richtig zurückschneiden
Der richtige Rückschnitt ist nicht schwierig

Rückschnitt der Clematis-Schönheiten

Einige Clematis-Sorten erfordern einen regelmäßigen Rückschnitt, um ausdauernd und üppig blühen zu können. Auf den ersten Blick wird mancher Hobbygärtner den Rückschnitt als kompliziert empfinden. Denn auch beim Rückschnitt kommt es auf die Clematis-Sorte an.

So werden:
  •  großblumige Hydriden leicht zurückgeschnitten
  • Wildclematis kaum geschnitten
  • Sommerblüher wie die Clematis viticella Sorten kräftig zurückgeschnitten

Die Blütezeit der Clematis-Sorte gibt einen wichtigen Hinweis auf die Schnittmethode. Daher sollte sich der Hobbygärtner zunächst über die Artenvielfalt in seinem Garten Gedanken machen und sich dann über die Besonderheiten der gewählten Clematis-Sorte gesondert informieren.

Bilder: Pixabay.com/de

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