Taubheitsgefühl in den Händen – Ursachen und Behandlung

Viele Menschen kennen das Gefühl, wenn die Hände einschlafen, das so genannte Taubheitsgefühl. Dabei handelt es sich häufig um eingeklemmte Nervenbahnen, aus denen eine Unterversorgung der Nerven resultiert. Der folgende Beitrag erläutert die möglichen Ursachen dieser Erkrankung und was dagegen getan werden kann.

Taubheitsgefühl – was ist das?

Taubheitsgefühle gehören zu den Sensibilitätsstörungen. Medizinisch wird darunter eine verringerte Empfindlichkeit der Haut verstanden. Die Haut ist als Folge taub. Die Ursache hierfür liegt in zusammengedrückten Nerven oder Blutgefäßen, die entweder nicht ausreichend versorgt oder übermäßig gereizt sind. Dies führt dazu, dass sich in der Hand ein Kribbeln oder sogar ein Gefühl der Taubheit einstellt. Die genauen Ursachen für ein Taubheitsgefühl können sehr unterschiedlich sein, beispielsweise eine mangelnde Durchblutung oder eine Schädigung der Nerven. Wie lange die Taubheitsgefühle anhalten, kann ein Hinweis dafür sein, welche Ursache infrage kommt.

Die verschiedenen Ursachen für ein Taubheitsgefühl

Ein vorübergehendes Taubheitsgefühl spricht für einen abgeklemmten Nerv aufgrund einer ungünstigen Körperhaltung, beispielsweise einem längeren Aufstützen auf dem Ellbogengelenk oder eine ungünstige Schlafposition. Die Arme werden dabei nicht ausreichend mit Blut versorgt und die Nervenbahnen abgeklemmt, wodurch ein Taubheitsgefühl entstehen kann. Der Betroffene wird dadurch nachts oftmals aus dem Schlaf gerissen. Geschieht dies häufiger, leidet er an einem Schlafmangel. Sehr gefährlich ist das Taubheitsgefühl, wenn es ein Vorbote einer eventuellen Schädigung des Nervensystems ist, beispielsweise Entzündungen, Verletzungen des Gehirns oder Rückenmarks, Tumore etc. Auch Verspannungen, Schleudertraumata, Zerrungen oder Stauchungen des Rückens, der Hals- oder Lendenwirbelsäule können die Funktion des Nervensystems auf Dauer beeinträchtigen, was ebenso zu einem Taubheitsgefühl in den Händen führen kann.

Taubheitsgefühl durch Gehirnverletzung
Gehirnverletzungen sollten von einem Spezialisten überprüft werden

Durchblutungs- und Stoffwechselstörungen als mögliche Ursachen

Durchblutungsstörungen sind beispielsweise möglich, wenn Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck nicht oder falsch behandelt werden. Dadurch wird das Gewebe nicht ausreichend mit Blut versorgt, woraus ein Taubheitsgefühl resultieren kann. Ganz gleich, ob Blutarmut, Diabetes oder Bluthochdruck, das Spektrum der Erkrankungen ist vielfältig und äußert zum Teil in Fehlfunktionen der Nerven oder Muskeln. Auch bei einer Unterfunktion der Schilddrüse sind diese möglich. Weitere eventuelle Auslöser sind ein Vitamin-B12-Mangel. Häufig sind taube Hände einfach auch Kopfsache. Angst- und Panikattacken können, genau wie Anfälle durch Epilepsie oder Migräne, durch Kontraktionen oder Krampfungen der Nerven ebenso zu tauben Händen führen. In der Schwangerschaft können Taubheitsgefühle ebenso vorkommen. Vor allem im späten Stadium wird aufgrund hormoneller Veränderungen oftmals Wasser im Körper eingelagert, was auf die Nerven drückt und diese beeinträchtigen kann, sodass vorübergehende Gefühle tauber Finger, Arme und Beine möglich sind. Diese Symptome verschwinden jedoch nach der Geburt wieder.

