So werden Kartoffeln am besten gelagert!

Die Kartoffel gehört zu den Nachtschattengewächsen. In einigen Teilen von Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die beliebte Knolle auch unter dem Namen “Erdapfel” bekannt. In Franken wird daraus liebevoll “Ärpfl”! Ihren Ursprung hatte die Kartoffel im Inkareich. Die Spanier brachten sie im 16. Jahrhundert nach Europa. Dank des Preußenkönigs Friedrich II (1712 – 1786) und seiner legendären “Kartoffelbefehle” begann der Siegeszug der Kartoffel auch in Deutschland. Inzwischen zählt die Kartoffel zu den wichtigsten Nahrungsmitteln auf der ganzen Welt. Jedes Jahr werden weltweit ca. 376 Millionen Tonnen geerntet.

Die Kartoffel – einzigartig im Geschmack ; vielseitig verwendbar

Kartoffeln schmecken nicht nur gut, sie sind auch gesund, denn sie verfügen über wichtige Inhaltsstoffe wie Kalium und Vitamine. Kartoffeln schmecken lecker zu Spiegeleier und Spinat. Auch lassen sich aus der Knolle verschiedenen Kartoffelaufläufe zaubern. Bratkartoffeln und Ofenkartoffeln passen zu fast allen Fleischgerichten. Kein Wunder, dass wir gerade von einer der beliebtesten Beilagen der Deutschen sprechen.

Bei diesen Dingen versteht die Kartoffel keinen Spaß

Damit die gekauften oder selbst gepflanzten Kartoffeln lange erhalten bleiben, müssen wichtige Dinge bei der Lagerung beachtet werden. In manchen Dörfern lagern auch heute noch Menschen in sog. “Kartoffelkellern“. Diese liegen unterhalb eines Hügels, in der Erde. Dort ist es dunkel und trocken. Gesellschaft bekommen die Kartoffeln höchstens von ein paar Fledermäusen, die ebenfalls die abgeschiedene Dunkelheit bevorzugen.

Kartoffeln sind pflegeleicht, doch es gibt bestimmte Dinge, die sie nicht vertragen:
  • Helligkeit (Licht)
  • Wärme
  • Feuchtigkeit (Nässe)

Helligkeit und Wärme sorgen dafür, dass die Knollen der Kartoffel auskeimen. Diese neuen Keime sind nur nützlich, wenn sie eingepflanzt werden sollen, damit wieder Kartoffeln geerntet werden können. Allerdings schmecken die “ursprünglichen” Kartoffeln nicht mehr besonders gut. Es ist daher nicht ratsam, Kartoffeln mit frischen Keimen zu essen. Die Wärme sorgt außerdem dafür, dass die Feuchtigkeit aus der Kartoffel gezogen wird. Die leckere Beilage wird in kurzer Zeit schrumpelig. Durch eine warme Lagerung bilden sich schnell gesundheitsschädliche Keime an der Kartoffel.

Fazit:
Wärme und Helligkeit, mag die Kartoffel zu keiner Zeit, drum lieber vermeid`!

Doch es geht noch schlimmer: Nässe oder Feuchtigkeit sind sogar noch größere Feinde der Kartoffel! Die Feuchtigkeit sorgt dafür, dass die Kartoffeln sehr schnell anfangen zu schimmeln. Und, wer möchte schon vom Schimmel befallene Kartoffeln zu Hause haben? Wie zu sehen ist, sind die Lagerorte von Kartoffeln erheblich eingeschränkt. Was also tun, wenn man auf die leckere Knollenfrucht nicht verzichten möchte? Es darf aufgeatmet werden, denn guter Rat ist nicht teuer.

Kartoffeln
Am Besten lose Kartoffeln in kleinen Mengen kaufen / Bild: Pixabay.com/de

Tipps und Tricks zur Lagerung von Kartoffeln

Grundsätzlich sollte sich gefragt werden, ob es ratsam ist, Kartoffeln in großen Mengen einzukaufen. Denn ein bedarfsgerechter Einkauf nach dem Motto “Kaufen, Essen, Gut!” stellt schon einmal eine vernünftige Ausgangsbasis dar, gerade wenn jemand in einer kleinen Wohnung lebt und dort kaum geeignete Orte findet. Denn, wie bereits gelesen, sind die Anforderungen, die an einen Lagerort für Kartoffeln gestellt werden, ganz schön hoch.

Wer ausreichend Platz hat, kann die “Mutter der Pommes” in einer Holzkiste lagern.

Der Vorteil der Holzkiste liegt auf der Hand:
Durch das Holz kann keine Wärme und vor allem keine Feuchtigkeit eindringen. Die Kartoffeln werden außerdem ausreichend belüftet und somit bleiben sie eine lange Zeit frisch. Wer auf “Nummer Sicher” gehen möchte, sollte die Kiste mit etwas Zeitungspapier auslegen.

Es empfiehlt sich in regelmäßigen Abständen (2-3 Tage) “nach dem Rechten” zu schauen. So werden faule Kartoffeln gleich erkannt und können ausgesondert werden. Dies verhindert, dass “der Rest der Familie” befallen wird. Bei dieser Gelegenheit sollten die Kartoffeln gedreht werden, damit sie keine Druckstellen bekommen, die schneller schimmelig werden.

Kartoffeln mögen es zwar kalt, der Kühlschrank ist jedoch nicht der richtige Ort an dem sich eine Kartoffel wohl fühlt. Dort ist es nämlich zu kalt und die Kartoffel schmeckt nach einem Aufenthalt im Kühlschrank leicht süß. Eine kurze Zwischenlagerung im Kühlschrank ist natürlich bedenkenlos möglich.

Am besten werden die Kartoffeln (in der Holzkiste) in einem Schrank im Flur oder in einem anderen Zimmer in der Wohnung, an dem es frisch ist, untergebracht. Der Balkon eignet sich nicht, da dort die Gefahr besteht, dass Feuchtigkeit die Kartoffeln angreift. Wer einen Keller hat, sollte die Kartoffeln am besten (in der Holzkiste) dort lagern und immer nur die Menge, benötigt wird, frisch von dort holen.

Dies mag zwar für einige Leser etwas müßig klingen (Wohnung im 5. Stock, kein Aufzug), allerdings lohnt sich der Aufwand, denn die Kartoffeln bleiben über einen längeren Zeitraum qualitativ hochwertig erhalten. Außerdem ist es doch schade, wenn Kartoffeln nur wegen der falschen Lagerung Schimmel ansetzen und deshalb den Weg in Richtung Biotonne antreten müssen. Dieses harte Schicksal hat die Errungenschaft aus dem Inkareich nicht verdient.

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