Aphten – natürliche Behandlungsmethoden

8 – 10 % aller Mitbürger sind von Aphten betroffen. Sie jucken und schmerzen und es gibt keine zufriedenstellende schulmedizinische Behandlung, da die genauen Ursachen noch ungeklärt sind. Neben Cremes und Salben aus der Apotheke, gibt es auch natürliche Hilfsmittel, die Symptome zu mildern und Neubildungen vorzubeugen. Oftmals wirken die alternativen Heilverfahren ebenso gut wie die Chemiekeule aus der Apotheke. Außerdem sind einzelne Behandlungsansätze miteinander kombinierbar.

Aphtenformen

Aphten sind kleine, äußerst schmerzhafte, bakteriell entzündete Blasen im Mund- und sogar manchmal im Genitalbereich. Sie sind auf keinen Fall ansteckend.

Es werden drei unterschiedliche Arten differenziert:

Die Minor-Aphte ist die bei weitem häufigste Ausbildungsform. Hierbei handelt es sich um sehr kleine, weniger als 1 cm große Bläschen, die innerhalb von ein bis zwei Wochen vollständig abheilen.

Eine Ansammlung vieler Minor- Aphten wird als herpetiforme Aphte bezeichnet. Sie klingt häufig innerhalb eines Monats ab.

Die Major-Aphte mit bis zu 3 cm Durchmesser schädigt die Schleimhaut erheblich und braucht zum Teil mehrere Monate bis sie wieder verschwindet. Eine rezidivierende Aphtose, also eine chronische Erkrankung, tritt glücklicherweise nur selten auf.

Ursachen

Die Ursachen sind leider noch immer nicht geklärt. Es gibt viele verdächtige Parameter, sodass ein Arzt die unbefriedigende Antwort der multifaktoriellen Entstehung erteilt. Sicher scheint zu sein, dass es eine genetische Prädisposition sowie eine hormonelle Komponente gibt, da Frauen deutlich häufiger betroffen sind. Aber auch Lebensmittelunverträglichkeiten, Allergien, sowie ein schlechtes Immunsystem und extreme psychische Belastungen rufen einen Aphtenausbruch hervor. Häufig sind Verletzungen im Mund der Auslöser für die Aphtenbildung. Durch Bisse auf die Wange oder Zunge wird die Mundschleimhaut verletzt und schädliche Bakterien können eindringen.

Zunehmend steht nicht nur ein Vitaminmangel sondern auch eine ungesunde Lebensweise an sich als Verursacher der Aphten im Gespräch. Ausgenommen ist Nikotingenuss. Dieser verhindert eher eine Aphtenbildung, was natürlich keine Verharmlosung der negativen, gesundheitlichen Konsequenzen durch Zigaretten und Co. sein soll.

Aphten durch Vitaminmangel
Ausreichend Vitamine beugen Aphten vor

13 Tipps für eine alternative Aphtenbehandlung

Der Arzt rät zu schmerzlindernden Salben, Cremes usw., deren Hauptbestandteile Lidocain, Benzydamin oder auch Polidocanol sind. Diese bekämpfen keinesfalls die Ursache der Aphten, sondern nur deren Symptome. Daher solltest du selbst alle möglichen Parameter ausschließen, die zu einer Aphtenbildung führen können. Außer deiner natürlichen, genetischen Prädisposition und deinem Geschlecht kommen noch andere Ursachen in Frage.

Du hast Möglichkeiten, deine Aphtenausbrüche zu verringern und schneller abklingen zu lassen, wenn du dich an wenige Tipps hältst.

