Motten loswerden und vermeiden

Kleidermotten sind Nachtfalter mit einer Flügelspannweite von nur zehn bis fünfzehn Millimetern. Meist werden sie als dunkelgelb bis bräunlich beschrieben. Bei näherem Hinsehen wirken sie glänzend, schimmernd oder leicht haarig. Obwohl sie biologisch gesehen zu der Ordnung der Schmetterlinge gehören, haben sie mehr Ähnlichkeit mit Mücken. Ihre Flügel sind länglich, schmal und meist dachartig über ihrem Rücken gefaltet.
Bei uns Menschen sind Kleidermotten aus einem bestimmten Grund unbeliebt: Sie verfüttern unsere Textilien an ihren Nachwuchs.

Unsere Empfehlung:

Motte, warst du das?

Wenn der geliebte Wollpullover plötzlich voller Löcher ist, dann zählt die Kleidermotte zu den Hauptverdächtigen. Es gibt aber auch andere mögliche Verursacher, wie etwa Reißverschlüsse, die den Stoff in der Waschmaschine beschädigen oder Silberfische.

Übrigens:
Nicht jede Motte beschädigt Textilien. Neben Kleidermotten gibt es auch Lebensmittelmotten. Diese sind auf unsere Vorratskästen anstelle unserer Kleiderkästen spezialisiert und erfordern eigene Beseitigungsstrategien.

Abgesehen von diesen beiden unbeliebten Vertretern gibt es zahlreiche weitere Mottenarten, die uns Menschen in keinster Weise schaden.

Mottenfang mit Pheromonfallen
Motten mit Pheromonfallen

Mottenfang leicht gemacht

Um herauszufinden ob Schäden an der Kleidung tatsächlich von Motten stammen, können Pheromonfallen eingesetzt werden. Diese riechen für Mottenmännchen unwiderstehlich. “Herr Motte” wird vom Duft angelockt und bleibt beim Landen auf der Falle kleben. So lassen sich die kleinen Falter aus nächster Nähe inspizieren. Nebenbei können Pheromonfallen eine eventuelle Motteninfestation verringern.

Doch Vorsicht, Pheromonfallen eignen sich nicht dafür, einen Befall gänzlich zu stoppen. Schließlich beseitigt man mit den Männchen nur einen Teil des Problems. Zudem kann es passieren, dass der betörende Duft Motten aus der Nachbarschaft in das eigene Zuhause lockt.

Vor dem Griff zur Pheromonfalle lohnt sich das gute alte Absuchen der Kleidung. Bei einer richtigen Mottenplage stehen die Chancen gut, dass du entweder einen Falter selbst, oder weiße spinnfadenartige Gespinste entdeckst, die auf seine Gegenwart hinweisen.

Effizientes Vorgehen gegen Kleidermotten

Um deine Kleidung vor Motten zu schützen, stehen dir drei Lösungswege zur Verfügung: fernhalten, vertreiben oder töten. Für die ersten beiden Möglichkeiten ist es nötig, die Eigenheiten der Tierchen zu kennen. Kleidermotten wählen als Dauerbrutstätten stets dunkle, ruhige Plätze mit einem ausreichenden Nahrungsangebot. Herrscht am Futterplatz zu viel Trubel, so verpuppen sie sich in nahegelegenen Ritzen. Um es den kleinen gefräßigen Larven ungemütlich zu machen, nimmst du ihnen am Besten alles weg, was sie gerne haben.

Kleidermotten lieben:

  • Dunkelheit
  • Ruhe
  • Wolle
  • Haare
  • Hautschuppen
  • Schweißreste

Dass die Brutstätten von Motten sich meist in Dachböden oder Kellern befinden, überrascht angesichts dieser Liste kaum. In unsere Kleiderkästen werden sie meist per Zufall verschleppt. Diese sind allerdings nicht der einzige Ort, an dem sich Motten einnisten können. Zu den häufigsten Brutstätten zählen, neben Schränken und Kommoden, Staubsaugerbeutel, Wandtextilien, Teppiche, Sofas und Felle.

Um ungeliebte Gäste zu vertreiben, hilft es nicht nur, ihnen ihre Vorlieben zu enthalten, sondern auch, sie mit ihren Abneigungen zu konfrontieren.

Kleidermotten hassen:

  • Hitze
  • Kälte
  • Mottenkugeln
  • Mottenpapier
  • Ätherische Öle

Raus mit dir!