Schlaganfall – die schwerwiegende Ursache

Taube Hände bei Schlaganfall
Der Notarzt ist im Fall eines Schlaganfalls sofort anzurufen

Ist nur eine Körperhälfte von den Taubheitsgefühlen betroffen und es treten noch zusätzlich Seh-, Sprach- und Bewusstseinsstörungen, Kopfschmerzen oder sogar Lähmungen auf, kann auch ein Schlaganfall als Ursache infrage kommen.

Bei diesen Symptomen ist es wichtig, dass sofort ein Notarzt gerufen wird.

Grundsätzlich sollte ein länger als zwei Tage anhaltendes Gefühl der Taubheit sehr ernst genommen werden. D

ies gilt insbesondere, wenn es zusammen mit anderen Beschwerden auftritt, da es eventuelle Anzeichen für eine ernst zu nehmende Erkrankung der Nerven oder einen Schlaganfall sind.

Wie können Taubheitsgefühle vermieden werden?

Zunächst einmal gilt es, alles zu beseitigen, was als Ursache infrage kommt.

Eine einseitige Körperhaltung, beispielsweise durch Tätigkeiten am Computer oder ein Nährstoffmangel stellen die häufigsten Ursachen für taube oder kribbelnde Hände dar.

Dies ist zwar harmlos, aber für den Betroffenen dennoch unangenehm.

Um das Taubheitsgefühl zu vermeiden, bestehen folgende Möglichkeiten:
  • Arbeits- oder Schlafposition wechseln
  • Stellung der Hand und Arme regelmäßig wechseln
  • Handgelenke ausschütteln
  • Zufuhr von Vitamin B12 durch Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel erhöhen

Behandlungsmöglichkeiten

Während in manchen Fällen keine therapeutischen Maßnahmen erforderlich sind, gibt es auch Auslöser, die in ein chronisches Stadium übergehen können und im schlimmsten Fall einen operativen Eingriff notwendig machen. Bei verschiedenen Erkrankungen wie dem Karpaltunnelsyndrom gehören zur Behandlung eine Ruhigstellung mittels Schiene sowie begleitende entzündungshemmende Medikamente. Wird dadurch keine Verbesserung erzielt, bleibt ein chirurgischer Eingriff manchmal die letzte Option. Auch Massagen, die Krankengymnastik oder Osteopathie können unterstützend zum Einsatz kommen. Wird eine bestehende Blockierung gelöst, ist eine Linderung der Beschwerden möglich.

richtige Ernährung bei tauben Händen
Achten Sie auf die richtige Ernährung

Taubheitsgefühle in den Händen vorbeugen

Aufgrund der zahlreichen verschiedenen Ursachen, die das Taubheitsgefühl auslösen können, ist eine Vorbeugung nicht immer möglich. In manchen Fällen jedoch kann eine gesunde Lebensweise hilfreich sein. Hierbei spielen eine ausgewogene Ernährung und ausreichend körperliche Bewegung eine wichtige Rolle. Das Gleiche gilt für den Verzicht auf Nikotin und Alkohol. Bei einem Bürojob, wenn beispielsweise am Computer über einen längeren Zeitraum eine gleich bleibende Körperhaltung eingenommen wird, ist es empfehlenswert, die Arbeitsposition hin und wieder zu wechseln, zwischendurch mal kurz aufzustehen sowie die Handgelenke, Arme und Beine auszuschütteln. Wer unter Diabetes leidet, sollte beispielsweise auf einen gut eingestellten Blutzuckerspiegel achten, um ein Taubheitsgefühl zu vermeiden. Daher sind regelmäßige Arztbesuche unverzichtbar, auch um solche Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Auch bei Erkrankungen der Schilddrüsen sollten die Blutwerte regelmäßig kontrolliert und eventuell verordnete Medikamente wie empfohlen angewendet werden.

Bilder: Pixabay.com/de

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