Ölwechsel selber machen

Damit der Motor schnurrt wie ein Kätzchen, so der Volksmund, ist eine regelmäßige Wartung nötig. Dazu gehört insbesondere der Ölwechsel. Das Öl hält den Motor am Leben, sorgt für eine Langlebigkeit. Ist der Motor gut geschmiert, wird ein Verschleiß verhindert. Aber warum muss regelmäßig das Öl gewechselt werden?

Durch das Motoröl wird Reibung und Abnutzung von wichtigen Motorteilen verhindert. Des Weiteren muss immer genug Motoröl im Motor vorhanden sein, denn dies verhindert einen Motorschaden, der in der Regel finanziell ein großes Problem darstellen kann. Meist führt ein Motorschaden dazu, dass das Auto abgestoßen werden muss, da es sich wirtschaftlich nicht rentiert zu reparieren. Dabei lässt sich recht einfach ein Motorschaden verhindert. Zudem hat Motoröl auch eine kühlende Wirkung gegenüber thermischen Effekten, die durch die ständige Reibung von beweglichen Teilen, wie den Kolben zustande kommt. Ebenso hat das Öl eine abdichtende Funktion. Ein weiterer sehr wichtiger Nebeneffekt ist eine Art Reinigung des Motorblocks durch das Öl. Verschmutzungen sowie abgeriebene Metalle werden durch das zähflüssige Öl aufgenommen und können sich nicht einlagern. Dazu kommt, dass mit dem regelmäßigen Ölwechsel auch diese Verschmutzungen mühelos entfernt werden. Ein regelmäßiger Ölwechsel binnen aller 10000 bis 30000 Kilometer oder auch alle 12 bis 18 Monate ist dafür empfehlenswert. Welche genauen Intervalle für welchen Autotyp festgelegt wurden, finden sich in der jeweiligen Bedienungsanleitung des Autos.

Ölwechsel vom Fachmann oder selber machen

Der Wechsel des Motoröls gehört mit zu den Routineleistungen von Werkstätten. Bei nahezu jeder Inspektion wird dieser durchgeführt. Dazu empfiehlt natürlich jede Kfz-Werkstatt, den Ölwechsel fachmännisch durchführen zu lassen. Dabei ist dafür wenig Fachkenntnis notwendig. Aber der Motorölwechsel ist für einen Kfz-Mechaniker eine schnell erledigte Aufgabe, mit der gut Geld verdient werden kann. In der Regel dauert dies ca. 30 Minuten und kann bis zu 150 Euro kosten. Damit ist es definitiv eine Überlegung wert, das Öl einfach selber regelmäßig zu wechseln. Dazu benötigt es zwar einige Vorbereitungen, aber mit der Zeit kommt auch hier, wie in jedem Kfz-Betrieb Routine rein.

Öl ablassen

Vorbereitungen treffen

Wichtig und wohl auch der schwierigste Teil ist es sich einen entsprechenden Ort zum Ölwechsel zu suchen. Denn dabei muss das Auto so weit hoch gebockt werden, damit der Ablasshahn an der Ölwanne problemlos zu erreichen ist. Eine Autorampe oder Hebebühne wäre von Vorteil. Eine weitere Möglichkeit wäre es auch eine spezielle Pumpe zum Öl ablassen sich zu besorgen. Bei Letzterem wird das Öl quasi von oben über die Öffnung des Ölmessstabes durchgeführt. Folgende Materialien werden zudem benötigt. Zu Beginn gilt es, das richtige Motoröl zu besorgen. Die genaue Bezeichnung findet sich ebenfalls in der Bedienungsanleitung und sollte im Sinne des Motors auch gekauft werden. Weiterhin sollte der Ölfilter sowie die Dichtung zur Ölablassschraube mit gewechselt werden, denn diese Ersatzteile unterliegen einem Verschleiß und einer Verschmutzung. Zusätzlich werden Arbeitshandschuhe und eine Ölauffangwanne benötigt, um Verschmutzungen vorzubeugen. Putzlappen, Reinigungsbenzin, Drehmomentschlüssel, Trichter oder Messbecher und einen Filterschlüssel sind zudem unerlässliche Arbeitsmittel.

