Entzündungen vermeiden – die richtige Ernährung hilft dabei

Wenn im Körper eine Entzündung schwelt, kann dies viele Ursachen haben. Neben Infektionen und Verletzungen zählt auch die Wahl der falschen Lebensmittel zu den begünstigenden Faktoren, um Entzündungen entstehen zu lassen. Tritt eine Entzündung nicht offensichtlich zutage, sondern schwelt niedrigschwellig im Organismus, kann dies auf Dauer schwerwiegende Folgen für die gesamte Gesundheit haben. Entzündungen begünstigen weitere Erkrankungen wie Arthritis, Diabetes und Osteoporose. Allerdings ist zur Vermeidung und Bekämpfung von Entzündungen nicht immer die Einnahme von Medikamenten notwendig, denn auch viele Lebensmittel wirken stark entzündungshemmend.

Welche Lebensmittel zu Entzündungen führen können

Zahlreiche Lebensmittel stehen inzwischen in dem Ruf, Entzündungen auszulösen oder ihre Entstehung zumindest zu begünstigen. Allerdings gibt es nur sehr wenige, bei denen diese Erkenntnisse wissenschaftlich gesichert sind – oft genug werden diesen Lebensmitteln schlechte Eigenschaften vor allem, deswegen zugesprochen, weil sie im Rahmen einer propagierten Diät vermieden werden sollen. Dass ein überhöhter Konsum von raffiniertem Zucker Entzündungen verstärkt, gilt allgemein als anerkannt, auch ist dies ein Effekt, der wohl auf alle zutrifft, die zu viel Zucker verzehren. Auch die Omega-6-Fettsäure Arachidonsäure, die Bestandteil tierischer Fette ist, gilt als sicherer Auslöser von Entzündungen.

Ebenfalls als massiv unverträglich gelten sogenannte Transfettsäuren. Diese entstehen bei der chemischen Verarbeitung von Fetten in der Lebensmittelindustrie. Da sie nicht die Struktur der natürlich vorkommenden Fettsäuren haben, belasten sie den Körper massiv während des Verarbeitungsprozesses. Diese Transfettsäuren finden sich in fast allen Fertigprodukten.

Die Ursache bestimmt die Ernährung

Etwas differenzierter muss die Kritik an tierischen Eiweißen, Weizenmehl und Milchprodukten gesehen werden. Zwar sind auch diese in der Lage, Entzündungen zu begünstigen, allerdings vornehmlich bei Menschen, die gegen diese Stoffe Intoleranzen oder Allergien aufweisen.
Ähnlich verhält es sich auch bei anderen Krankheitsbildern. Denn nicht alle Lebensmittel, die Entzündungen hemmen oder verhindern können, sind auch für jeden geeignet. Besonders bei chronischen Erkrankungen wie Gicht oder Rheuma ist hier Vorsicht geboten: Wer seine Ernährung umstellen will, um gegen Entzündungen vorzugehen, sollte dabei keinesfalls die Ernährungsvorschriften der Grunderkrankung missachten.

Unterschiedliche Wirkstoffe hemmen Entzündungen

Aufgrund der komplexen biochemischen Prozesse im Körper gibt es nicht den einen Stoff, der Entzündungen hemmen oder verringern kann. Dementsprechend sind “Wunderfrüchte“, die von Zeit zu Zeit als Allheilmittel propagiert werden, selbstverständlich vor allem eines: ein gutes Geschäft für den Verkäufer. Eine Ernährungsweise, die Entzündungen im Körper zurückdrängen oder gar nicht erst entstehen lassen soll, setzt deswegen auf unterschiedliche Produkte, die im Zusammenspiel die gewünschte Wirkung erzielen.

Beeren liefern Antioxidantien
Beeren beugen Entzündungen vor

Antioxidantien

Vor allem Obst und Gemüse sind es, die Antioxidantien enthalten. Diese Wirkstoffe binden sich im Körper befindliche Sauerstoffradikale. Radikale sind verantwortlich für die Entstehung von oxydativem Stress, der die Zellen schneller altern lässt und als eine der Hauptursachen für chronische Entzündungen im Körper gilt.

