Mundgeruch – was hilft dagegen?

Sowohl bei einem selbst, als auch bei Außenstehenden ist Mundgeruch unangenehm. Kaum einer traut sich aber was zu sagen. Weder diejenigen, die an schlechtem Atem leiden, noch diese, die ihn zu spüren bekommen. Schweigen ist beim Thema Mundgeruch aber genau falsch. Mundgeruch ist nämlich nicht nur eine Sache der Hygiene, er kann auch auf eine schwere Erkrankung hindeuten und er führt gleichzeitig auf eine seelische Belastung zurück, denn viele Betroffene leiden unter Isolation. Wer selbst an schlechtem Atem leidet, sollte im ersten Schritt den Zahnarzt aufsuchen. Ist Jemand im Freundes-, Verwandten- oder Bekanntenkreis, der davon betroffen ist, ist es wichtig diesen Menschen darauf aufmerksam zu machen. So wird in der Regel allen am Besten geholfen

 

Stehen Stress und Mundgeruch oder der weibliche Zyklus im Zusammenhang

Es ist ganz klar so, dass jemand der Stress, Sorgen und Ängste hat, an Mundgeruch leiden kann. Zwangsläufig muss dies aber nicht der Fall sein. In extremen Situationen wie beispielsweise bei Stress oder vor Aufregung wird der Mund trocken, dies hat bestimmt jeder schon einmal selbst erlebt. Dann ändert sich auch die Zusammensetzung von Speichel, was zu Mundgeruch führen kann. Auch bei Frauen und ihrer Monatsblutung kann es einen Zusammenhang geben, da der weibliche Zyklus ebenfalls die Zusammensetzung des Speichels beeinflussen kann. So wie beispielsweise am Tag des Eisprung.

Symptome von Mundgeruch

Während Fachleute die verschiedenen Geruchs-Nuancen beim Mundgeruch unterscheiden können, fällt dies anderen Menschen sehr schwer. Für diese ist Mundgeruch gleich Mundgeruch. Fachleute hingegen riechen, ob es bei dem Atemgeruch aus dem Mund um einen Gestank nach Erde oder Leber handeln kann, was ein Anzeichen für eine Erkrankung der Leber sein könnte. Denkbar ist auch ein obstartiger Geruch, der darauf hindeutet, dass der Körper Fett verarbeitet, anstatt Zucker abzubauen. Dies ist oft bei längeren Hungerphasen, wie beispielsweise bei einer Diät oder auch bei Zuckerkranken der Fall. Auf eine Nieren-Erkrankung deutet hingegen der Geruch nach Urin hin. So ein Mundgeruch sollte aber in jedem Fall von denen unterschieden werden, für die man in erster Linie sofort verantwortlich ist. Es gibt nämlich Atemwolken, die bewusst entstehen können und welche man dann auch in Kauf nimmt. Um diese handelt es sich beispielsweise dann, wenn man etwas mit Knoblauch isst, Alkohol trinkt oder eine Zigarette raucht. Alkohol, Tabak und Knoblauch verursachen auch im Mund den für sie ganz typischen Geruch, verschwinden aber auch wieder ohne Hilfe von ganz allein.

Wie entsteht ein schlechter Atem im Mund

Durch den Fäulnisprozess im Mund erhalten wir einen schlechten Atem. Die Mundflora lebt von Essenszeiten , Mikroben, Blut und abgestorbenen Zellen. Diese schleichen sich ein und kleben an Zähnen oder den Zwischenräumen der Zähne sowie in Zahnfleichtaschen oder an defekten Füllungen. Auch der Zungenrücken ist von dem Fäulnisprozess betroffen. Die Mikroorganismen in unserem Mund essen aber nicht nur. Diese scheiden unter anderem auch Schwefel-Verbindungen aus, die in der Nase sehr unangenehm wahrgenommen werden.

Erste Hilfe bei schlechtem Atem:
  • Pastillen oder Pfefferminz-Bonbons
  • Atemsprays
  • Mundduschen

Die meisten verschaffen sich Abhilfe bei schlechtem Geruch aus dem Mund, bekämpfen diesen aber nicht in der Ursache. Diese Hilfsmittel helfen im ersten Moment, lösen das Problem aber nicht, so dass der schlechte Atem wieder zurück kommt. Besonders wer bei der Zahnhygiene spart, der wird mit diesen Problemen zu kämpfen wissen.

