Muttermalentfernung

Eine Muttermalentfernung kann aus rein ästhetischen oder medizinischen Gründen angesetzt sein. Meist stehen zwei klassische Methoden zur Verfügung und die Muttermalentfernung kann entweder als chirurgischer Eingriff oder als Laserbehandlung erfolgen. Da bestimmte Merkmale und Kriterien die Chance einer Entartung von Muttermalen zu bösartigen Hautkrebs einschätzbar machen, ist die Muttermalentfernung oft eine wichtige und präventive medizinische Indikation.

Was sind Muttermale und wie entstehen diese?

Muttermale sind umschriebene und gutartige Veränderungen der normalen Haut. Es handelt sich hier um Wucherungen der Melanozyten, die fast bei jedem Menschen vorkommen. Meist zeigen sich diese als braune Flecken in unterschiedlichen Größen und Formen an den Armen, Beinen oder auch im Gesicht. Sie entstehen durch die hohe Konzentration von pigmentbildenden Zellen an einer Hautstelle.

Ob man viele oder wenige Muttermale hat ist nicht beeinflussbar, da dies als Veranlagung bereits in der Schwangerschaft angelegt wird. Wenn in der eigenen Verwandtschaft häufig Muttermale auftreten, so ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher selbst Muttermale zu haben. Neben den erblichen Faktoren begünstigen auch der eigene Hauttyp und der Farbstoff Melanin die Entstehung von Muttermalen. Je heller der eigene Hauttyp ist, desto mehr Muttermale sind auf der Haut zu finden.

Im umgekehrten Sinne haben Menschen mit einer dunkleren Haut meist eine geringere Anzahl von Muttermalen aufzuweisen. Der Farbstoff Melanin ist für die Entstehung der dunkleren Flecken entscheidend. Die pigmentbildenden Nävuszellen vervielfältigen sich und wandern von den tieferen in höhere Hautschichten. Das Melanin ist als dunklere Farbe nun besser sichtbar und sorgt für die bräunliche Färbung der Muttermale.

Medizinisch wird das Muttermal (Nävus) in verschiedene Arten und Untergruppen unterschieden:
  • Melanozytennävus bzw. Pigmentnävus (z.B. Sommersprossen)
  • Nävuszellnävi
  • Epidermale Nävi
  • Talgdrüsen-Nävus
  • Gefäßnävi (z.B. Feuermal)
  • Hämangiome (z.B. Blutschwamm)

Bild Muttermal

Wann ist eine Muttermalentfernung notwendig?

Das Risiko für gefährliche Entartungen von Muttermalen lässt sich frühzeitig mit einer empfohlenen ABCDE-Regel einschätzen und diese fünf Kriterien dienen der Orientierung, ob man bestimmte Muttermale von einem Dermatologen untersuchen lassen sollte.

Der Buchstabe A steht für Asymmetrie und bezieht sich auf eine ungleichmäßige oder asymmetrische Form des Muttermales. Sollte die Form nicht mehr gleichmäßig rund oder länglich sein, ist dieses Kriterium ein erstes Anzeichen für eine mögliche Veränderung.

Der Buchstabe B steht für Begrenzung. Dies ist wichtig bei verwaschenen, unebenen und gezackten Rändern des Muttermales. Die Konturen sind hierbei unklar oder ausgefranst.

Der Buchstabe C steht für Colour und bezieht sich auf die unterschiedlichen Farbveränderungen. Wenn das Muttermal nicht gleichmäßig in der Farbe ist und über verschiedene Farbstufen von grauen oder schwarzen Punkten verfügt, dann könnte dies auch ein Hinweis auf eine krankhafte Veränderung zu einem bösartigen Melanom sein.

Mit dem Buchstaben D wird das Kriterium des Durchmessers beschrieben und dieser sollte an der breitesten Stelle des Muttermales nicht größer als fünf Millimeter sein. Auch wenn das Muttermal halbkugelförmig erhaben ist, kann dieses Kriterium ein weiterer Hinweis sein.

Als letztes Kriterium wird der Buchstabe E beschrieben und dieser steht für die Evolution des Muttermales. Sollte dieses innerhalb von den letzten drei Monaten sich verändert haben, ist eine Kontrolle vom Dermatologen anzuraten.

Neben der ABCDE-Regel sollten auch noch weitere Faktoren in die Beobachtung einfließen. Veränderungen in Größe und Form, Juckreiz und kleine Blutungen aus den Muttermalen sind ebenfalls wichtige Indikatoren für eine krankhafte Veränderung und können eine Muttermalentfernung notwendig machen.

