Todesfall in der Familie – wie geht es weiter?!

Der Tod eines Angehörigen ist immer traurig. Neben der Trauer kommen aber auch viele Fragen auf. Was muss ich jetzt alles tun? Wer muss alles informiert werden? Was mach ich zuerst und was kann ich auf später verschieben? Damit jetzt nichts Wichtiges vergessen wird, werden im Folgenden die wichtigsten Aufgaben geschildert und auch wann diese am Besten zu erledigen sind.

Unmittelbar nach Eintreten des Todes

Die erste Handlung sollte es sein einen Arzt zu rufen, sodass der Tod des Verschiedenen offiziell bestätigt werden kann. Dieser stellt dann in der Regel auch den Totenschein aus, welcher später noch benötigt wird. In einigen Fällen ist dies auch der Zeitpunkt um sich nach einem eventuellen Organspendeausweis des Toten zu erkundigen. Danach sollten die engsten Angehörigen (Kinder, Partner oder Eltern) benachrichtigt werden. Je nach Entfernung und Bindung bietet sich hier ein persönlicher Besuch oder ein privates Gespräch an.
Im Folgen solltest du die wichtigsten Unterlagen z.B. Personalausweis, Geburtsurkunde, Heiratsurkunde usw. des Verstorbenen zusammensuchen, natürlich kannst du auch eine außenstehende Vertrauensperson darum Bitten. Zusätzlich solltest du dich bei einem Anwalt oder in der Familie erkundigen ob es eine Willenserklärung, Testament oder Vorsorgevertrag mit einem Bestattungsinstitut gibt, welches den Letzten Willen des Toten dokumentiert.
Testament nach Todesfall
Prüfen Sie, ob ein Testament vorliegt

Innerhalb der nächsten 2 Tage

Ein Punkt, der oft vergessen wird, ist die Wohnung des Toten. Hier sollte relativ zügig das Wasser, Strom und Gas abgestellt werden. Ein weiterer wichtiger Faktor sind eventuelle Haustiere oder Pflanzen. Für “mobileTiere, wie Katzen, Hunde oder auch Meerschweinchen in ihrem Käfig, sollte nun eine vorläufige Bleibe gesucht werden. Alternativ hilft es, auch wenn ein Freund der Familie sich erst mal bereit erklärt, täglich nach den Tieren zu sehen. Aber nicht nur die Tiere, auch eventuelle Zimmerpflanzen sollten versorgt werden (dies ist natürlich etwas einfacher, als z.?B. bei einem Hund).
Die nächsten Punkte, auf der imaginären To-do-Liste, ist die Organisation rund um die Bestattung. Dabei sollte zunächst ein Bestatter ausgewählt werden, sowie der Bestattungsvertrag und eventuelle zusätzliche Aufgaben mit dem gewählten Bestatter abgesprochen werden. Häufige Aufgaben sind dabei die Auswahl des Sarges (oder der Urne), die Totenbekleidung sowie ein grober Ablauf der Trauerfeier.
Diese Aufgaben fallen vielen sehr schwer, dabei kann es aber helfen, wenn man die Aufgaben mit einem Familienmitglied zusammen angeht.
Zusammen mit dem Bestatter sollte auch der Zeitpunkt für die Abholung und Überführung des Leichnams festgelegt werden. In vielen Fällen wird der Leichnam noch einige Zeit in der Halle aufgebahrt, damit die Angehörigen und Freunde Abschied nehmen können.
Hiernach ist es leider noch einiges an Bürokratie notwendig. Zu den Ämtern die auf jeden Fall über den Sterbefall informiert werden müssen gehört das Standesamt, die Krankenkasse, und sowohl die Lebens- als auch die Unfallversicherung. Beim Standesamt wird zeitgleich auch die offizielle Sterbeurkunde ausgestellt.
Neben der Sterbeurkunde ist nun auch der Zeitpunkt um den Erbschein zu beantragen. Dies findet über das sogenannte Nachlassgericht statt. Zum Schluss sollte natürlich auch der Arbeitgeber des Verstorbenen, sowie dessen Bekannte und Verwandte informiert werden. Sollte dies gewünscht sein, sollte nun auch das Pfarramt kontaktiert werden, sowohl um seelische Unterstützung zu spenden, als auch um eventuell den Ablauf der Beerdigung zu besprechen.
Haustiere nach Todesfall pflegen
Achten Sie darauf, dass mögliche Haustiere verpflegt werden

