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Die Hundehaltung macht Freude, bereichert das Leben und soll zu einer innigen und tiefen, bedingungslosen Freundschaft zwischen Mensch und Tier führen. Doch all diese Wünsche, die mit dem jungen Vierbeiner in den Haushalt einziehen werden nur dann wahr, wenn sich das neue Familienmitglied harmonisch einfügt und seinen Menschen folgt. Ein gut erzogener Hund ist ein angenehmer Zeitgenosse und Begleiter, der folgsam mit in den Urlaub oder zum Stadtbummel, ins Restaurant und auf eine Radtour kommt.
In der altertümlichen und wenig artgerechten Erziehung wurde primär mit “Zuckerbrot und Peitsche” gearbeitet und sich auf seine Position als Rudelführer berufen. Auch die moderne Hundeerziehung sieht natürlich vor, dass der Hundehalter der Chef und der Hund selbst ein unter ihm stehendes Mitglied des Rudels ist. Hundeerziehung auf gleicher Augenhöhe funktioniert nicht und führt zwangsweigerlich dazu, dass der Hund die führende Rolle in der Familie einnimmt und unerwünschtes Verhalten, sehr zum Leidwesen der anderen Familienmitglieder an den Tag legt. Vorab sei angemerkt, dass es keine pauschale Erziehung für alle Rassen und alle Charaktere in der Hundewelt gibt. Ebenso wie Menschen in ihrem Verhalten, in ihrer Sensibilität und im Wesen unterschiedlich sind, unterscheiden sich auch die Hunde.
Was Fakt ist, ist die Tatsache, dass Gewalt und Schläge, ein Würgehalsband und laute Schreie in der modernen Hundeerziehung fehl am Platze sind und nicht gegen, sondern für ein unerwünschtes Verhalten sorgen. Hunde sind sehr soziale Wesen, die Freude am Gefallen ihrer Herrchen und Frauchen finden und daher alles tun werden, um sich das Lob und die Anerkennung zu verschaffen. Genau diesen Wesenszug sollte man nutzen und fördern, wohlwollendes Verhalten zeigen und den Hund für braven gehorsam belohnen.
Fakten zur modernen Erziehung
Im langen Zeitraum der Domestizierung, hat der vom Wolf abstammende Hund längst gelernt, dass er nicht mehr der Jäger ist und weder anderen Tieren, noch Menschen nachstellen darf. Doch gibt es einige passionierte Jäger, die rasse- oder verhaltensbedingt eine konstante Führung und eventuell den Besuch in einer Hundeschule benötigen. Die ganze Bindung zwischen Hund und Besitzer basiert auf Vertrauen, welches mit der Zeit wächst und durch Gewalt immer zerstört wird. Um ein positives Miteinander zu ermöglichen, sollte ein Hund nicht aus Angst vor einer möglichen Bestrafung, sondern aus Freude am Gefallen hören und dem Wunsch seines Besitzers nachkommen.
Es gibt viele langjährige Hundehalter, die die sanfte Erziehung mit dem Wörtchen antiautoritär umschreiben und fest daran glauben, dass nur die “Zuckerbrot und Peitsche” Methode wirklich für einen gehorsamen Wegbegleiter sorgt.
Ruhe und Gelassenheit haben nichts mit dem Verlust der Autorität zu tun und werden vom Vierbeiner mehr geschätzt, als laute und oftmals unverständliche Worte, die ein Fehlverhalten rügen und dem Hund dabei nicht zeigen, welchen Fehler er eigentlich gemacht hat.
