Kopfläuse mit natürlichen Mitteln behandeln

Sie gab, gibt und wird es immer geben! Mit dem gesellschaftlichen Tabu der Kopfläuse beschäftigt sich unsereins in den meisten Fällen erst dann, wenn diese kleinen Biester einen selbst betreffen. Seien es die eigenen Kinder oder gar Erwachsene. Warum geöhren sie zu einem großen Tabu? Oft werden die kleinen Blutsauger sofort mit mangelhafter Hygiene & Co. in Verbindung gebracht. Aber dem ist nicht so. Sie sind einfach da. Diese winzigen Tierchen sind harmlos und können keine Krankheiten übertragen. Es ist wichtig zu wissen, dass sie auf jeden Fall aber bekämpft werden müssen. Sonst besteht die Gefahr, dass sie sich ausbreiten. Das einzig unangenehme an diesen Mitbewohnern ist, das sie unglaublich jucken können. Vor allem durch die abendliche Bettwärme wird der Juckreiz besonders lästig.

Natürliche Heilmittel als wirkungsvolle Alternative?

Nun stellt sich die Frage, wie gegen sie vorgegangen werden soll. Es gibt die chemische Käule oder auch natürliche Heilmittel. Letztere werden zwar gerade von der Schulmedizin heiß kritisiert, aber dennoch scheinen sie sich einige Rezepte nicht erst seit dem tiefsten Mittelalter bis heute bewährt haben. Kann eine effektive Wirkungsweise ohne Nebenwirkung gar lügen?

Präventiver Einsatz möglich

Der Vorteil natürlicher Heilmittel besteht darin, dass sie vor allem auch präventiv exzellent angewandt werden könnnen. Zum Beispiel sind Kopfläuse in Kindertagesstätten mittlerweile wieder des Öfteren zu Besuch. Meist weiß keiner, welches Kind betroffen ist, aber ein großer Aushang an der Eingangstür verweist unübersehbar auf Lausbefall. Gleichzeitig wird Eltern abgeraten, vorsorglich in der Apotheke entsprechende Mittel zu versorgen. Schließlich sind diese Speziallösungen kein Spaß.

Genau an dieser Stelle kommen nun die kleinen “Geheimrezepte” ins Spiel. Einfach und schnell zusammengerührt können sie auch vorbeugend eingesetzt werden. Die Kinder erleben dadurch einmal mehr vom abendlichen Badespaß. Aber Kopfläuse haben gar nicht erst die Möglichkeit, sich auszubreiten oder gar zu stören. Ebenso lassen sich Eier und Nissen damit gut vernichten.
Für alle Beteiligten steigt dementsprechend die Wahrscheinlichkeit enorm, dass der Alltag nicht durch die Laus unterbrochen wird.

Kindergarten
Besonders in Kindergärten verbreiten sich Läuse rasend schnell

Ist die Laus zu Haus?

Da die Kopfläuse unglaublich schnell sind, ist es sehr schwierig sie wirklich zu entdecken. Wird eine einfache Pflegespülung auf das trockene Haar aufgetragen, sind sie besser sichtbar. Läuse bleiben für kurze Zeit noch beweglich, da sie nicht hüpfen können, sind sie gut sichtbar. Das ist auch der Grund, warum sie gern von einem Kind zum anderen übertragen werden. Beim Spielen nähern sich die Kinder gern mit ihren Köpfen. Die Läuse klettern auf charmante Art einfach von einem Kopf zum anderen…

Wird eine Laus gesichtet, ist es ratsam zusätzlich die gesamten Haare, als auch die Kopfhaut nach Eiern und Nissen abzusuchen. Nissen sind die Larven der Läuse.

Einfache Rezepte für zu Hause

Mit dieser kleinen Auswahl an Kombinationen lassen sich auch im Notfall schnell kleine Heilmittel selbst herstellen. Schließlich begrüßen uns diese Tierchen genau dann, wenn wir sie am wenigsten vermuten: am Sonntag, über die Feiertage oder im Urlaub. In diesen Situationen hat meist keine Apotheke geöffnet. Auch Ärzte oder Homöopathen sind nicht immer in unmittelbarer Nähe. Aus diesem Grund lohnt es sich immer, ein kleines Blitzrezept aus alltäglichen Zutaten zu zaubern. Vielleicht kann der Nachbar sogar mit ein wenig Öl aushelfen!

Knoblauch
Knoblauch hilft bei Läusen

Knoblauchöl mit Honig und Zucker

  • Knoblauchzehen
  • Öl
  • Honig oder Zucker

Für dieses Rezept aus Omas Küche werden ein paar Knoblauchzehen geschält und fein zerdrückt. Zusammen mit etwas Öl werden sie langsam für circa 15 Minuten gekocht. Danach wird diese Mischung durch ein Sieb gegeben. Nach dem Abtropfen wird etwas Honig oder auch Zucker zugegeben. Nun werden die Kopfhaut, als auch die Haare kräftig damit einreiben. Damit dieser “Gestank” die Läuse so lange wie möglich stört, wird ein Handtuch ähnlich einem Turban um den Kopf gewickelt.
Das Ziel dieser Behandlung ist es, dass die Läuse an der Mischung kleben bleiben und schließlich ersticken. Sobald allen Kopflausen der Gar ausgemacht wurde, werden die Haar wie gewohnt gewaschen.

