Geschwollenes Knie – Ursache und Behandlung

In den zahlreichen Gesundheitsforen im Internet beschäftigen sich viele Beiträge mit dem Thema “geschwollenes Knie”. Die Frage was gegen ein geschwollenes Knie unternommen werden kann, lässt sich nicht immer pauschal beantworten. Schließlich setzt die geeignete Gegenmaßnahme eine eindeutige Diagnose voraus. Diese kann jedoch in puncto Knieschwellung sehr unterschiedlich ausfallen. Das dicke Knie geht häufig mit Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen einher. Meistens deutet die Knieschwellung auf eine Erkrankung im Kniebereich hin, welche die unterschiedlichsten Ursachen haben kann.

Die Ursachen für das dicke Knie

Das geschwollene Kniegelenk kann besonders bei jungen Menschen ein Hinweis auf ein Trauma oder eine Athritis sein. Handelt es sich um ältere Menschen mit Knieschwellungen, so dominieren hingegen die degenerativen Erkrankungen. Grundsätzlich ist es wichtig zu klären, ob die Ursache einen entzündlichen oder nichtentzündlichen Ursprung hat. Ganz gleich, ob es sich um eine neu aufgetretene oder bereits länger bestehende Knieschwellung handelt. In der Regel werden nichttraumatische und akute Ursachen der Knieschwellung durch einen Sturz oder ein Trauma (Zum Beispiel Distorsion) ausgelöst.

Nicht entzündliche und nichttraumatische Knieschmerzen zeichnen sich häufig durch einen schleichenden Prozess aus. Dabei handelt es sich meistens um eine degenerative Gelenkveränderung wie zum Beispiel einem Gelenkbinnenschaden, welcher in Form einer Gonarthrose oder einer Meniskusläsion auftreten kann. Ist das Knie geschwollen und kein erinnerliches Trauma existent, sollte bei der Ursachenforschung durch den Arzt auch eine Lyme-Borreliose in Betracht gezogen werden.

Bei jungen Menschen deutet eine Schwellung im Knie meistens auf eine reaktive Arthritis hin. Die Ursache für das geschwollene Knie ist dabei aber häufig eine andere Krankheit wie zum Beispiel eine urogenitale Infektion. Aber auch eine Durchfallerkrankung kann die Ursache für geschwollene Knie sein. Die reaktive Arthritis zählt zu den möglichen Ursachen, ist aber nicht die einzige.

Neben ihr können auch Erkrankungen aus anderen Bereichen in Frage kommen. Zum Beispiel aus dem Bereich der Spondylarthritiden. Dazu gehören die enteropathischen Arthriden, die Spondylitis ankylosans und die Psoriasisarthritis. Die Differenzialdiagnosen werden in entzündliche und nichtentzündliche Ursachen unterteilt.

Zu den nichtentzündlichen Ursachen welche am häufigsten auftreten, gehören neben der Arthrose und Gonarthrose auch die Femoropatellarthrose, eine Arthropathie bei Hämophilie, eine Hüfterkrankung welche in das Kniegelenk ausstrahlt, eine Bursitis, eine Kristallarthropathie wie Gicht, eine Ischialgie, eine Bakerzyste, eine Meniskopathie oder ein Trauma. Entzündliche Ursachen finden ihren Ursprung häufig in einem akuten Gichtanfall, einer rheumatoiden Arthritis, einer akuten Sarkoidose, einer bakteriellen Arthritis und einer Psoriasisarthritis. Das dicke Knie ist meistens nur die damit einhergehende Begleiterscheinung.

Knieschmerzen

Weitere Ursachen für dicke Knie

Neben den genannten entzündlichen und nichtentzündlichen Erkrankungen können auch diverse Verletzungen als Ursache in Frage kommen. Beispielsweise nach einer Quetschung oder einer Zerrung, reagiert das Knie mit einer Schwellung. Derartige Verletzungen sind oft die Folge von Verkehrs- oder Sportunfällen. Aber auch nach einem Sturz direkt auf das Knie, reagiert dieses mit einem äußeren Trauma, welches sich in Form der typischen Beule äußert.

Wenn du einen Sturz oder einen Unfall ausschließen kannst und dennoch unter einem geschwollenen Knie leidest, ist es sehr wahrscheinlich, dass das Trauma einen entzündlichen Ursprung hat. Entzündungen werden beispielsweise durch abgenutzte Kniegelenke hervorgerufen, welche unter anderem durch Überlastung hervorgerufen werden. Das kann beispielsweise bei übergewichtigen Menschen, als auch bei Ausdauersportlern der Fall sein. Die Ursache für ein geschwollenes Knie kann aber auch in einer Gelenkvereiterung zu finden sein. Auf jeden Fall solltest du das Knie unbedingt von einem Arzt untersuchen lassen. Schließlich kann das geschwollene Knie zum einen die Ursache für andere Erkrankungen sein und zum anderen kann sich der Zustand ohne ärztliche Behandlung verschlechtern.

Ist das Knie erst einmal geschwollen, muss nicht immer eine Verletzung beim Sport dafür verantwortlich sein. Das Trauma kannst du dir auch anderweitig beim Sport zuziehen. Zum Beispiel wenn du eine neue Sportart ausprobierst, oder die aktuelle sportliche Tätigkeit übertreibst und damit ungewollt deine Knie überlastest. So äußert sich die Überlastung häufig in Form von mäßigen bis starken Schmerzen im Kniebereich. Wird das Knie dann gereizt, kommt es zu einer Schleimbeutel-Entzündung, womit dieser gleichzeitig anschwillt.