Schritt für Schritt zum fertigen Ölwechsel

Relevant ist es, dass der Motor entsprechend warm gefahren wird. Die Betriebstemperatur sollte bei ca. 90 Grad sein. Grund dafür ist, dass kaltes Öl sehr zähflüssig ist und sich so schwer bis kaum ablassen lässt. Das Auto muss per Hebebühne, Blöcke oder Autorampe aufgebockt werden um Zugang zur Ölwanne und somit zur Ölablassschraube zu bekommen. Wichtig der Pkw muss in Waage stehen. Nur so wird eine restlose Entleerung der Ölwanne gewährleistet. Damit das Öl schnell abfließen kann, muss Unterdruck verhindert werden. Dazu wird der Deckel von der Öffnung zum Einfüllen vom Motoröl geöffnet. Wenn der Motor zu heiß warm gefahren wurde, heißt es achtsam sein, da Verbrennungsgefahr besteht.

Öl-Filter

Spätestens jetzt sollten die Arbeitshandschuhe angezogen werden, da beim Ölablassen Verbrennungen durch das heiße Öl möglich sind. Das Ablassventil an der Ölwanne wird gelöst, damit das alte Motoröl abgelassen werden kann. Die Ölwanne sollte unverzüglich bereitstehen, um das Öl schnell auffangen zu können. Es dauert einige Zeit, bis all das alte Motoröl abgeflossen ist. In dieser Zeit kann sich dem Wechsel des Ölfilters gewidmet werden. Dazu wird der Filterschlüssel gebraucht. Damit kann der Filter abgeschraubt werden. Filter und entsprechende Gummidichtung entfernen und die einsetzende Stelle mit Benzinreiniger säubern. Im Anschluss wird der neue Ölfilter eingesetzt. Jetzt reicht es, ihn nur per Hand festzudrehen. Mittlerweile sollte das Altöl restlos aus der Ölwanne ausgelaufen sein. Daraufhin die Dichtung zur Ölwannenöffnung wechseln und die Wanne wieder mit der entsprechenden Schraube verschließen. Damit diese gut sitzt, hilft ein Drehmomentschlüssel zum Fixieren.

Zum Schluss wird über die Ölöffnung am Motor neues Motoröl eingegossen. Hilfreich zur genauen Dosierung kann ein Trichter und ein Messbecher sein. Die entsprechende Füllmengenangabe lässt sich in der Bedienungsanleitung nachlesen und im Anschluss mit dem Ölmessstab kontrollieren. Dabei gilt, lieber etwas weniger Öl einfüllen als zu viel. Jetzt den Motor etwas laufen lassen, damit der Ölfilter gefüllt wird. Sollte daraufhin laut Messstab erneut Öl fehlen, erneut Motoröl nachgeben.

Fachgerechte Entsorgung des Altöls

Das Entsorgen des Altöls nach dem Ölwechsel sollte, der Umwelt zu liebe, fachgerecht erfolgen. Dies stellt aber in der Regel kein Problem dar, denn Händler, die Motoröl verkaufen sind auch verpflichtet Altöl entgegen zu nehmen und kostenfrei zu entsorgen. Zudem ist eine Entsorgung auch auf den Wertstoffhöfen der Abfallwirtschaft als Sondermüll möglich.

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Bildernachweis:
Titelbild – Ölwechsel > Urheber: jaruek / 123RF Lizenzfreie Bilder
Öl Auffangwanne > Urheber: antoniodiaz / 123RF Lizenzfreie Bilder
Öl-Filter > Urheber: joebelanger / 123RF Lizenzfreie Bilder

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