Frühjahrscheck – So wird dein Auto fit für den Frühling

Spätestens, wenn die Eisdielen am Wochenende auf den Außenplätzen voller sind als drinnen, wird es Zeit, auch das Auto fit für den Frühling zu machen. Die langen, dunklen Monate sind vorbei und haben auf dem guten Stück unverkennbar ihre Spuren hinterlassen. Deswegen sollte das Auto nach dem Ende der kalten Tage dringend durchgecheckt und gepflegt werden. Neben der Überprüfung der Technik und einem Reifencheck gehört dazu auch die Entfernung aller Witterungsspuren am und im Fahrzeug.

Der erste Schritt: Der Reifenwechsel

Wer im Winter mit Winterreifen unterwegs ist, sollte diese im Frühjahr rechtzeitig gegen die Sommerbereifung tauschen. Denn Winterreifen sind zwar in kalter Witterung ein Segen für die Fahrsicherheit, sobald die Temperaturen aber dauerhaft deutlich über dem Gefrierpunkt liegen, werden sie schnell zum Sicherheitsrisiko. Durch die besonders weiche Gummimischung der Winterreifen erhöht sich bei höheren Temperaturen der Bremsweg.

Außerdem nutzen Winterreifen erheblich schneller ab und werden so zum unnötigen Kostenfaktor. Ebenfalls teuer wird es mit den Winterreifen an der Tankstelle. Durch die schlechtere Haftung der Reifen steigt der Kraftstoffverbrauch im Gegensatz zu Sommerreifen stark an. Eingelagert werden die Reifen kühl, dunkel und trocken, ideal ist hier ein Reifenständer in Keller oder Garage. Alternativ bieten auch Werkstätten und Reifendienste einen Lagerungsservice an.

Die Sommerreifen sollten bei der Montage noch mindestens eine Profiltiefe von durchgängig vier Millimetern aufweisen, ansonsten ist ein Neukauf empfehlenswert.

Reifenwechsel im Frühjahr
Der Reifenwechsel sollte im Frühjahr erfolgen

Streusalz, der Feind des Autos

Auch wenn heutzutage viel weniger gesalzen wird als früher – wer viel auf Autobahnen unterwegs ist, setzt sein Auto im Winter unweigerlich großen Mengen von Streusalz aus. Dieses Salz greift vor allem den Unterboden des Fahrzeugs aggressiv an, verfügen doch nicht alle Fahrzeuge über eine vollständig verzinkte Karosserie. Deswegen ist eine gründliche Unterbodenwäsche im Frühling Teil des Pflichtprogramms, denn auch die Reifen und der Auspuff profitieren von dieser Reinigung.

Salz ist aber nicht nur eine Gefahr von unten, denn durch Spritzwasser verteilt es sich überall am Fahrzeug. Deswegen ist auch eine Überprüfung der Bremsbeläge und Bremsscheiben im Frühling empfehlenswert, damit es an dieser hochgradig beanspruchten Stelle nicht zu Rostfraß und schnellem Verschleiß kommt. Auch die Dichtungen an Motorraum, Türen und Kofferraum sollten gereinigt werden, denn hier führen Salzreste, die sich über längere Zeit festsetzen können, ebenfalls zu Rost.

Auto waschen im Frühjahr
Entfernen Sie Reste vom Streusalz

Den Lack gründlich überprüfen

Auch der Lack des Autos hat mit den Folgen des Winters zu kämpfen. Neben dem Salz sind es hier auch die starken Temperaturschwankungen und aufgewirbelter Splitt, die für kleine und größere Schäden sorgen können. Werden diese nicht im Frühling beseitigt, setzt sich Rost fest. Kleine Kratzer im Lack erfordern dabei keine aufwändige und teure Reparatur. Mit einem passenden Lackstift, den es für fast alle gängigen Fahrzeugfarben im Handel gibt, lassen sich diese Beschädigungen schnell, einfach und günstig selbst beheben. Sollte eine größere Stelle betroffen sein, ist allerdings der Besuch bei einem Fachbetrieb die bessere Lösung.

Auch kleinere Dellen lassen sich inzwischen günstig beheben. Das Ausbeulen mit der Smart Repair-Methode wird inzwischen von den meisten Kfz-Werkstätten angeboten und löst das Problem innerhalb weniger Minuten. Um die Außenhülle des Autos nach den Reparaturen gut geschützt durch den Sommer zu bekommen, empfiehlt sich eine Politur mit Wachs. Diese Arbeit kostet zwar etwas Zeit, ist aber leicht auch von Laien durchführbar und sorgt für nachhaltigen Schutz und Werterhalt des Lacks.

Frühjahrscheck beim Auto
Prüfen Sie die komplette Beleuchtung

Sehen und gesehen werden

Ebenso wie im Herbst ist im Frühling die Überprüfung der kompletten Beleuchtungsanlage Pflicht. Denn besonders die Elektrik eines Autos ist anfällig für einkriechende Feuchtigkeit, die Leuchtmittel vertragen die harte Winterwitterung auch nicht immer gut. Also sollten alle Lampen und alle Beleuchtungsfunktionen im Frühling einmal gründlich getestet werden, damit auch bei den ersten abendlichen Ausfahrten zum Grillen oder an den Baggersee die Sicherheit nicht hinter dem Spaß zurückbleibt.

Um auch den hartnäckigsten Schmutz von Scheiben und Scheinwerfern zu bekommen, reicht haushaltsüblicher Glasreiniger in der Regel nicht aus. Dieser löst zwar einfaches Fett – bei Rückständen von Öl, Ruß und Silikon streckt er aber schnell die Waffen. Diese äußerst hartnäckigen Schmutzpartikel, lassen sich mit speziellen Reinigern für Autoscheiben jedoch sehr leicht entfernen.

Zwar sind diese Pflegemittel etwas teurer, der stark verringerte Arbeitsaufwand bei der Reinigung rechtfertigt den Preis jedoch vollkommen. Zumeist können mit diesen Mitteln auch die Spritzdüsen der Scheibenwaschanlage leicht von Rückständen befreit werden. Auch ein kritischer Blick auf die Wischblätter ist nach einem harten Winter wichtig, denn diese nutzen in kalter Witterung erheblich schneller ab.

Die Flüssigkeiten, die das Auto braucht

Zu guter Letzt sollten alle Betriebsflüssigkeiten, die das Fahrzeug benötigt, überprüft werden. Neben dem Wischwasser, das auch im Frühling nicht ganz ohne Frostschutz sein sollte, gehören dazu noch die Kühlflüssigkeit, das Motoröl und die Befüllung der Klimaanlage. Wer sich selbst diese Überprüfungen oder das Nachfüllen nicht zutraut, sollte sich an eine Fachwerkstatt wenden. Diese bietet im Frühjahr oft günstige Komplettpakete für die Überprüfung des ganzen Autos an.

Dann werden neben den genannten Punkten auch gleich die Batterie, Schlauchverbindungen, Keilriemen und die Sicherheit des Fahrzeugs gecheckt – also auch all die Dinge, die man ohne eigene Werkstatt oder Fachkenntnisse nicht selbst machen kann.

Die wichtigsten Punkte für die Fahrzeug-Fitness im Frühling im Schnellüberblick:
  • Winterreifen rechtzeitig wechseln, auf Profiltiefe achten
  • Gründliche Unterbodenwäsche
  • Pflege aller Dichtungen
  • Alle Glasteile gründlich mit Spezialreiniger säubern
  • Betriebsflüssigkeiten überprüfen und gegebenenfalls nachfüllen
  • Beleuchtung auf vollständige Funktion überprüfen

Bilder: Pixabay.com/de

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