Zahnbürste
Achten Sie auf eine gute Mundhygiene

Schlechter Atem durch schlechte Zähne

Wer die Mundhygiene nicht Ernst nimmt und die Zähne nicht oft genug und gründlich putzt, der trägt dazu bei, dass Zahnbelag entsteht. So können dann auch Entzündungen im Mund für den schlechten Atem verantwortlich sein. Auch Karies, Rauchen, eine Entzündung der Mundschleimhaut oder vom Zahnfleisch, Schnupfen, entzündete Nasennebenhöhlen und Rachenmandeln sowie Parodontitis und Pilze in der Mundhöhle trieben den schlechten Atem voran. Ebenso unangenehm riechen Menschen nach dem Aufstehen. Für den schlechtem Atem nach dem Aufstehen sorgt ein trockener Mund, der die Schleimhaut verändert.

Zahnseide
Geruchsprobe mittels Zahnseide

Diagnose bei schlechtem Atem

Den schlechten Atem bei sich selbst erkennen ist nicht wirklich einfach, denn nach einiger Zeit gewöhnt man sich an die Ausdünstungen und nimmt diese nicht mehr wahr, ebenso wenig wie den eigenen Mundgeruch. Ein Selbsttest kann in dieser Situation helfen. Wer aber denkt, er kann beispielsweise in die eigene Hand atmen oder den Handrücken belecken und anschließend daran schnüffeln, der irrt sich. Bei diesen Methoden wird man meist nichts Unangenehmes feststellen.

Ganz anders sieht dies aus, wenn man eine Geruchsprobe an benutzter Zahnseide macht. Darüber hinaus gilt es auch, wenn man mit einem Finger über den hinteren Teil der Zunge streicht und anschließend an dem Finger riecht. Eine 100 prozentige Sicherheit werden diese Test aber nicht ergeben. Gewissheit verschaffen kann man sich beim Thema Mundgeruch von Fachleuten. Die Sprechstunde dient dazu, eine Diagnose zu stellen und anschließend mit einer Therapie zu beginnen.

Ein Facharzt hat Spezialgeräte wie ein Halimeter zur Verfügung. Dieses misst die Schwefelgase im Atem. Der Test kann dann sagen, ob Mundgeruch vorhanden ist oder nicht. Die Ursache und Unterscheidung der einzelnen Schwefel-Verbindungen kann der Test jedoch nicht herausfinden. Wichtig ist es, sich bei seinem Zahnarzt Hilfe bei der Mundhygiene zu holen. Dies kann eine Schulung sein, wie die Zahnbürste korrekt angewendet wird und wie mit Zahnseide und Zwischenraum-Bürstchen umgegangen werden kann. Auch die regelmäßige professionelle Zahnreinigung schafft Abhilfe bei Atemproblemen und bringt die Zähne gleichzeitig zum Glänzen. Mundwasser dagegen kann mehr Schaden anrichten, als Helfen. Denn die Bakterien, die den üben Geruch entstehen lassen, werden zwar abgetötet, gleichzeitig werden aber auch die Mikro-Organismen beseitigt, die zu einer normalen Mundflora gehören.

Tipps gegen schlechten Atem:
  • Täglich mindestens zwei Mal putzen
  • Zahnseide und Zwischenraum-Bürstchen verwenden
  • Zähne zwei Mal im Jahr professionell reinigen lassen
  • Zunge von Bakterien und Belag befreien
  • Mit Knoblauch, Alkohol und Tabak nicht übertreiben
  • Auf eine gesunde Ernährung achten
  • Reichlich trinken, damit Speichel fließt und die Spucke Bakterien desinfizieren kann
  • Kaugummie für die Speichelproduktion kauen
  • Parodontitis oder defekte Zähne vom Zahnarzt kontrollieren und behandeln lassen

Wer diese Tipps beachten und sich die Mundhygiene zu Herzen nimmt, der kann dem üblen Geruch im Mund den Kampf ansagen und zukünftig mit einem gutem Atem leben.

Bilder: Pixabay.com/de

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