Aber auch nach Operationen kommt es häufig zu einer Schwellung am betroffenen Knie. Das ist auf die Überlastung der Lymphwege nach einer Operation zurückzuführen. Dabei wird die Lymphflüssigkeit gestaut und es kommt zur Schwellung am Knie. Wie bereits erwähnt, führt eine massive Überlastung beim Sport häufig zu geschwollenen Knien. Diese ist auf die Reizung des Kniegelenks zurückzuführen, wobei sich der Schleimbeutel entzünden kann.

Die Diagnose und der Verlauf

Wie bereits erwähnt, solltest du mit deinen Beschwerden unbedingt bei einem Arzt vorstellig werden. Dieser klärt ab woher die Schwellung rührt, indem er eine Anamnese mit dir durchführt. Dabei handelt es sich lediglich um eine Befragung, welche die möglichen Ursachen eingrenzt. Gegebenenfalls wird dir der Arzt mit einer Rundnadel die angesammelte Flüssigkeit absaugen. Sobald das Gelenk punktiert und die Flüssigkeit abgezogen wurde, wird diese im Labor auf rheumatoide Entzündungen, potenzielle Krankheitserreger und Kalziumkristall-Ablagerungen untersucht.

Ablagerungen von Kalziumkristallen würden auf eine sogenannte Pseudogicht hinweisen. Bei der Anamnese informiert sich der Arzt über deine Bewegungs- und Ernährungsweise, deine erbliche Veranlagung und deine Krankenvorgeschichte. Er bringt dabei auch die möglichen Verletzungsursachen in Erfahrung. Vermutet er einen Verschleiß- oder Verletzungsschaden am Gelenk, so ordnet er sehr wahrscheinlich eine Magnetresonanztomographie und Röntgenbilder an.

Eine rheumatoide Arthritis führt zur Gelenkzerstörung und setzt neben den bildgebenden und körperlichen Untersuchungen auch die Ergebnisse der Blutuntersuchung voraus. Dabei wird der Fokus auf die Entzündungsparameter, den Rheumafaktor und die Autoantikörper gelegt. Mit einer Sonografie können entzündliche Veränderungen beurteilt werden. Zum Beispiel an der Gelenkinnenhaut.

Die Behandlung von Knieschwellungen

Bei einer Knieschwellung ist es hilfreich das Knie hochzulegen und mit einem Eisbeutel zu kühlen. Auch die Gelenkpunktion welche der Arzt durchführt, kann sich schmerzlindernd auswirken. Diese Linderung ist auf den verminderten Druck zurückzuführen, welcher durch das Absaugen der Flüssigkeit hervorgerufen wird. Dadurch lässt auch die Schwellung nach und das Knie wird insgesamt wieder etwas beweglicher.

Wichtig ist auch, dass der Bereich rund um das Knie gründlich desinfiziert wird. Das verhindert, dass Krankheitserreger welche sich auf der Haut befinden, in das Kniegelenk gelangen. Anschließend führt der Arzt die Rundnadel beziehungsweise die Kanüle ein, um die Flüssigkeit aus dem Gelenkraum abzusaugen. Dabei können gegebenenfalls Injektionen von Medikamenten erfolgen.

Handelt es sich jedoch um eine Arthrose, so bildet sich die Knieschwellung wieder nach. Von wiederholten Punktionen ist in diesem Fall aber abzuraten, da diese das Infektionsrisiko erhöhen. Damit der Arzt deiner Knieschwellung entgegen wirken kann, muss dieser die Ursache therapieren. Um Entzündungen zu hemmen sowie die Kraft und die Funktionalität der Gelenke zu erhalten, wird eine rheumatoide Arthritis ganzheitlich behandelt.

Akute Schmerzen werden mit schmerzstillenden und entzündungshemmenden Medikamenten gelindert.

Zu den physiotherapeutischen Maßnahmen gehören:

Kälte-, Wärme- und Elektrobehandlungen. Dabei spielt auch die Umstellung des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens eine entscheidende Rolle.

Sofern die physikalische und medikamentöse Behandlung nicht mehr ausreicht, werden operative Maßnahmen in Form von Kniegelenkendoprothesen eingeleitet, um der Gonarthrose entgegenzuwirken. Dabei wird das natürliche Kniegelenk durch ein künstliches ausgetauscht.

Vorbeugende Maßnahmen

Da es sich bei der Knieschwellung lediglich um eine Begleiterkrankung handelt, müssen Präventivmaßnahmen in Bezug auf die ursächlichen Erkrankungen getroffen werden. So sollte beispielsweise das Körpergewicht schonend reduziert werden, indem die Ernährung umgestellt und gelenkschonende Sportarten wie zum Beispiel Radfahren, Schwimmen oder Nordic Walking ausgeübt werden. Regelmäßige Bewegung verzögert den Knorpelabbau, baut die Muskelkraft auf und erneuert die Gelenkflüssigkeit. Nur so kann eine reibungslose Funktion der Kniegelenke gewährleistet werden.

Bildernachweis:

Knie rot eingefärbt – Urheber: staras / 123RF Lizenzfreie Bilder
Bein im Röntgenblick – Urheber: pixologic / 123RF Lizenzfreie Bilder

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