Fructoseintolerant – Symptome & Hilfe

Oft sind Durchfall und Blähungen ein Hinweis darauf, dass Sie möglicherweise fructoseintolerant sind. Diese Symptome treten aber nicht immer auf und es handelt sich hierbei keineswegs um die einzigen Anzeichen. Während eine vererbte Fruchtzuckerunverträglichkeit einen besonders strengen Diätplan erfordert, haben Sie mit der anderen Form der Intoleranz mehr Chancen auf eine Besserung.

Blähungen und Durchfall sind nicht die einzigen Anzeichen für Fructoseintoleranz

Insofern Sie fructoseintolerant sind, müssen Sie nicht unbedingt unter Durchfall und Blähungen leiden. Obwohl diese Beschwerden zu den berühmtesten Symptomen zählen, treten sie lediglich bei rund 50 Prozent der betroffenen Menschen auf. Es gibt durchaus andere Verdauungsprobleme, die häufig ein Anzeichen für Fructoseintoleranz sind. Nebenbei verursacht die Nahrungsmittelunverträglichkeit auch einige weitere Erkrankungen. Wenn Sie fructoseintolerant sind, besteht zum Beispiel die Gefahr, dass Sie zusätzlich mit Depressionen oder einem Vitaminmangel zurechtkommen müssen.

Wegen der Intoleranz ist Ihr Dünndarm nicht mehr dazu in der Lage, ausreichende Mengen von Fructose aufzunehmen. Während der Fruchtzucker im Dickdarm von Bakterien zersetzt werden muss, kommt es zur Bildung von Kohlenstoffdioxid, kurzkettigen Fettsäuren und Wasserstoff. Durch die Ansammlung der Gase im Darm und die damit verbundenen Blähungen im Verdauungstrakt macht sich Ihre Fructoseintoleranz dann oft bemerkbar. Kurzkettige Fettsäuren sorgen wiederum für die Verflüssigung von Kot und die Entstehung von Durchfall.

Fructoseintolerant - Symptome und Hilfe
Bauchkrämpfe als weiteres Symptom bei Fructoseintoleranz / Bild: Urheber: andreypopov 123RF

Weitere Symptome bei fructoseintoleranten Menschen

Zahlreiche weitere Symptome für eine Fruchtzuckerintoleranz stehen ebenfalls im Zusammenhang mit Ihrem Verdauungstrakt. Diese Anzeichen werden von Menschen, die fructoseintolerant sind, nicht selten falsch interpretiert. Denn bei einem Reizdarmsyndrom treten meistens vergleichbare Beschwerden auf. Krämpfe und Schmerzen im Bauch sprechen beispielsweise häufig dafür, dass Sie möglicherweise unter Fructoseintoleranz leiden. Hierbei machen sich Ihre Bauchschmerzen vor allem im Unterbauch bemerkbar.

Insofern sich Ihr Bauch trotz des Verzehrs von geringen Nahrungsmengen voll anfühlt, ist eine Fruchtzuckerunverträglichkeit ebenfalls eine denkbare Ursache. Zu den sonstigen Symptomen, die im Verlauf einer beeinträchtigten Verdauung erkennbar werden, zählen sowohl Schleimauflagerungen auf dem Kot als auch laut hörbare Geräusche aus dem Darm und ein plötzlich auftretender Stuhldrang. Wenn Sie fructoseintolerant sind, leiden Sie darüber hinaus manchmal unter Verstopfung, nachdem Sie kurz zuvor noch einen viel weicheren Stuhl oder sogar Durchfall bemerkt haben.

Abhängigkeit der Anzeichen von den Essgewohnheiten der Betroffenen

Das Auftreten der Symptome einer Fructoseunverträglichkeit hängt immer maßgeblich von Ihren Essgewohnheiten ab. Denn die meisten Betroffenen kommen mit geringen Mengen von Fruchtzucker zurecht. Sobald Sie beim Essen Ihre persönliche Grenze überschritten haben, macht sich Ihre Fructoseintoleranz bemerkbar. Diese Toleranzgrenze liegt keineswegs bei allen Patienten in demselben Bereich und ist deshalb grundsätzlich unberechenbar. Es ist somit durchaus möglich, dass Sie fructoseintolerant sind, obwohl sich bei anderen Menschen nach dem Verzehr derselben Nahrung viel mehr Symptome zeigen.

Durch den Konsum von Lebensmitteln mit einem außergewöhnlich hohen Fructosegehalt, bekommen Sie die Folgen einer Fruchtzuckerunverträglichkeit logischerweise viel schneller zu spüren. Hierzu zählen beispielsweise Früchte und Getränke, die den Zuckerersatzstoff Sorbit enthalten. Solange Fructose lediglich mit dem Haushaltszucker aufgenommen wird, dauert es länger, bis Sie Symptome erkennen. Nachdem Sie Mahlzeiten mit einem niedrigen Gehalt von Fetten und Eiweiß zu sich genommen haben, finden Sie wiederum schneller heraus, ob Sie fructoseintolerant sind.