Bild Untersuchung

Methoden und Durchführung der Muttermalentfernung

Bei den meisten Muttermalentfernungen sind kosmetische oder ästhetische Gründe ausschlaggebend. Gerade wenn die Male an sichtbaren Hautstellen auftreten, ist oft der Wunsch nach einer operativen Entfernung gegeben. Generell ist die Muttermalentfernung ein Standardeingriff und wird von vielen fachkundigen Spezialisten angeboten. Für die Durchführung der Muttermalentfernung stehen zwei mögliche Methoden zur Verfügung. Eine Methode ist die chirurgische Muttermalentfernung, wobei das Muttermal herausgeschnitten wird. Die Haut wird hierbei rundherum abgeschnitten und das Muttermal großzügig entfernt.

Je nach Indikation werden nicht nur die oberen Hautschichten entfernt, sondern auch das Muttermal mit den darunterliegenden Gewebsschichten. Anschließend erfolgt das Vernähen der Wunde und für den Fall von auftretenden Schmerzen können Medikamente zur Linderung verschrieben werden. Eine kleinere Muttermalentfernung kann ohne großen Aufwand und mit einer lokalen Betäubung innerhalb von wenigen Minuten durchgeführt werden.

INFO: Bei größeren Hautveränderungen sollte ein entsprechender Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie konsultiert werden, da hier verschiedene Verfahren für eine optimale Entfernung und des ästhetischen Defektverschlusses möglich sind.

Gerade im Gesicht müssen die anatomischen Besonderheiten berücksichtig werden und der Defektverschluss wird hier über eine lokale Hautverschiebung erreicht. Die serielle Exzision wird bei sehr großflächigen Veränderungen eingesetzt. Bei dieser Variante werden in vielen Einzeleingriffen immer weitere Teile des Muttermales entfernt und die umliegende Haut mit jedem Schritt immer weiter gedehnt. Oftmals wird hier vom Facharzt ein sogenannter Skin-Expander eingesetzt. Ein Kunststoffbeutel wird innerhalb des Muttermales an die angrenzende gesunde Hautschicht eingebracht und über ein Ventil vorsichtig mit einer Kochsalzlösung befüllt. Dadurch wird die Haut etwas gedehnt und die gedehnte Hautfläche kann im späteren Verlauf zur Verschließung der Wunde verwendet werden.

Eine weitere Behandlungsvariante ist der Einsatz von Lasern zur Muttermalentfernung. Hierbei wird der Laser auf die betreffende Hautpartie gerichtet und es erfolgt die Zersprengung von Farbpigmenten. Übrige Pigmentflecken werden dann von den körpereigenen Fresszellen abgebaut und dadurch aufgelöst. Je nach Muttermal kann der Laser in der Wellenlänge verändert werden und dadurch unterschiedlich tief in die Haut eindringen. Dies ist ein entscheidender Vorteil, da somit die Muttermalentfernung auch in tieferen Hautregionen erfolgen kann.

Laserbehandlungen sind etwas zeitintensiver und das Ergebnis kann oft erst nach Tagen oder einigen Wochen endgültig ausgewertet werden. Je nach Aufwand der Eingriffe kommen bei der Muttermalentfernung alle bekannten Anästhesiebehandlungen zum Einsatz. Oft erfolgt diese als lokale Betäubung und im Anschluss kann der Patient nach Haus entlassen werden. Bei größeren Eingriffen kann eventuell ein anschließender stationärer Aufenthalt erfolgen.

Bild Kontrolle

Risiken der Muttermalentfernung

Mögliche Risiken sind bei der Muttermalentfernung eher gering, da es sich oft um einen minimalen Eingriff handelt. Selten kann es zu einem Kribbeln oder Taubheit der betreffenden Stellen kommen, da einige Nerven bei der chirurgischen Entfernung beschädigt sein können. Da die Nervenbahnen sich aber mit der Zeit in dem Hautareal regenerieren können, kann dies auch nur zeitweise auftreten.
Wie bei jedem chirurgischem Eingriff kann es bei der Muttermalentfernung zu Wundheilungsstörungen oder Infektionen kommen.
Bei der Laserbehandlung besteht das zusätzliche Risiko von Verbrennungen und Gewebsschädigung.

Bildernachweis:
Titelbild – Muttermalentfernung Urheber: kadmy / 123RF Standard-Bild
Muttermal Urheber: dsom / 123RF Standard-Bild
Untersuchung Muttermal Urheber: wavebreakmediamicro / 123RF Standard-Bild
Kontrolle Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com

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