Das beliebteste Mittel zur Vertreibung von Kleidermotten sind Gerüche. Ätherische Öle haben den Vorteil, dass sie für Menschennasen gut riechen. Du kannst zum Beispiel ein Stück Zedernholz, ein Säckchen mit getrocknetem Lavendel oder ein paar Gewürznelken zu deiner Kleidung legen.
Die chemische Alternative dazu sind stark riechende Mottenkugeln. Heute wird stattdessen meist das geruchsneutrale Mottenpapier genutzt.

Aber Achtung, sowohl in Mottenkugeln als auch in Mottenpapier sind Stoffe enthalten, die für Menschen gesundheitsschädlich sein können.

Unsere Empfehlung:
Lavendel gegen Motten
Lavendel hilft Motten fernzuhalten

Du kommst hier nicht rein!

Die Larven der Kleidermotten mögen gefräßig sein, aber sie haben keine besonders starken Zähne. Zeitungspapier ist ihnen bereits viel zu dick, um sich hindurchzunagen. Diesen Umstand können wir Menschen uns zunutze machen. Zum Beispiel wenn wir saisonale Kleidung in Tüten verpacken. Doch Vorsicht: Ist die Brut erst einmal hineingelangt, so stört es sie wenig, mit ihrer Lieblingsnahrung mollig warm eingeschlossen zu sein. Das Verpacken von Kleidung eignet sich daher lediglich als präventive Maßnahme.

Schlupfwespen, der Schrecken jeder Motte

Wenn es zum Vorbeugen bereits zu spät ist und die Kleidermotten sich nicht vertreiben lassen, dann können Schlupfwespen wahre Wunder wirken. Schlupfwespen legen ihre Eier innerhalb von fremden Eiern ab, was diese zerstört. Sind keine Motteneier mehr übrig, so hat die Schlupwespe keinen Grund, länger zu bleiben. Bis es so weit ist, lässt es sich mit den winzigen und nützlichen Schlupfwespen gut zusammenleben. Mit ihren deutlich größeren Verwandten, die gerne mal Menschen stechen, hat diese Wespenart zum Glück kaum etwas gemein.

Bekommen kannst du Schlupfwespen-Kärtchen beispielsweise online. Ein Kärtchen enthält ca. 3000 Eier. Wenn du alle drei Wochen eines dieser Kärtchen nahe deiner Kleidung verteilst, so bist du auf einem sehr guten Weg, um die gesamte Mottenpopulation los zu werden.

Fünf einfache Maßnahmen gegen Kleidermotten:

  • Räume deinen Kleiderschrank aus und reinige ihn. Haare, Staub und Hautschüppchen bekommst du am Besten mit einem Staubsauger aus Ritzen heraus. Einen eventuellen Rest der Mottenbrut, der sich davon nicht beeindrucken lässt, kannst du mit der Hitze eines Haartrockners töten. Wenn du alle Flächen mit Essigwasser nachwischst, verringerst du die Gefahr, dass neue Motten einziehen.
  •  Säubere jegliche Kleidung gründlich, bevor du sie lagerst. Mit heißen Waschgängen kannst du Kochwäsche von Motten befreien. Textilien, die so viel Hitze nicht vertragen, lassen sich durch Kälte vor Ungeziefer retten. Mehr als eine Woche im Tiefkühler überleben nicht einmal hartgesottene Mottenlarven. Sind die befallenen Kleidungsstücke zu groß, so bietet sich während der kalten Jahreszeit der Balkon als Alternative zum Gefrierschrank an.
  •  Hungere die Mottenpopulation aus, indem du häufig staubsaugst. Entleere deinen Staubsauger regelmäßig. Wenn du ein langhaariges Haustier besitzt, so achte verstärkt darauf, deine Kleidung und Polstermöbel von Haaren zu befreien.
  • Packe Kleidung, die du länger nicht mehr tragen willst, nach der Reinigung in eine Papier- oder Plastiktüte oder wickle sie in Zeitungspapier. Wenn du sichergehen möchtest, dass keine Motte in die Nähe deiner Textilien kommt, dann kannst du daneben Mottenkugeln oder Mottenpapier lagern.
  • Um frisch gewaschene Alltagskleidung in Schränken und Kommoden für Motten unattraktiv zu machen, kannst du sie beduften. Holzstückchen, die du zur Mottenabwehr nutzen möchtest, solltest du am Besten speziell dafür kaufen. Selbst geschnittene Brettchen könnten deine Kleidung durch tropfendes Harz verunreinigen. Wenn du gerne selbst kreativ wirst, dann hast du einige Alternativen. Säckchen mit getrockneten Orangenschalen, Lavendel oder Gewürznelken sowie Stofftaschentücher, die mit ätherischen Ölen besprüht sind, lassen sich mit etwas Geschick leicht selbst gestalten.
Unsere Empfehlung:

Bilder: Pixabay.com/de