Echte Geheimtipps: Fernreisen für Kurzentschlossene

Loslassen, Abstand nehmen – davon geht heilsame Wirkung aus. Doch in den eigenen vier Wänden funktioniert es eher schlecht als recht, den Alltag hinter sich zu lassen und für einen bestimmten Zeitabschnitt einfach nur ganz tief zu entspannen. Besser wirkt ein krasser Szenenwechsel, fern von Hausarbeit, anstrengenden Nachbarn und dem täglichen Einerlei. Als Reiseziel bietet sich das Paradies an, versteckt in der Südsee oder Nordeuropa, denn wer sein Auge verwöhnt, der lässt auch sein Herz gesunden.

Die polynesische Insel Bora Bora macht ihrem Image als Hort der Träume alle Ehre: sie liegt volle 16.000 Kilometer vom Münchner Flughafen und 40 Flugminuten von Tahiti entfernt. Irgendwo im blauen, wogenden Meer, zwischen Mittelamerika und Australien, wartet sie darauf, reiselustige Besucher zu empfangen und ihnen neue Kraft zu spenden. Dieser Ort sieht ganz genauso aus, wie die Hochglanzprospekte der Reiseanbieter es verkünden, da muss gar nichts geschönt werden! Tiefblaue Lagunen wechseln sich mit felsigen Hängen und wundervoll weißen Stränden ab. Zahlreiche Palmen säumen den feinsandigen Streifen am Meer und spenden freundlichen Schatten, während das Wasser ganzjährig angenehme Badetemperatur besitzt. Bora Bora ist mit seinen 38 Quadratkilometern vergleichsweise winzig, doch es verirren sich relativ wenige Touristen hierher. Dieses Phänomen liegt sicher an den satten Reisepreisen, die sich aber mit etwas Geschick durchaus dämpfen lassen.

Bild Bahamas

Die Bahamas schlagen in eine ganz ähnliche Kerbe, sie entsprechen einfach perfekt unseren irdischen Paradiesvorstellungen. Die Strände überzeugen durch einen wundersamen Bilderbuchcharakter, hinzu kommen vielfältige kulturelle Highlights und spannende Sehenswürdigkeiten verteilt auf 700 Inseln, von denen nur 30 tatsächlich besiedelt sind. Wo die schönsten Plätze der Bahamas liegen, darüber lässt sich trefflich streiten, denn es gibt so viele davon! Ohne Frage gehört die Hauptstadt Nassau aber dazu, sie liegt auf der Insel New Providence und punktet mit einem zauberhaft nostalgischen Kolonialcharme. Im Piratenmuseum erfahren Besucher alles Wissenswerte über den sagenhaften Freibeuter Blackbeard – und die drei historischen Festungen über der Stadt kündigen von Nassaus einstiger Wehrhaftigkeit. Ausgestattet mit Festungsgraben, Zugbrücke und Kerker beeindruckt Fort Charlotte noch heute Besucher aus aller Welt und avancierte zu einem beliebten Fotomotiv. Die Königinnentreppe aus dem 18. Jahrhundert verfügt sogar über eigene Wasserfallkaskaden: ein berauschender Anblick!

Bild Irland

Irland liegt zugleich nah und fern: es befindet sich am äußeren Rand Europas und wird allzu selten als lohnenswertes Reiseziel wahrgenommen, obwohl es – im Licht betrachtet – wie eine echte Perle glänzt! Der Beiname »Grüne Insel« sagt eigentlich schon alles, denn kaum ein Ort auf der Welt hat so viel üppig grüne Natur zu bieten wie dieses bezaubernde Land. Kühle Sommer und milde Winter sorgen dafür, dass die Jahreszeiten nur geringe Unterschiede aufweisen, darum legt das Gras keinen Wachstumsstopp ein. Wer atemberaubende Panoramablicke mag, der lenkt seinen Wagen über den 170 km langen Ring of Kerry, einer herrlichen Küstenstrecke im Süden der Insel. Im Norden hingegen wartet der berühmte Burren, eine 250 qkm große Karstlandschaft, die zwar auf dem ersten Blick wie ein felsiges Mondareal wirkt, doch eine unglaubliche Vielzahl von Pflanzen beherbergt. Sogar wunderschöne wilde Orchideen sind hier zu finden, es gilt nur, ein wenig die Augen offenzuhalten!

Bild Guadeloupe

Auch Guadeloupe gehört zur EU, liegt jedoch fernab in der Karibik und versprüht ein paradiesisches Flair, das sich auf unserem europäischen Festland kaum finden lässt. Bezahlt wird auf dem französischen Eiland mit dem Euro, doch damit hören die Ähnlichkeiten mit »Zuhause« auch schon auf. Die sogenannte »Schmetterlingsinsel« besteht aus zwei Teilen, dem Basse-Terre und dem Grande-Terre, die sich wie ein geschwungenes Flügelpaar aneinanderfügen. Tropischer Regenwald, Palmenstrände und rauschende Wasserfälle gehören zur Grundausstattung; der Nationalpark von Les Mamelles gilt als abenteuerliches, urtümliches Ausflugsziel, geprägt von weißen Nebeln und dichtem Dschungel. An das Reservat schmiegt sich der Vulkan La Soufriere, den waghalsige Urlauber gern unter fachkundiger Führung besteigen, um von oben in seinen rauchenden Schlund zu schauen. Da treten Arbeit und Stress tatsächlich für lange Zeit in den Hintergrund und das wilde Herz erwacht! Seit 1993 darf sich der gesamte Guadeloupe-Archipel ein »Biosphären-Reservat« nennen, die UNESCO kam um diese Auszeichnung gar nicht herum.

Ein solcher Urlaub an einem sonnenverwöhnten, idyllischen Ort macht nicht nur einfach Spaß, sondern er bringt lang anhaltende Freude. Er wirkt inspirierend, motivierend, und, ja, auch heilsam. Vor allem der Kontakt zur unberührten Natur ist es, der unsere Seele berührt und kräftigt, sodass wir – zurück im Alltag – wieder ganz neuen Mut verspüren. Wahrscheinlich liegt in unserem Inneren genau deshalb, oft tief verbuddelt, das Fernweh verborgen!

Bildernachweis:
Titelbild Bora Bora – Urheber: achimhb / 123RF Lizenzfreie Bilder
Bahamas – Creative Commons CC0 / Pixabay.com
Irland – Creative Commons CC0 / Pixabay.com
Guadeloupe – Creative Commons CC0 / Pixabay.com

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