Beachte:
  1.  Verringere die mechanische Beanspruchung der Schleimhäute durch einen besseren Sitz der Zahnprothesen oder einem geringeren Druck beim Zähneputzen. Auch solltest du die Aphte nicht ständig mit der Zunge berühren, so schwer das auch sein mag.
  2. Verzichte komplett auf Zahnpasten mit dem Zusatzstoff Natriumlauylsulfat.
  3. Stärke dein Immunsystem. Besonders ein Mangel an Vitamin B9 (Folsäure), B 12 und Eisen stehen in Verdacht, Aphten auszulösen. Aber auch andere Erkrankungen, wie Erkältungen usw. können einen Ausbruch zur Folge haben.
  4. Verringere deinen Stress. Schon kleine Auszeiten lassen dich ruhiger werden. Auch Yoga, Thai Chi und Co. können dir beibringen, dich nicht allzu stark stressen zu lassen. Sport eignet sich immer als Ausgleich und stärkt zusätzlich dein Immunsystem.
  5. Nehme, solange die Aphte auftritt, verstärkt säurehaltige, besonders zitronensäurehaltige, Lebensmittel zu dir. Die Säure greift die Aphten an und führt zwar temporär zu mehr Schmerzen, aber auch zu einer schnelleren Abheilung, da sich das Gewebe zusammenzieht.
  6. Der Einsatz homöopathischer Mittel bietet eine vielversprechende Linderung deiner Schmerzen, ohne dich zusätzlich zu belasten. Leider kann hier kein eindeutiger Rat gegeben werden, welches Mittel für dich am wirkungsvollsten ist, da die Homöopathie ein ganzheitliches Verfahren ist und nicht einzelne Symptome behandelt. Hierfür ist eine homöopathische Untersuchung notwendig. Verwendete Mittel sind unter anderem: Mercurius corrosivus, Carbo vegetabilis, Acidum sulfuricum, Carbo animalis, Borax, Acidum hydrofluoricum und Antimonium crudum.
    Wenn du homöopathische Mittel verwendest, solltest du nachfragen, welche anderen Hilfsmittel aus dieser Liste du meiden musst. So beeinflusst beispielsweise Pfefferminze die Wirkung homöopathischer Gaben.
  7. Eine tägliche Reinigung der Aphten mit antibakteriellen Wirkstoffen ist sinnvoll. Dafür eignen sich neben den homöopathischen Mitteln Calendula officinalis und Hydrastis canadensis auch Propolis. Dieses von den Bienen zur Stockdesinfektion produzierte Harz wirkt antibakteriell und ist so ebenfalls eine schonende Alternative.
  8. Salbei- sowie Kamillentee spülen beim Trinken die Aphten zuverlässig durch und sollten daher als Getränk vermehrt Verwendung finden.
  9. Mittel, die ähnlich wie Salben direkt auf die Aphten aufgetragen werden, können ebenfalls Linderung der Schmerzen und ein früheres Abklingen bewirken. Zur Auswahl stehen Melissenextrakt sowie Teebaum- oder Rizinusöl. Im Gegensatz zum unangenehm schmeckenden Teebaumöl ist das Rizinusöl vollkommen geschmacksneutral. Es wird auch “Miracle Oil” genannt, da es gegen eine Vielzahl von Hautverletzungen schnelle, fast zauberhafte Verbesserungen zuwege bringt. Stark überdosiert ruft es Durchfall hervor, aber bei der Aphtenbehandlung wirst du diese Mengen wahrscheinlich nicht aufnehmen. Du streichst einfach vorsichtig die Aphte ein und lässt das Öl solange wie möglich einziehen. Diesen Prozess kannst du mehrfach täglich wiederholen. Entsprechendes gilt für die anderen Mittel.
  10. Aufgetragenes Backpulver hat zusätzlich eine schmerzlindernde Eigenschaft. Es wird ebenfalls direkt auf die Aphte aufgetragen. Je länger es einziehen kann, desto größer die Wirkung.
  11. Die Öl-zieh-Kur, bei der du jeden Morgen einen Esslöffel Olivenöl 5 – 15 Minuten durch deine Zahnzwischenräume ziehst, entschlackt deinen Körper und kann somit ebenfalls langfristig Linderung verschaffen. Das Öl wird ausgespuckt, sobald es weiß geworden und eine flüssigere Konsistenz angenommen hat.
  12. Die Ozon- Behandlung. Mit vollkommen unschädlichem Ozon bestrahlt, geht es den schädlichen Bakterien an den Kragen. Besonders für Aphten im Genitalbereich ist die Ozonbehandlung eine schonende Möglichkeit.
  13. Die Verätzung oder auch Verödung. Eine professionelle Verätzung kann der Zahnarzt sowohl mit einem Laser als auch mit einer Silbernitratlösung oder Trichloressigsäure durchführen. Durch diese Behandlungen bist du sofort schmerzfrei und die Aphte klingt innerhalb weniger Tage ab. Doch solltest du eine Verätzung unbedingt vom Zahnarzt durchführen lassen. Adstringentien, die du selbst verwenden kannst, sind Rhabarberwurzelextrakt und Myrrhentinktur. Die Selbstbehandlung mit dem sogenannten Soft-Laser kann ebenfalls in Eigenregie angewendet werden. Aber auch hier ist absolute Vorsicht angeraten. Wer regelmäßig unter Aphten leidet, sollte diese Behandlung in Erwägung ziehen. 3 Mal täglich für ca. 10 Minuten bestrahlt, verschwindet die Aphte innerhalb weniger Tage.

Oft ist es individuell sehr unterschiedlich, welches dieser Hausmittel für dich in Frage kommt. Natürlich kann auch eine Kombination mit schulmedizinischen Präparaten durchgeführt werden. All diese Hilfsmittel sind jedoch kein Freibrief, nicht die eigenen Lebensumstände zu verändern.

Eine Aphte ist ein Warnzeichen. Der Körper versucht, dir mitzuteilen, dass er nicht 100 % -ig arbeitsfähig ist, bzw. dass ihn irgendetwas schwer belastet. Auf diese Warnzeichen gilt es, einzugehen.

Titelbild: Urheberrecht / mariok / 123rf.com

Textbilder: Pixabay.com/de

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