Diebstahlschutz beim Auto

Es werden jährlich ca. 20.000 Autos komplett gestohlen und rund 300.000 Autos aufgebrochen. Autodiebe haben clevere Methoden und rüsten dynamisch auf, wenn es darum geht, elektronische Wegfahrsperren, Verriegelungen und dergleichen zu überlisten. Nichtsdestotrotz gibt es einige einfache Methoden, mit denen man sein Fahrzeug vor einem Diebstahl schützen kann. Wie du es einem Autodieb schwer machst, erfährst du hier.

Eine Alarmanlage nachrüsten

Widmen wir uns zunächst einer sehr einfachen, aber effektiven Methode. Heutzutage lassen sich moderne Autos auch ohne sehr große Investition mit einer Alarmanlage aufrüsten. In Verbindung mit einer elektronischen Wegfahrsperre ist dies eine wirksame Maßnahme im Diebstahlschutz. Hier werden die neuralgischen Punkte des Fahrzeugs, wie Türen, Motorhaube, Heckklappe, Batterie und die Zündung, aber auch Bewegungen und Neigungen des Autos mit Hilfe von Sensoren überwacht. Registrieren diese Sensoren Auffälligkeiten, werden akustische und optische Warnsignale ausgelöst, wie etwa lautes und gleichmäßiges Hupen sowie Lichtsignale der Blinkleuchten und Scheinwerfer.

Modernste Alarmanlagen verfügen darüber hinaus über Ultraschallsensoren, welche den Innenraum des Autos überwachen. Zudem können sie einen Alamrservice via SMS beinhalten, der bei Auffälligkeiten den Fahrzeugbesitzer oder eine entsprechenden Sicherheitsorganisation darüber informiert. Solche Alarmanlagen sind allerdings etwas teuerer, aber bieten einen optimalen Schutz gegen Autodiebstahl.

Schnell, gut und günstig:
Ventilwächter gegen Autodiebstahl
Ventilwächter werden direkt auf das normale Ventil gesetzt

Die Verwendung eines sogenannten Ventilwächters

Der Ventilwächter ist eine Sicherheitsvorrichtung, die direkt auf das Ventil der Autoreifen aufgebracht wird. Setzt sich das Fahrzeug in Bewegung, wird sofort Luft aus den Reifen gelassen. Diese Methode verhindert den Diebstahl zwar nicht von vornherein, aber dadurch, dass nach ungefähr 500 Metern keine Luft mehr in den Reifen ist, kommt der Autodieb nicht besonders weit. Allerdings muss hier darauf geachtet werden, dass der Ventilwächter vom Besitzer jedes Mal entfernt wird, bevor er selbst losfährt, da diese Vorrichtung lediglich auf die Bewegung des Fhrzeugs reagiert, nicht aber erkennt, wer den PKW fährt.

Systeme, die die Stromversorgung des Autos unterbrechen

Es gibt Diebstahlschutzsysteme, die die Stromversorgung eines Fahrzeuges unterbrechen können. Diese Systeme basieren auf Sensorsignalen, welche den Zündungsvorgang des PKW überwachen. Sie werden mit der Autobatterie verbunden und können per Handschalter oder Fernbedienung aktiviert werden. Sind sie eingeschaltet, wird die Stromversorgung unterbrochen, sobald das Fahrzeug gestartet wird. Daneben lässt sich ebenfalls die Benzinversorgung unterbrechen. Dazu benötigt man nur ein Relais, welches in die Stromversorgung zur Benzinpumpe eingebaut und mittels verstecktem Schalter eingeschaltet wird.

Stromversorgung beim Auto unterbrechen
Beenden Sie die Fahrt des Diebes durch die Unterbrechung der Stromversorgung

Die Verwendung einer Parkkralle

Eine Parkralle ist im Grunde eine Wegfahrsperre. Sie besteht aus Streben, die man an der Radfelge des PKWs anbringt und mit einer Sicherheitsschloss sichert. Dadurch wird das Rad blockiert und ein weg fahren quasi unmöglich. Einfach und effektiv.

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Die Verwendung einer Lenkradkralle

Ebenso wie die Parkralle, gehört auch die Lenkradkralle zu den mechanischen Wegfahrsperren. Hierbei handelt es sich um eine Strebe, welche am Lenkrad des Fahrzeugs angebracht wird und somit ein Lenken des Autos unmöglich macht. Die Lenkradkralle stößt entweder gegen die Autotür oder ist fest mit dem Bremspedal verbunden.

