Unkrautvernichter: Hausmittel gegen Unkraut

Irgendwann passiert es immer. Wir freuen uns, wenn endlich die mühevoll gesetzten kleinen Pflanzen üppig zu blühen beginnen.
Und dann das: der Störenfried Unkraut tritt auf die Bild- und Beetfläche. Überall treibt Hirtentäschel, Giersch, und Co. Das lästige Grün in die Schranken zu weisen, kann sehr mühsam sein. Das “Un”-Kraut verursacht viel Arbeit.

Brennnessel, Gänseblümchen und Löwenzahn sind als Heilkräuter sehr beliebt. Aber auf dem Gemüsebeet recht unerwünscht. Die tollen Wildkräuter verbrauchen Wasser, Nährstoffe und Licht. Genau wie die von uns geliebten Blumenpflanzen, die in ihrem Wachstum damit gebremst oder völlig verdrängt werden.

Tipps und Tricks zur Unkrautbekämpfung

1. Unkraut entfernen

Das Jäten: nicht sehr beliebt, aber wohl die beste Variante, dem Unkraut das Leben sehr schwer zu machen. Am besten machen Sie sich ans Werk, wenn der Boden locker ist. Etwa nach einem Regenschauer, denn dann geht es flott von der Hand.
Ist der Boden eher trocken, sollten Sie man mit einer Gartenkralle arbeiten. Die Erde lässt sich gut auflockern und das Unkraut besser entfernen.

2. Was ist mit Unkrautvernichtern?

Kommt hartnäckiges Unkraut trotz mehrmaligem Entfernen immer wieder, liebäugeln Sie vielleicht mit der chemischen Keule.
Doch Herbizide sind für Menschen, Tiere und andere Pflanzen nicht ganz ungefährlich. In diesem Falle nehmen Sie lieber biologische Mittel vom Garten- und Pflanzenmarkt. Die Umwelt wird es Ihnen danken. Das Mittel wird dann gezielt und nach Vorschrift auf das Unkraut aufgetragen.

Bild Brennessel3. Hausmittel gegen den Wildwuchs

Es wird immer wieder von der Anwendung mit Essig und Salz zur Unkrautvernichtung erzählt. Das ist aber keine so gute Idee. Sie gefährden mit der starken Konzentration die Pflanzen und Tierwelt. Deshalb ist besonders Salz im Haus- und Kleingarten nicht nur ungern gesehen, sondern bei Geldstrafen (bis 50.000 Euro) verboten.
Essig macht dem Unkraut den Garaus – stimmt. Essig lässt das Unkraut absterben. Die Säure dringt über die Blattadern bis zur Zellmembran vor. Soll das gelingen, muss es aber eine Konzentration der Essigsäure sein.

Gut zu wissen:
Aber der Einsatz von Essig ist nicht immer und überall erlaubt.
Der Einsatz ist im Pflanzenschutzgesetz geregelt. Für den Haus- und Kleingartenbereich gilt das Pflanzenschutzmittel-Verzeichnis Teil 7. Der Einsatz von Essig ist nur in wenigen Fällen erlaubt. Das bedeutet: nicht mehr als 2 x im Jahr und nur 100 ml pro m² und pro 1 oder 2 l Wasser. Das gilt aber nur für die käuflichen Unkrautvernichter.

Das natürlichste Mittel zur Unkrautvernichtung ist Brennesseljauche. Brennesselpflanzen sammeln und klein schneiden. Anschließend in einen Eimer geben und mit Wasser füllen. Urgesteinsmehl neutralisiert den unangenehmen Geruch. Nach ca. 2 Wochen ist die Jauche fertig und kann auf das Unkraut verdünnt aufgebracht werden.

Bild LöwenzahnZwischen den Ritzen von Wegeplatten keimen gern kleine Sprösslinge. Mit einem festen Straßenbesen oder einem Fugenkratzer können Sie diese leicht entfernen. Ansonsten hilft nur das Abflammen.
Ebenso hat sich der Pfahlwurzelstecher sehr bewährt. Neben der Pflanze wird tief eingestochen und die Erde gelockert. Danach können Sie die tiefen und vollständigen Wurzeln von Löwenzahn und Co. leicht aus dem Boden entfernen. Nachteil: Es entstehen dabei immer Löcher im Boden.

Eine tolle “Erfindung” sind Bodendecker. Sie machen die Unkrautvernichtung oft überflüssig, denn sie lassen die unerwünschten Pflanzen kaum durch.

Einen dichten und grünen Rasen-Teppich wünscht sich jeder Hobbygärtner. Doch Klee, Quecke, Winde oder Moos statt Gras zerstören diese Vorstellung. Greifen Sie deshalb zu einem Rasendünger mit Unkrautvernichter. Gras brauchen im Gegensatz zu den Unkräuter viel mehr Nährstoffe. Wenn Sie nun regelmäßig den Rasen düngen, haben Klee, Löwenzahn und Co. keine großen Chancen.

Bild Wasserkocher4. Die Sache wird heiß

Es geht auch ohne Chemie und zudem noch sehr preiswert. Kochendes Wasser hilft gegen Unkraut. Damit der Einsatz auch Wirkung zeigt und sich das Unkraut nicht weiter verbreitet, sollten Sie allerdings schon vor der Blütezeit beginnen.
Einfach über die Pflanzen gießen. Danach abtrocknen lassen und die Pflanzenreste entfernen. Zusätzlich sollten Sie vor dem Erblühen die Blüten entfernen, besonders beim Löwenzahn. Damit können sich keine weiteren Samen entwickeln und vom Wind weiter getragen werden. Die Wurzeln gehören in den Hausmüll. Leider werden mit heißem Wasser oder dem Flammenwerfer auch Kleinstlebewesen um die Überlebenschance gebracht.

5. Vorbeugen, vorbeugen, vorbeugen …

Unkraut ziehen ist nach wie vor der Klassiker – nicht immer beliebt, aber sehr sinnvoll.
Dafür gibt es verschiedenen Möglichkeiten. Bei einem neuen Beet können Sie Unkrautvlies einarbeiten. Das Vlies ist im Gartenmarkt erhältlich. Es hemmt das Wachstum und speichert die Feuchtigkeit. Ebenfalls ist eine Lage aus Mulch oder Stroh sinnvoll. Auch diese hemmt das Unkrautwachstum. Das Beet sieht dann immer super gepflegt aus.
Schnell wachsende Unkräuter sind locker im Boden und lassen sich leicht ziehen.

Bildnachweis:
Gänseblümchen CC0 Public Domain-Pixabay.com
Brennessel CC0 Public Domain-Pixabay.com

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