Teppich richtig selber reinigen

Es wird dazu geraten, Teppiche ausschließlich von versierten Fachleuten reinigen zu lassen, da die Gefahr, sie durch eine unsachgemäße Reinigung zu ruinieren schlichtweg zu groß wäre. Selbstverständlich lässt sich das Argument nicht von der Hand weisen. Ist das Reinigen von Teppichen doch eine Wissenschaft für sich, bei der es neben dem Teppichmaterial und der Technik, in der der Teppich gewebt wurde, auch auf die Art der Flecken sowie deren potenzielle Wechselwirkung mit Reinigungsmitteln zu berücksichtigen gilt.

Allerdings bleibt zu bedenken, dass Teppiche schon alleine aufgrund der Schwerkraft extrem anfällig für Verunreinigungen aller Art sind, sodass es nicht bloß lästig, sondern vor allem auch unerschwinglich teuer wäre, für jeden kleinen Fleck direkt den Fachmann zu rufen. Und genau aus diesem Grund sollen Dir im Folgenden einige altbewährte Tricks vorgestellt werden, mit denen Du Deine Teppiche fortan einfach und schnell selber reinigen kannst. Wobei angemerkt werden musst, dass Du besondere Sorgfalt bei ihrer Anwendung an den Tag legen solltest, da Du den Schaden am Teppich sonst tatsächlich verschlimmern könntest.

Grundlegendes über das Reinigen von Teppichen

Zunächst einmal solltest Du Verunreinigungen immer so schnell wie irgend möglich beseitigen, da sie sonst festgetreten oder weiter über den übrigen Teppich verteilt werden könnten. Je nach Art der Verunreinigung besteht zudem die Gefahr, dass sie im Nachhinein nur noch sehr schwer entfernen lässt, sobald sie ausreichend Zeit hatte, tief in den Teppich einzuwirken.

Außerdem solltest stets darauf bedacht sein, Verunreinigungen möglichst schonend zum Teppich zu entfernen, auch wenn das bedeuten sollte, dass Du unter Umständen verschiedene Reinigungsmethoden versuchen musst, bis der Teppich wieder rückstandslos rein ist. Bei der Verwendung von Reinigungsmitteln solltest Du diese nach Möglichkeit erst an einer Teppichstelle testen, die nicht sofort sichtbar ist. So zum Beispiel an einer Teppichstelle, die sich entweder hinter oder einem Möbelstück befindet. Erwähnung verdient dabei, dass Du nicht bloß spezielle Teppichreiniger aus dem Handel, sondern vor allem auch sogenannte Hausmittelchen dem besagten Test unterziehen solltest.

Tomatensaft vom Teppich entfernen
Tomatensaftflecken werden mit kaltem Wasser entfernt

Was hilft bei verschütteten Flüssigkeiten?

Wie zuvor bereits angemerkt wurde, hängt es stark davon ab, welche Flüssigkeit es zu entfernen gilt. Bei klaren Flüssigkeiten, wie etwa Wasser, empfiehlt es sich, einfach ein angefeuchtetes Handtuch auf die nasse Stelle zu legen und zusammen mit dem darunter liegenden Teppich bei Raumtemperatur trocknen zu lassen. Selbstverständlich könntest Du den Teppich stattdessen auch ohne Handtuch trocknen lassen. Allerdings könnte es dann zu unschönen Wasserrändern kommen, die bei der Verwendung eines feuchten Tuchs der Erfahrung nach ausbleiben.

Bei farbigen Flüssigkeiten kann es ebenfalls ratsam sein, den Teppich erst in Verbindung mit einem angefeuchteten Tuch trocknen zu lassen. Allerdings kann es hierbei entscheidend sein, ob das Tuch nun mit kaltem oder warmem Wasser angefeuchtet wurde. So zum Beispiel im Fall von verschüttetem Tomatensaft, der ausschließlich mit kaltem Wasser behandelt werden darf.

Sobald der Teppich trocken ist, kann es unter Umständen schon reichen, die farbigen Rückstände der verschütteten Flüssigkeit mit einer weichen Bürste sanft auszubürsten.

Beachte:
Wichtig ist dabei, dass Du von außen nach innen bürstest, damit der Fleck nicht größer wird, als er ohnehin schon ist.

Bei hartnäckigen Flecken kann es hingegen erforderlich werden, dass Du sie mit klarem Wasser ausspülst oder herauswäschst. Nach dem Ausspülen oder Herauswaschen solltest Du erneut ein angefeuchtetes Handtuch auf die behandelte Stelle legen, um so die bereits erwähnten Wasserränder zu vermeiden. Selbstverständlich darfst Du hierfür aber nicht das zuvor verwendete Handtuch verwenden, da dieses sonst wieder abfärben könnte.

In Hinblick auf dickflüssige Verunreinigungen wäre noch anzumerken, dass diese soweit möglich mit einem Löffel, Pfannenwender oder der stumpfen Rückseite einer Messerklinge sachte abgehoben werden, bevor der Teppich wie zuvor beschrieben gereinigt werden kann.

Der Sonderfall Rotwein

Rotweinflecken gehören zu den hartnäckigsten Flecken überhaupt. Entsprechend wichtig ist es, schnellstmöglich zu handeln. Der Klassiker dabei ist, Salz auf den verschütteten Rotwein zu streuen. Grund hierfür ist, dass Salz den Wein geradezu aufsaugt und fest an sich bindet. Sobald das Salz ausreichend Zeit zum Wirken hatte, wird es mit dem Staubsauger einfach aufgesaugt. Bei Bedarf kann der Teppich danach noch mit reinem Wasser nachbehandelt werden. Wie Du Dir mittlerweile sicherlich denken kannst, lautet die Empfehlung auch hierbei wieder, den Teppich abschließend unter einem feuchten Tuch bei Raumtemperatur trocknen zu lassen.

Rotwein vom Teppich entfernen
Rotweinflecken auf einem Teppich kommen häufig vor

Hausmittel gegen eingetrocknete Flecken

Um eingetrocknete Flecken zu entfernen, muss zumeist zu einem Reinigungsmittel gegriffen werden. Allerdings muss es sich hierbei nicht zwingend um speziellen Teppichreiniger handeln. So lassen sich verschiedene Flecken auch denkbar einfach mit herkömmlichem Fensterreiniger beseitigen. Zudem kann Backpulver helfen, das erst auf den Fleck gestreut wird, dann mit heißem Wasser besprüht werden muss und abschließend einfach mit dem Staubsauger aufgesaugt werden kann. Alternativ dazu bietet sich Natron an, zumal es sich dabei um den “Hauptwirkstoff” von Backpulver handelt. Wobei festzuhalten bleibt, dass Backpulver nicht zuletzt aufgrund seines relativ hohen Säuregrads besser Ergebnisse verspricht.

Die Ausnahme der Regel

Entgegen der anfänglichen Empfehlung, Verunreinigungen immer sofort zu entfernen, gibt es Verunreinigungen, die Du bewusst trocknen lassen solltest. So zum Beispiel verschütteter Wachs, den Du deutlich leichter entfernen kannst, sobald er wieder ausgehärtet ist, indem Du ihn einfach wie dickflüssige Verunreinigungen mit einem Löffel, Pfannenwender, Messerrücken oder dergleichen mehr abhebst. Alternativ dazu kannst Du ihn auch schon dann “abschaben” sobald er dotterweich ist, obgleich hierbei die Gefahr besteht, dass Du ihn zu sehr einreibst.

Bilder:Pixabay.com/de

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