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Nicht umsonst sind Ledersitze im Auto sehr begehrt. Sind sie doch nicht nur hochwertiger als das handelsübliche Gestühl aus Polyester, sondern auch bequemer. Das Sitzgefühl auf einem gut geformten Autositz aus Leder ist eben durch nichts zu ersetzen. Da es sich bei Leder aber um ein natürliches Material handelt, bedarf es einer gewissen Pflege. Ungepflegte Ledersitze werden im Lauf der Zeit nicht nur speckig, sondern trocknen aus. In der Folge entstehen Risse im Leder. Diese sind nicht nur unschön, sondern führen auf Dauer auch dazu, dass der Lederbezug ausgetauscht werden muss. Mit einigen einfachen Mitteln lässt sich der Originalbezug jedoch über viele Jahre problemlos in Form halten.
Der Schutz des neuen Leders
Das Leder in neuen Sitzen ist in der Regel ein chromgegerbtes, einfarbiges Glattleder. Durch die modernen Bearbeitungsverfahren bleibt es recht lange wie neu, am Anfang seiner Lebensdauer ist also eine intensive Pflege wie zum Beispiel bei Lederschuhen nicht unbedingt notwendig. Ältere Sitzleder sind noch pflanzlich gegerbt, hier ist der Pflegeaufwand etwas höher. Da diese Technik für neue Sitzbezüge jedoch nicht mehr eingesetzt wird, kommen die Unterschiede in der Pflege eher bei älteren Fahrzeugen zum Tragen.
Auf schwarzem Leder fallen diese nicht auf, bei allen anderen Farbtönen werden sie jedoch schnell sichtbar. Deswegen sollten gerade neue Ledersitze in den ersten Jahren vierteljährlich mit einer Lederversiegelung behandelt werden. Diese verhindert nicht nur die Verfärbung, sondern senkt auch noch den Reibungsverschleiß an besonders beanspruchten Stellen.
Reinigung von Verschmutzungen
Für die Reinigung von verschmutztem Leder gibt es spezielle Reinigungsmittel. Auf die Verwendung von anderen, im Haushalt üblichen, Reinigern sollte tunlichst verzichtet werden. Lederreiniger passen im pH-Wert und in der Konsistenz perfekt zu Leder, in der Regel verursachen sie keine Verfärbungen oder gar Beschädigungen am Leder während der Reinigung. Grundsätzlich gilt hier, dass ein milder Reiniger und etwas mehr Einarbeiten ins Leder oft mehr bringt als die Anwendung eines besonders starken Reinigers. Leder ist ein geduldiges Material und will geduldig behandelt werden.
Wenn die Verschmutzung sich vor allem in der Vernarbung des Leders festgesetzt hat, hilft eine gute Lederbürste, Reinigungsmittel sind hier dann oft unnötig. Bei besonders starker Verfärbung oder Verschmutzung hilft leider nur noch, das Leder an der betroffenen Stelle mit Reinigungsbenzin zu entfärben und zu entfetten und danach mit speziellem gefärbten Lederfett wieder aufzufrischen.
Wenn der Schimmel das Leder befallen hat
Schimmel ist immer dann ein Problem, wenn Ledersitze zu viel Feuchtigkeit abbekommen haben und danach nicht schnell und gründlich getrocknet wurden. Das größte Problem in diesem Fall ist nicht so sehr die Verfärbung des Leders oder der unangenehm muffige Geruch. Vielmehr ziehen Schimmelsporen recht schnell in die Polsterung des Sitzes ein und sind dann nicht mehr durch Reinigung entfernbar.
Schimmelbefall ist sehr leicht am Geruch zu erkennen. Mit einem von Schimmel befallenen Fahrzeug sollte nicht mehr gefahren werden, denn der Pilz riecht nicht nur sehr unangenehm. Seine Sporen verteilen sich im gesamten Innenraum des Wagens, durch Heizung und Belüftung werden sie zudem noch ständig aufgewirbelt. Da Schimmelpilze auch menschliche Atemwege befallen können, entsteht so eine erhebliche Gefährdung für die eigene Gesundheit.
Grundsätzlich wird Schimmel zunächst behandelt wie jede andere starke Verschmutzung auf dem Leder. Aufgrund der Sporenbildung sollten jedoch auch alle weiteren Lederteile im Fahrzeug einer gründlichen Behandlung unterzogen werden, ebenso alle anderen Oberflächen. Ein wirksames Mittel ist eine Mischung aus 25-prozentiger Essigessenz und einer gleichen Menge an Wasser. Diese Mischung kann für alle Oberflächen im Fahrzeug verwendet werden.
Die Pflege alter Ledersitze
Wenn Leder älter wird, verleiht ihm das bei richtiger Pflege einen sehr eigenen und schönen Charakter. Zwar wird sich etwas Faltenwurf und auch die Dehnung des Leders an besonders beanspruchten Stellen nicht dauerhaft verhindern lassen – mit der richtigen Pflege halten Ledersitze aber meist länger als ihr Besitzer. Besonders wichtig ist, dass eine regelmäßige Pflege mit kleineren Mengen Pflegemitteln erheblich wirksamer und schonender für das Leder ist als einmal jährliche Pflege-Orgien, bei denen das Leder mit großen Mengen Fett malträtiert wird.
Auch die Sitze in geschlossenen Fahrzeugen verlieren im Lauf der Jahre ihre Spannung, denn das im Leder enthaltene Fett wird ausgeschwitzt. Dadurch wird das Leder nicht nur leichter brüchig, es verliert auch seinen natürlichen, leicht sauren pH-Wert. Deswegen sollten diese Oberflächen regelmäßig mit einer milden Pflegelotion für Leder behandelt werden. Diese gibt dem Leder seinen natürlichen Säuregehalt wieder und sorgt für eine milde Rückfettung.
Besonders alte Ledersitze und das Gestühl von Cabrios müssen etwas intensiver gepflegt werden. Hier ist es ratsam, mit einem Lederfett mehrmals jährlich für die benötigte Rückfettung zu sorgen. Zudem hat gutes Lederfett eine imprägnierende Wirkung. Gerade ältere Sitze werden so nicht nur im Wert erhalten, sondern auch wirksam vor Schimmelbefall geschützt.
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