Bis zur Bestattung

Als Erstes sollte die Form der Bestattung gewählt werden.
Mittlerweile gibt es die verschiedensten Arten der Bestattungen:
  • klassischen Erdbestattung
  • Feuerbestattung
  • Seebestattung

Aufschluss kann hier entweder eine schriftliche Verfügung oder auch ein früherer mündlich geäußerter Wunsch des Toten geben. Anschließend kann der Friedhof und das Grab ausgewählt werden. Auch hier gibt es unterschiede wie z.B. eine noch nicht ganz so alte Erfindung wie den Friedwald.

Anschließend muss das Grabnutzungsrecht entweder erworben, oder verlängert werden. Danach kann ein Beerdigungstermin mit dem Grabverwalter ausgemacht werden. In einigen Fällen wie z.B. bei einer Feuer- oder Seebestattung muss auch noch die Zustimmung des Krematoriums eingeholt werden.

Neben dem Grabesverwalter solltest du auch einen Termin mit dem Pfarrer oder dem Trauerredner, für die Beerdigung machen. Danach müssen einige Dinge ausgewählt und organisiert werden unter anderem die Todesanzeige in der regionalen Zeitung, die Trauerkarten, der Grabschmuck sowie das Lokal, in welchem das Totenmahl nach der Beerdigung stattfinden soll.

Grabschmuck nach Beerdigung entfernen
Denken Sie daran, den Grabschmuck zu entfernen

Nach der Beerdigung

Auch nach der Beerdigung bleibt noch eine nicht unbeachtliche Anzahl Aufgaben. Zuerst sollten die Danksagungskarten an die Gäste der Trauerfeier verschickt werden. Alternativ kann auch eine Danksagungsanzeige in der lokalen Zeitung geschaltet werden. Für Letzteres wäre nun der Zeitpunkt um die Zeitungsredaktion zu kontaktieren.
Danach sollten laufende Zahlungen abgebrochen und eventuell bestehende Verträge gekündigt werden. Wichtige Punkte sind hier Vereinsmitgliedschaften, Miete für Wohnung oder z.B. Schrebergärten, der Stromlieferant oder auch der Telefonanbieter.
Danach sollte auch die Rentenkasse, die zuständige Krankenkasse, der Arbeitgeber sowie die zuständigen Behörden und Ämter informiert werden. Damit in diesen vielen bürokratischen Prozessen nichts verloren geht und du immer den Überblick behältst, lohnt es sich einen Ordner anzulegen. In diesem können dann alle relevanten Dokumente, z.B. Sterbeurkunde, der Pachtungsvertrag für das Grab oder eine Liste der bereits informierten Behörden gesammelt werden. Auf diese Art und Weise wird nichts vergessen und die entsprechenden Dokumente sind bei eventuell auftauchenden Problemen schnell zu finden.
Nach all diesen Punkten stehen nur noch wenige Schritte an:
 Nach etwa anderthalb Monaten, sollte das Grab aufgeräumt d.h. die Trauergestecke entfernt werden und die zukünftige Grabpflege organisiert werden. Nach in der Regel einem halben Jahr, ist es Zeit, sich an einen Steinmetz zu wenden, der das Grab einfasst und eventuell den Grabstein aufstellt, oder einen vorhandenen Grabstein graviert.
Als abschließender Punkt steht die Öffnung des Testamentes. Dieser Zeitpunkt ist zwar nicht chronologisch gesehen der Letzte, jedoch lässt sich dieser nicht genau bestimmen, da der Termin von den zuständigen Behörden abhängt.
Bilder: Pixabay.com/de

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