Eine Trauerkarte richtig verfassen – 7 Tipps

Bei einem Trauerfall wissen viele nicht, wie sie ihre Trauer und ihr Mitgefühl richtig zum Ausdruck bringen sollen. In einer solch schwierigen und emotionalen Situation fehlen einem einfach die passenden Worte. Ein Kondolenzschreiben bietet die Möglichkeit, seine Anteilnahme und sein Mitgefühl schriftlich zum Ausdruck zu bringen. In der Regel wird hierfür eine schlicht gestaltete Karte mit einem Trauermotiv verwendet, die bei größerer Entfernung per Post verschickt oder persönlich überreicht wird.

Die folgenden sieben Tipps sollen helfen, die richtigen Worte zu finden und diese ansprechend zu übermitteln.

Nicht mit der Kondolenz warten

Es ist besonders wichtig, eine Kondolenz sofort nach Erhalt der Trauernachricht zu verfassen und zu überreichen. Für viele ist der passende Zeitpunkt unklar, doch versetzt man sich einmal in die Lage der Hinterbliebenden, kann man nachvollziehen, dass die ersten Trauerkarten den meisten Trost spenden. Je länger man mit einer Kondolenz wartet, desto schwieriger wird es zudem für die Angehörigen, da der Schmerz dann aufs neue hochkommt und verarbeitet werden muss.

Einleitende Worte

Die ersten Worte sind immer die schwierigsten. Wie beginnt man ein Schreiben, dass aufrichtiges Mitgefühl vermitteln soll? Zu Anfang beginnt man vor allem mit der richtigen Anrede. Durch sie wird sofort klar, in welchem Verhältnis man selbst zum Verstorbenen und zu dessen Angehörigen steht oder stand. Für die korrekte Formulierung gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Die gängigsten sind:
  • “Liebe Trauerfamilie, …”
  • “Liebe Monika, lieber Mario, …”
  • “Sehr geehrter Herr Müller, …”

Doch auch die folgenden einleitenden Worte sind für viele die schwierigste Hürde. Wem die passenden Worte fehlen, kann mit einem passenden Zitat oder Spruch beginnen. Ob nun von bekannten Dichtern wie Fontane oder Goethe, antiken Philosophen oder Verse aus der Bibel.

Sollen die ersten Worte jedoch einen persönlichen Bezug besitzen, können es folgende Formulierungen sein:
  • “Der Tod von … hat mich sehr getroffen.”
  • “Mit großer Bestürzung haben wir vom Tod eurer geliebten … erfahren.”
  • “Es ist schwer, passende Worte des Trostes zu finden.”

Beileid aussprechen

Nach den einleitenden Worten kann man direkt zur Beileidsbekundung übergehen. Hier geht es darum, sein Mitgefühl und die eigene erfahrene Trauer zu schildern. Diese Bekundung sollte aber ehrlich formuliert sein. Man sollte sich daher genügend Zeit nehmen, die passenden Worte zu finden, die die eigenen Gefühle am besten beschreiben, ohne dass sie überladen oder übertrieben wirken.

Steht man der Familie besonders nahe, kann man auch seinen persönlichen Beistand anbieten. Es geht dabei nicht konkret darum, wirklich anwesend Hilfe zu leisten, sondern vielmehr darum, dass die Hinterbliebenen sich unterstützt und nicht allein gelassen fühlen. Dies kann die Trauerbewältigung leichter gestalten. Sollte man nicht zur Trauerfeier oder zur Beerdigung erscheinen können, sollte man die Beweggründe kurz schildern, damit die Hinterbliebenen sich nicht im Stich gelassen fühlen.

Trauerkarte richtig verfassen
Persönliche Erinnerungen spenden Trost

Positive Erinnerungen hervorheben

Das Kondolenzschreiben wird noch persönlicher, wenn einige positive Erinnerungen an den Verstorbenen oder die Verstorbene formuliert werden. HIer können bedeutende Ereignisse oder markante oder lustige Situationen aus dem Leben des Verstobenen geschildert werden. Es ist auch möglich, die eigene Beziehung zum Verstorbenen zu erwähnen. Solche persönlichen Erinnerungen spenden Trost und lenken durch die kleinen positiven Erinnerungen kurzfristig vom Verlustschmerz ab.

Eine emphatische und wertschätzende Ansprache

Es ist besonders wichtig, das Kondolenzschreiben sehr persönlich und ehrlich zu verfassen. Nichts fällt einem Trauernden schwerer, als lieblose Worte und hohle Phrasen über seinen verstorbenen Freund oder Familienangehörigen lesen zu müssen.

Um eine emphatische und wertschätzende Tonalität zu erreichen, sind einige kleine Regeln zu beachten:

Zum einen muss eine Kondolenz immer handschriftlich verfasst werden. Dies wirkt nicht nur persönlicher, sondern wird auch als wertschätzend empfunden. Mit der Maschine gefertigte Texte hingegen wirken kalt und distanziert. Es ist durchaus erlaubt, eigene Gefühle zum Ausdruck zu bringen und einen persönlichen Bezug herzustellen.

Jedoch muss der Text einen einfachen und ehrlichen Charakter besitzen. Gekünstelte Wortgeflechte, Übertreibungen und übermäßiger Pathos allerdings zerstören den ernst gemeinten Eindruck und wirken einfach nur überzogen und unehrlich. Für die Hinterbliebenen sind ehrliche Worte, die Trauer und Mitgefühl vermitteln, ein Halt und ein Trost inmitten ihres eigenen Gefühlschaos.

Weniger ist mehr

Ein Kondolenzschreiben sollte kurz und knapp geschrieben sein und nur die wichtigen Informationen enthalten. Langes Geschwafel und ein Reden um den heißen Brei lässt sich nicht nur unschön lesen, sondern zeugt auch nicht von großer oder ehrlicher Trauer. Den Hinterbliebenen fällt es schon schwer, mit dem Verlust umzugehen. Einen eher nichtssagenden Brief in Händen zu halten, macht es ihnen dabei nicht leichter. Besser ist, mit wenigen Worten seine Gefühle und sein Beileid zum Ausdruck zu bringen.

Schlichte Trauerkarte wählen
Wählen Sie eher eine schlichte Trauerkarte aus

Gestaltung der Trauerkarte

Eine Trauerkarte sollte neben kurzen und inhaltsreichen Worten vor allem schlicht gestaltet sein. Eine normale Karte im A5 Format reicht vollkommen aus. Auch die grafische Gestaltung sollte einem kleinen Format angepasst sein. Ein schlichtes Trauermotiv, beispielsweise eine weiße Lilie oder eine Grabkerze, lockert die Karte nicht nur etwas auf sondern betont zugleich dezent die eigenen Trauergefühle.

Zudem kann die Beileidsbekundung passend um das Trauerbild herum geschrieben sein. Es sollten also keine zu großen Karten oder gar Briefe auf kariertem Papier beschrieben werden. Auch mit dem Bildmaterial sollte eher sparsam und dezenter umgegangen werden. Es sollte auch immer die eigene Adresse auf dem Umschlag angegeben werden, damit die Hinterbliebenen die Karte zum einen genauer zuordnen und zum anderen eine persönliche Danksagung verschicken können.

Bilder: Pixabay.com/de

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