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Klebereste sind ein hartnäckiges Problem. Im Internet und auf dem Markt versprechen allerlei Tipps und Mittel schnelle Abhilfe. Doch Vorsicht – nicht jede Methode und jedes Produkt eignet sich für jeden Untergrund und wirkt bei allen Kleberesten gleich! Im Nachfolgenden erhalten Sie einen Überblick darüber, was Sie beim Entfernen von Kleberesten beachten sollten und am wichtigsten: was wirklich hilft!
Auf den Klebstoff kommt es an
Um Klebereste erfolgreich zu entfernen, ist es wichtig, die Art des Klebers zu beachten. Geht es um einen wasserlöslichen Klebstoff wie Leim, ist der Kleber fettlöslich wie bei Stickern, oder handelt es sich um Schmelzklebstoff, der sich mit Wärme lösen lässt? Auf dem deutschen Markt werden rund 30 verschiedene Klebstoffarten verwendet. Spezielle Etikettenlösesprays aus dem Baumarkt lösen meist mehrere dieser Klebstoffe gleichzeitig und sind somit eine beliebte Methode, um Klebereste zu beseitigen. Mit einem Preis von um die fünf Euro sind diese Sprays allerdings relativ kostenintensiv. Eine günstigere, aber ebenso effektive Alternative hierfür sind Hausmittel. Um Ihnen eine Übersicht darüber zu verschaffen, welcher Kleberest sich mit welchen Mitteln beseitigen lässt, haben wir nachfolgende Liste zusammengestellt.
Entfernung nach Art der Klebereste
Kleber zum Basteln:
Greifen Sie bei Sekundenkleber oder Bastelkleber zu Nagellackentferner (bitte beachten Sie hierzu unsere Materialhinweise), oder frieren Sie den Kleberest auf Textilien über Nacht ein. Am darauffolgenden Morgen sollte er sich leicht entfernen lassen.
Aufkleber:
Sticker lassen sich für gewöhnlich via Fönwärme lösen.
Etiketten:
Papieretiketten sind etwas schwieriger zu entfernen als Etiketten aus Kunststoff. Probieren Sie das Einweichen mit Öl, Butter oder Seifenlauge. Auch Fönwärme und Orangenreiniger sind hilfreich.
Klebehaken:
Die Alternative zu Bohrlöchern sind Klebehaken. Deren Rückstände lassen sich meist mittels Alkohol lösen (bitte beachten Sie unsere Materialhinweise) oder auf harten Untergründen auch via Spachtel oder Ceranfeldschaber abtragen.
Tesafilm:
Bei Klebestreifen hilft der Griff zu Seifenlauge.
Klebeband:
Klebeband ist äußerst hartnäckig. Je nach Untergrundbeschaffenheit können Sie versuchen, die Klebereste mit dem Fön oder Butter und Ölen zu lösen, oder im Notfall auch zu aggressiveren Mitteln wie Alkohol oder Terpentin greifen (Materialhinweise beachten!).
Vorsicht bei empfindlichen Untergründen
Beim Entfernen von Kleberesten sollten Sie immer zunächst beachten, aus welchem Material der Untergrund besteht und welche Beschaffenheit dieser aufweist. Es macht bei der Wahl des Mittels/der Methode einen großen Unterschied, ob Sie Klebereste von der neu gekauften Vase, vom Fensterrahmen oder aus der neuen Lieblingsjeans entfernen möchten. Vor allem bei Textilien und Naturmaterialien wie Holz ist es ratsam, nicht gleich mit starken Lösungsmitteln zu experimentieren. Mag sein, dass Sie dem Kleberest damit den Garaus machen, doch der schönen Oberfläche möglicherweise gleich mit.
Neben der Empfindlichkeit sollten Sie auch die Struktur des Materials vor der Behandlung bedenken. Bei Textilien reichen Klebereste meist bis tief in die Fasern hinein. Hier muss dementsprechend auf andere Methoden zurückgegriffen werden als bei glatten Keramik- oder Glasflächen.
Entfernung von Kleberesten nach Beschaffenheit des Untergrundes
Unbehandeltes Holz:
Bei unbehandeltem, rauem Holz hilft in der Regel schon ein vorsichtiges Abziehen mit den Fingern. Ansonsten empfiehlt sich Orangenreiniger.
Beschichtetes Holz:
Bei Kleberesten auf beschichtetem Holz wie Türen oder Parkett sind Öl und Fett, Fönwärme oder Seifenlauge wirksam. Lösungsmittel mit Alkohol sind zu aggressiv. Meiden Sie diese lieber und greifen Sie stattdessen ggf. zu Orangenreiniger.
Textilien:
Textilien können Sie über Nacht in den Gefrierschrank legen. Am darauffolgenden Morgen sollten sich die Klebereste vorsichtig mit den Fingern abknibbeln lassen. Auch Waschbenzin und Nagellackentferner sind wirksam, können aber die Farbe des Stoffes angreifen. Testen Sie diese zunächst an einer unauffälligen Stelle.
Keramik, Porzellan:
Klebereste auf Glas, Keramik und Porzellan können meist mit einem Waschgang in der Geschirrspülmaschine oder durch Einweichen mit heißem Wasser und Spülmittel beseitigt werden. Auch Orangenreiniger eignet sich hervorragend.
Fenster und Fliesen:
Fliesen und Fensterscheiben sind dank ihrer Härte recht unempfindlich. Versuchen Sie, die Klebereste behutsam mit einem Ceranfeldschaber oder Spachtel abzutragen oder mit einem Radiergummi wegzurubbeln.
Tapete:
Bei Kleberesten auf der Tapete sollten Sie vorsichtig vorgehen. Das Einweichen mit Seifenlauge oder Lösen des Klebstoffs mittels Fönwärme sind geeignete Methoden, um Klebereste zu entfernen, ohne Flecken zu hinterlassen.
Plastik:
Klebereste auf Kunststoff lassen sich gut beseitigen, wenn sie mit Ölen und Fetten eingeweicht und anschließend einfach abgewischt werden.
Allgemeingültige Faustregel
Wie Sie sehen, gibt es für nahezu alle Klebereste und jedes Untergrundmaterial eine passende Lösung. Sollte Ihr Material oder Ihr Klebstoff in unserer Übersicht nicht gelistet gewesen sein, so bedenken Sie bitte folgende Faustregel:
Bildernachweis:
Titelbild – Urheber: alexandkz / 123RF Lizenzfreie Bilder
Kleber auf Holz Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.co
Seifenlauge Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.co
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