Weil sich die Fructose bei manchen Menschen wegen der Unverträglichkeit im Darm ansammelt, verschlimmern sich die Beschwerden durch eine schlechte Ernährung oft mit rasanter Geschwindigkeit. In Ihrem Verdauungstrakt verändert sich bei einem zu hohen Fructosegehalt möglicherweise die Anzahl der Darmbakterien. Im Rahmen der damit verbundenen Beeinflussung der Darmflora verliert Ihr Körper schlimmstenfalls die Fähigkeit, ausreichende Mengen von Spurenelementen und Vitaminen aufzunehmen. Zinkmangel führt dann beispielsweise zu einer gesteigerten Infektanfälligkeit.

Fructoseintolerant Symptome & Hilfe
Trinken Sie Wasser anstelle von Limo / Bild: Pixabay.com/de – nardb8

Umstellung der Ernährung als einzige effektive Therapie gegen Fructoseintoleranz

Wenn Sie fructoseintolerant sind, gibt es unabhängig von der genauen Form der Fruchtzuckerunverträglichkeit nur eine einzige Chance zur Bekämpfung der Beschwerden. Denn ein Medikament oder irgendein Hausmittel, durch das Sie plötzlich mehr Fruchtzucker ohne Probleme zu sich nehmen dürfen, existiert nicht. Eine langfristige Umstellung der Ernährung ist der einzige Weg, der für Menschen mit Fructoseintoleranz zu einem möglichst beschwerdefreien Leben führt. Ob sich Ihr eigener Toleranzwert dabei sogar steigern lässt, hängt von der Art der Fruchtzuckerunverträglichkeit, unter der Sie leiden, ab.

Insofern es sich um eine erbliche Form der Fructoseintoleranz handelt, ist eine verbesserte Verträglichkeit normalerweise nicht erreichbar. Durch eine passende Ernährung verhindern Sie dann lediglich das Auftreten der Symptome. Darüber hinaus kommen Menschen mit einer vererbten Unverträglichkeit auch mit geringen Fruchtzuckermengen nicht zurecht. Aus diesem Grund müssen Sie mit dieser Stoffwechselerkrankung ununterbrochen und mit höchster Disziplin auf alle Nahrungsmittel mit Fructose verzichten, um Verdauungsproblemen sowie sonstigen Folgen einer falschen Ernährungsweise zu entgehen. Hierbei ist nicht nur der Verzicht auf dementsprechende feste Nahrung erforderlich. Denn zahlreiche Getränke stellen insbesondere für Patienten, die erblich bedingt fructoseintolerant sind, eine Gefahr dar. Limonaden und Alkohol enthalten beispielsweise häufig sehr hohe Mengen von Fruchtzucker.

Menschen mit erworbener Fructoseintoleranz haben bessere Chancen

Im Vergleich zu Menschen mit einer Stoffwechselerkrankung profitieren Sie von mehr Freiheiten, wenn Sie nicht durch Vererbung fructoseintolerant wurden. Wer unter einer erworbenen Fructosemalabsorption leidet, schadet seinem Körper oft sogar, indem er auf Fructose vollständig verzichtet. Denn bei dieser Form der Fructoseintoleranz sind Sie durchaus dazu in der Lage, eine begrenzte Menge von Fruchtzucker zu vertragen. Obwohl eine vollkommen fructosefreie Ernährung zunächst zur Linderung von Beschwerden beiträgt, verringert sich wegen der Fruchtzuckerabstinenz die Anzahl der sogenannten Zuckertransporter in Ihrem Darm. Daraufhin verschlimmert sich das eigentliche Problem, weil Sie noch weniger Fruchtzucker vertragen. Fructosemengen, die für Sie zuvor kein Problem darstellten, führen in einem derartigen Fall plötzlich zu ernsthaften Beschwerden.

Sie müssen somit nicht für den Rest Ihres Lebens eine Diät mit dem uneingeschränkten Verzicht auf Fructose einhalten. Trotzdem hat der Konsum von zu großen Fructosemengen natürlich ebenfalls zum Teil katastrophale Folgen. Ein guter Ernährungsplan ist darum auch bei dieser Variante der Fruchtzuckerunverträglichkeit unverzichtbar. Indem Sie die richtigen Mengen von Fruchtzucker konsumieren, ist bei einer Intoleranz ohne erbliche Gründe nicht selten sogar eine Besserung möglich. Wenn Sie im Anschluss an die Diagnose konsumierte Fruchtzuckermengen reduzieren und mit Experten einen guten Diätplan ausarbeiten, besteht die Chance, nach einiger Zeit wieder mehr Fructose zu vertragen. Dann ist eine langsame Steigerung des Verzehrs von fructosehaltigen Nahrungsmitteln möglich. Im Optimalfall führt eine derartige Ernährungsumstellung tatsächlich dazu, dass Sie wieder eine normale Fructosetoleranz erlangen und so viel Fruchtzucker wie alle gesunden Menschen einnehmen dürfen. Sie müssen also nicht unbedingt lebenslang fructoseintolerant bleiben.

Titelbild: Pixabay.com/de – diego_torres

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