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Achtung:
Hier ist noch anzumerken, dass diese Vorrichtung zwar relativ günstig ist, sich aber mit entsprechenden Werkzeugen, wie etwa einem Bolzenschneider, sehr unkompliziert wieder entfernen lässt. Daher ist es ratsam, sie nur in Verbindung mit weiteren Maßnahmen wie beispielsweise einer Alarmanlage zu verwenden.

Schutzfolien für Autoglas

Viele Diebe haben es häufig nicht auf das Fahrzeug selbst, sondern auf Wertgegenstände, die sich im Auto befinden, wie beispielsweise Autoradios und Navigationssysteme abgesehen. In solchen Fällen werden die Fenster des PKW eingeschlagen. Einige Hersteller haben Autoglas-Schutzfolien im Angebot. Diese werden an der Heckscheibe sowie den Seitenscheiben angebracht und haben eine verstärkende Wirkung. Dadurch verzögert sich der Einbruch zumindest und zwingt den Dieb nicht selten zum Abbruch seines versuchten Diebstahls.

Mechanische Schaltsperren

Neben den bereits erwähnten und relativ gut erschwinglichen Diebstahlsicherungen eines Fahrzeugs gibt es noch mechanische Schaltsperren, auch Bear-Lock genannt. Diese bewirken, dass sich ein Fahrzeug nicht mehr schalten lässt. Sie sind allerdings sehr teuer und auch nicht für jeden PKW zu empfehlen. Sinnvoll sind solche Systeme bei Oldtimern, da diese kaum über Elektronik verfügen und daher leicht zu stehlen sind, oder Fahrten in Länder, in denen es viele Gelegenheitsdiebe gibt, da sie eine abschreckende Wirkung entfalten.

Diebstahlschutz beim Auto mit GPS
Auch mit GPS kann man sich gegen den Autodiebstahl absichern

GPS-basierte Ortungssysteme

Ortungssysteme die auf GPS basieren, sogenannte GPS-Tracker, werden nur indirekt zum Diebstahlschutz gezählt, da sie den eigentlichen Diestahl nicht verhindern. Sie sind dazu da, den Standort des Fahrzeuges zu ermitteln, sollte es tatsächlich gestohlen werden. Es gibt sie in festen sowie mobilen Varianten. Hier wird ein Empfänger im PKW angebracht, welcher den aktuellen Standort des Autos an den Besitzer, aber auch einen Alarmservice übermittelt.

Je nach Gerät, kann ein Fahhrzeug zudem auch fernabgeschaltet werden, durch ein Relais, welches per SMS eine Anlasserunterbrechung veranlasst. Solche Service-Anbieter bieten verschiedene Dienstleistungen an. Teilweise arbeiten sie sogar mit den Polizeibehörden in ganz Europa zusammen. Jedoch ist ein solcher Service sehr kostspielig. Zum einen kostet ein slocher GPS-Tracker ca 1.000 Euro, zum anderen fallen monatliche Kosten für die entsprechende Sicherheitsfirma an.

Einfache Tipps zur Vorbeugung

Neben all diesen Systemen gibt es natürlich auch einige simple und kostenfreie Methoden, die vor Diebstahl des Fahrzeuges schützen können. Zwar sind Mechanik und Elektronik effektiv und angebracht, allerdings ist Köpfchen beim Parken ebenso sinnvoll. Man sollte beispielsweise bewachte Tiefgaragen und Parkplätze den unübersichtlichen und sehr großen Parkplatzflächen vorziehen. Am sichersten sind natürlich Einzelgaragen, über die aber nicht jeder verfügt. Darüber hinaus sollte man darauf achten, dass man keine Wertgegenstände sichtbar im Fahrzeug liegen lässt.

Für welchen Diebstahlschutz man sich letztendlich entscheidet, hängt nicht zuletzt davon ab, wie viel Geld man investieren möchte. Park-sowie Lenkradkrallen sind günstig, jedoch leicht zu umgehen. Am effektivsten erweisen sich Alarmanlagen. Sie sind bereits für kleines Geld nachzurüsten und verfügen über eine enorme Abschreckungswirkung. Verbunden mit dem richtigen Parkverhalten macht man es einem Autodieb schwer und das Fahrzeug ist relativ sicher vor einem Aufbruch oder Komplettdiebstahl geschützt.

Titelbild: Urheberrecht: supernam /123RF

Textbilder: Pixabay.com/de

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