Tipp:
Auch Pflanzen oder Sträucher können mit dieser Tinktur mehrmals besprüht werden. Bei Tieren wirkt es ebenso, wenn es über mehrere Tage angewendet wird. Generell ist zu beachten, dass nichts in die Augen gelangt. Dieses Öl brennt. Aus diesem Grund eignet sich bei Tieren eher ein sehr starker Absud von Wermutkraut. Damit kann das Haustier gebadet oder bei Bedarf auch eingerieben werden.

Olivenöl und Spezialkamm

  •  reines Olivenöl
  • Spezialkamm gegen Läuse
  • Shampoo (idealerweise mit Weidenrindenextrakt oder Kokosöl)

Leicht erwärmtes Olivenöl wird gleichmäßig einmassiert. Nach ein paar Stunden werden die Haare mit Hilfe eines speziellen Kammes ausgekämmt. Danach empfiehlt es sich, die Haar normal zu waschen. Natürliche Shampoos mit Weidenrindenextrakt oder auch Kokosöl haben sich bewährt. Diese Haarpflegemittel können auch sehr gut zur Vorbeugung ohne Nebenwirkungen angewandt werden.

Ölmischung gegen Läuse

  •  80 g Olivenöl
  • 10 g Rosmarinöl
  • 10 g Lysol (ohne Zusatzstoffe, in jeder Apotheke erhältlich)

Die Zutaten werden gut vermischt. Danach den Kopf einreiben. Bereits nach kurzer Zeit sind die Läuse abgestorben. Die Haare können gewaschen werden.

Gartenfreunde aufgepasst: Petersiliensamen

  • 1 Tüte Petersiliensamen
  • selbst hergestelltes Salzwasser

Im ersten Schritt werden die Petersiliensamen kräftig zerdrückt. Warum nicht einen Stein dazu verwenden? Im Anschluss werden diese gleichmäßig über die Haarpracht verteilt und leicht eingearbeitet, damit sie nicht gleich wieder rausfallen.
Wenn nun der Kopf in regelmäßigen Abständen mit selbst hergestelltem Salzwasser gewaschen wird, gehört die Geschichte der Kopfläuse bald der Vergangenheit an.

Warum nicht einmal ausprobieren?

Eine alte Dorfweisheit beschreibt, wie noch zu Omas guten alten Zeiten Knoblauch mit wildem Majoran gekocht wurde. Die Menschen waren fest davon überzeugt, dass die Kopfläuse rasch verschwinden, wenn der Sud getrunken wurde. Bei manch einem soll es wunderbar gewirkt haben.

Darf es vielleicht ein wenig Anis sein?

Ein paar Tropfen hochwertiges Anisöl soll ebenso Wunder bewirken. Dazu werden wenige Tropfen einfach mit Hilfe einer Haarbürste auf die Kofphaut aufgetragen. Anschließend werden alle Kopfläuse durch festes Bürsten und Kämmen ausgelöscht.

Butter
Mittels Butter den Läusen den Kampf ansagen

Wie wär´s mit einer selbst gemachten “Aus-die-Laus” Butter?

Auch hier hatte meine Oma stets ein verlässliges Heilmittel aus dem Küchenschrank parat. Dazu wurden geschmeidige Butter, Honig und Knoblauch zu je gleichen Mengen vermischt. Dazu eignen sich die Hände beispielsweise gut. Der Knoblauch entfaltet mit Hilfe einer Knoblauchpresse seine herrlichen ätherischen Öle.
Die geschmeidige Salbe wird anschließend direkt in die Kopfhaut eingerieben. Aus ist die Laus im Nu! Und was sagst du nun dazu?

Fast-Food für Läuse

Eine Mischung zu gleichen Teilen an Vaseline mit Mayonaise kann ebenso als in die Haare bis zu Kopfhaut einmassiert werden. Danach sollte das Ganze ein wenig einwirken. Um die Effektivität zu steigern kann auch hier ein Turban aus einem Handtuch oder alternativ eine Badehaube zum Einsatz kommen. Die größte Wirkung wird erzielt, wenn diese Mischung über Nacht auf dem Kopf bleibt. Nach der Anwendung die Haar waschen und erneut kontrollieren.

Zusätzliche Maßnahmen bei Lausbefall

Bei der überaschenden Diagnose “Kopfläuse” empfiehlt es sich, einige kleine Dinge zu unternehmen, damit sich diese kleinen Tierchen nicht noch mehr ausbreiten können.

Hierzu gehört:
  • Schlafanzug, Bettwäsche und Handtücher waschen (bei 60 Grad Celsius)
  • Mützen, Tücher und Schals ebenso waschen
  • Bürsten und Kämme der Betroffenen nicht mit anderen teilen
  • Bürsten und Kämme: tägliche Reinigung (Seifenlauge oder Essigwasser)
  • Kindergarten, Schule, Hort oder ähnliches informieren & Besuch vermeiden
  • bei bestätigtem Lausbefall = Einsatz von ofiziellem Mittel notwendig, bei Unsicherheit mit Arzt oder Gesundheitsamt abklären

Angst vor Läusen oder Mäusen?

Genauso wie die Hausmaus in jedes alte Gutshaus gehörte, so sind Läuse einfach da und nicht wirklich schädlich. Mit Hilfe dieser Tipps können sie effektiv und nachhaltig ohne Nebenwirkungen behandelt werden. Gleichzeitig geben die Rezepte Handlungssicherheit. In vielen Kindertagesstätten oder Schulen werden zudem Handzettel für einen korrekten Umgang mit Lausbefall vergeben. Natürliche Hausmittel werden meist nicht erwähnt. Der Präventionsgedanke sollte jedoch unbedingt festgehalten werden.

Titelbild: Urheberrecht / Lars Zahner / 123rf.com

Textbilder: Pixabay.com/de

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