Folgende Lebensmittel sind als Lieferanten von Antioxidantien besonders wirksam:
  • rote Bohnen
  • Heidelbeeren
  • Cranberrys
  • Artischocken
  • Himbeeren und Erdbeeren
  • Äpfel

Antioxidantien können auch als Präparat zur Nahrungsergänzung gekauft werden.

Traubenkernextrakt ist ein Geheimtipp unserer Redaktion:

Omega-3 gegen Omega-6

Die Omega-6-Fettsäure Arachidonsäure, die ausschließlich in tierischen Produkten vorkommt, gilt sicher als Auslöser von Entzündungen im Körper. Der Gegenspieler in der Körperchemie sind Omega-3-Fettsäuren und die Alpha-Linolensäure. Deswegen sollten Lebensmittel, die große Mengen Arachidonsäure enthalten, möglichst gemieden werden.

Hauptlieferanten für diesen Entzündungsauslöser sind:
  • Schweineschmalz und Schweineleber
  • Leberwurst
  • Truthahn- und Hähnchenfleisch
  • Butter

Gute Lieferanten für die benötigten Moega3-Fettsäuren sind die meisten Fischarten, allen voran Thunfisch, Hering, Makrele, Lachs und Forelle. Alpha-Linolensäure ist Bestandteil der meisten Öle. Den mit Abstand höchsten Gehalt hat Leinöl, aber auch Walnussöl, Rapsöl, Weizenkeimöl und Sojaöl gelten als Lieferanten mit einem ausreichenden Wirkstoffgehalt.

Die besten Omega 3 Präperate:

 

Entzündungshemmende Lebensmittel
Entzündungshemmende Lebensmittel

Weitere Entzündungsbremsen

Spinat macht nicht nur Matrosen stark, sondern hemmt auch Entzündungen. Die in dem Gemüse enthaltenen Flavonoide gelten ebenso als entzündungshemmend wie die reichlich vorhandenen Vitamine C und E und der Mineralstoff Zink. Ein ähnlicher Gehalt an Flavonoiden ist auch in anderen Gemüsesorten zu finden, Broccoli zum Beispiel gilt ebenfalls als wirksam. Die Flavonoide finden sich ebenfalls in Obst, in Kirschen sind sie beispielsweise Bestandteil des Farbstoffs.

Auch das in Tomaten enthaltene Lycopin ist ein Entzündungshemmer. Nicht immer gut im Geruch, aber garantiert immer gesund ist der Genuss von frischem Knoblauch. Die in diesem Gemüse enthaltenen Schwefelverbindungen stärken das Immunsystem und verhindern somit die Infektion durch Viren und Bakterien. So wird das Entstehen von Entzündungen bereits im Vorfeld massiv eingedämmt.
Viele weitere Lebensmittel enthalten Entzündungshemmer.

Damit sind die Möglichkeiten zur gesunden Ernährung durchaus vielfältig:
  • Zwiebeln
  • Walnüsse
  • Weißkohl
  • Ananas
  • Ingwer

Auch Übergewicht trägt zur Entzündungsneigung bei

Ein weiterer wichtiger Punkt neben den Lebensmitteln ist auch das eigene Gewicht. Gerade das Fettgewebe am Bauch gilt vor allem deshalb als besonders gesundheitsschädlich, weil die dort abgelagerten Fettzellen den Hormonhaushalt massiv beeinflussen und damit eine Neigung zu Entzündungen verstärken können. Ebenfalls stellt die zusätzliche Belastung des Muskelapparates, der Knochen und der Gelenke bei Übergewicht einen Risikofaktor bei der Entstehung von Entzündungen dar. Damit ist es schlussendlich nicht nur eine Frage, was gegessen wird, sondern auch, in welchen Mengen das geschieht.

Bilder: Pixabay.com/de

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