Klare Aussagen mit Ruhe vermitteln
Aller Anfang ist schwer. Aber nicht nur für den Hundebesitzer, sondern vor allem für den jungen und verspielten, oftmals übermütigen und lebensunerfahrenen Hund. Er drückt seine Freude überschwänglich aus, springt seine Besitzer an und wundert sich, warum sein Empfang nicht mit Freude und ebenso überschwänglicher Begrüßung erwidert wird. Sanft drückt man den Welpen auf den Boden und zeigt ihm, dass er erst begrüßt wird, wenn er ruhig vor seinem Besitzer steht oder sitzt und mit allen vier Pfoten auf dem Boden bleibt. Dabei wiederholt man die Anforderung in Form von Sitz oder Platz und lobt den kleinen Vierbeiner ausgiebig, wenn er auf die Aussage reagiert und der Anordnung Folge leistet.
Modern erziehende Hundehalter bestrafen nicht für das unerwünschte Verhalten, sondern lenken den Hund mit sanften Worten und leichten Berührungen in die Richtung, in der sie ihn wünschen.
Schnell wird der Hund begreifen, dass er mit Freude und ausgiebig begrüßt wird, empfängt er Herrchen oder Frauchen ruhig hinter der Tür und drückt seine Erleichterung über das Zurückkommen nicht mit lautem Bellen, aufgeregtem Urinieren oder dem unerwünschten Anspringen aus.
Besonders in der Leinenführigkeit sind viel Geduld und Ausdauer gefragt. Übermütig zieht ein junger Hund an der Leine und stellt den Besitzer vor die Herausforderung, ihm zu folgen oder die große Eile in ein gemütliches “bei Fuß” zu verwandeln. In der modernen Erziehung sollten Hundebesitzer für das Fußlaufen mehr Zeit einplanen und den Spaziergang zum Training nicht unter Zeitdruck vornehmen. Denn der größte Erfolg stellt sich ein, verweilt man bei jedem Zug am anderen Ende der Leine auf der Stelle und beginnt den Spaziergang mit einer anschließenden “Fuß” Aufforderung von neuem. Der früher so häufig eingesetzte Ruck an der Leine oder gar ein Stachelhalsband würden den Hund nur verstören und keinesfalls zur besseren Leinenführigkeit führen.
Individuell aber mit Grenzen – Tipps und Kniffe in der Hundeerziehung
Sehr sensible Hunde reagieren schon auf ein Räuspern oder ein langgezogen ausgesprochenes Wort sehr aufmerksam. Würde man ein so sensibles Wesen mit einer lauten Stimme rügen, würde der Hund den Schwanz zwischen die Hinterbeine legen und jeglicher Aufforderung nur aus Angst, aber nicht mit Freude nachkommen. Die Beziehung wäre zerstört, ehe sie überhaupt richtig aufgebaut ist und sich gefestigt hat.
Sicherlich muss jeder Hund seine Grenzen aufgezeigt bekommen und sollte lernen, was sein Besitzer wünscht und welches Verhalten auf Unmut stößt. Fehlverhalten tadeln moderne Hundebesitzer am besten mit einer Nichtbeachtung des Tieres, die nach einem kurzen Moment in eine neue Aufforderung übergeht und zum Ergebnis hat, dass der Hund die Nähe seines Besitzers sucht und schon aus der Intension heraus gehorchen wird. Ohne ein lautes Wort wird der Hund schnell merken, dass unerwünschtes Verhalten nicht die gewünschte und so dringend notwendige Aufmerksamkeit der Familie, sondern Nichtbeachtung nach sich zieht. In Zukunft wird er sich bemühen, die Nichtbeachtung nicht noch einmal zu spüren und dementsprechend bereits bei der ersten Aufforderung reagieren.
Vieler Hunde liebe Beute sind Jogger oder kleinere Hunde, die laut bellend in den Parkanlagen auf der Lauer zu liegen scheinen und die Aufmerksamkeit des Vierbeiners an sich ziehen.
Die wichtigste Aufgabe aller Hundehalter ist eine Erziehung, die zu 100% auf das Wesen des Tieres abgestimmt ist und in der Geschwindigkeit und den Anforderungen dem individuellen Charakter entspricht.
Bilder: Pixabay.com/de
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