Phalaenopsis richtig pflegen

Nachtfalter gibt es in unseren Breitengraden meist in dunklen Farben. In tropischen Regionen fallen diese hingegen durch eine bezaubernde Farbenpracht auf und stehen somit für die geheimnisvolle und fesselnde Eleganz der Nacht. Den Namensgebern der Phalaenopsis war diese Anblick im Hinterkopf: Aus dem griechischen bedeutet die Bezeichnung so viel wie Anblick des Nachtfalters. Die Phalaenopsis bringt die edle und anmutige Erscheinung direkt auf das eigene Fensterbrett.

Wissenswertes zur edlen Pflanze

Die Pflanzen der Gattung Phalaenopsis zählt zur Familie der Orchideen und fällt durch ihre starke Färbung und die besonders geformten Blütenblätter auf, durch die der Name bestimmt wurde. Die Zierpflanze ist sehr beliebt und dominiert gemeinsam mit anderen Orchideen viele Blumenläden. Kaum ein Haushalt verfügt nicht über eine der Pflanzen. Aufgrund der etwas anspruchsvollen Pflege werden allerdings nur die wenigsten wahre Fans des edlen Gewächses. Wir haben ein paar Hinweise von denen du für dein Farbenmeer auf dem Fensterbrett profitieren kannst.

Wichtige Faktoren bei der Pflege einer Pflanze sind bekannt und entscheidend für die Blütenpracht, eine gesunde Pflanze sowie deren Vermehrung.

Im folgenden Text findet du Informationen zu den folgenden Erfolgsfaktoren:
  • Licht
  • Wasser
  • Erde
  • Temperatur

Auch über die Vermehrung der Pflanze wollen wir ein paar Sätze verlieren. Wer die Eckdaten beachtet kann sich bald über viele bunte Blüten und gesunde Pflanzen freuen.

Herkunft und Verbreitung

Die ersten künstlichen Züchtungen gehen auf das Jahr 1886 zurück, erstmals wurden nicht natürliche Hybriden der Pflanze gezüchtet. Blättert man im Geschichtsbuch der Flora zurück, landet man im Jahr 1704, in dem die Phalaenopsis erstmalig katalogisiert wurde. Die Herkunft und Verbreitung der natürlichen Form ist wichtig für die erfolgreiche Pflege und Zucht der Pflanze. Wie jedes andere Lebewesen hat die Phalaenopsis einen Toleranzbereich, dieser bestimmt wie sauer oder basisch der Boden, wie viel Wasser und wie viel Licht das Gewächs verträgt.

Das natürliche Vorkommen ist in tropischen und subtropischen Gebieten, wie z.B. in Indonesien, Bhutan, Taiwan, Myanmar, Südchina, bis hin nach Nordaustralien. Das Gewächs tritt vermehrt in halbschattigen Gebieten mit einer hohen Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von 15°C bis 35°C auf. Ähnliche Bedingungen sollten auch auf dem Fensterbrett vorherrschen.

Phalaenopsis – Richtige Pflege, Standort und Co.

Wenn ein Lebewesen aus dem natürlichen Umfeld genommen wird, sind die Bedingungen von vornherein weniger optimal. Um die Pflanze dennoch dazu zu bringen schöne, große und farbenprächtige Blüten zu tragen, gilt es die Faktoren so nah wie möglich an den natürlichen Habitus anzupassen.

Orchideen in freier Natur
Phalaenopsis in der freien Natur

Richtig gießen ist Hauptsache

Nach dem Kauf der Pflanze ist es natürlich nicht erforderlich diese direkt umzutopfen und zu verschneiden. Das richtige Gießen steht darum auf Platz 1 der Pflegeliste. Beim Wässern der Pflanzen ist ein ähnliches Vorgehen wie bei allen anderen Arten von Orchideen sinnvoll. Bei Tagestemperaturen bis 25°C wird der Topf für 10-15 Minuten in lauwarmes Wasser getränkt. Das Substrat saugt sich mit dem Lebenssaft voll. Der Blumentopf wird danach aus dem Wasser gezogen. Nun ist es wichtig, Staunässe zu vermeiden, indem das überschüssige Wasser abfließen kann. Wer im unteren Bereich des Topfes Steine und Sand vermengt, vermeidet Staunässe von vornherein.

Eine zweite Möglichkeit ist das Durchgießen. Dabei wird einfach von oben Wasser zugegeben, bis dieses wieder abfließt. Das überschüssige Wasser muss auch hier abgegossen werden. Zu nasse Wurzeln bedeuten ein schnelles Ende: Die Wurzeln beginnen zu schimmeln und können die Pflanze nicht länger mit Wasser versorgen. Im Sommer, wenn die Temperaturen dauerhaft über 25°C liegen, sollten die Luftwurzeln zusätzlich aller zwei Tage leicht mit Wasser besprüht werden.

Die Wahl des Wassers ist ebenfalls wichtig. Wasser aus der Leitung sollte mindestens einen Tag stehen, so dass sich Kalk absetzen kann. Gesammeltes Regenwasser ist die allerbeste Lösung, da dieses nicht durch die Leitungen belastet ist und von vornherein ein geeignete Temperatur aufweist.

Umtopfen – Wie man sich bettet…

Als Substrat für den Blumentopf sollte Orchideenerde gewählt werden. Im unteren Viertel sorgt ein Gemisch aus Steinen und Sand dafür, dass es nicht zur Staunässe kommt. Die Pflanzen sollten alle 1-2 Jahre umgetopft werden. Um eine Beschädigung der Wurzeln dabei so gering wie möglich zu halten, wird der Topf zerschnitten, entfernt, das Substrat vorsichtig rausgelesen und im Anschluss die vertrockneten Wurzeln abgeschnitten. Vertrocknete Wurzeln erkennst du daran, dass diese holzig und im Inneren hohl sind.

Wir empfehlen:

Nachdem die alten Wurzeln entfernt wurden, wird die Pflanze über den neuen Topf gehalten, welcher während dessen mit neuem Substrat befüllt wird. Die Wurzeln geraten dabei immer ein wenig in Mitleidenschaft und sind dadurch gegen Nässe noch empfindlicher. Für den Regenerationsprozess kann darum eine Woche auf das Gießen verzichtet werden. Weiterhin wird die Sonneneinstrahlung etwas reduziert. Gedüngt wird die Pflanze aller zwei Monate – am besten eignet sich flüssiger Orchideendünger aus dem Fachhandel.

Richtiger Standort für Orchideen
Sonne bitte nur in Maßen

Sonnenschein? Nur in Maßen!

Die dünnblättrigen Blüten und auch die grünen Blätter vertragen keine direkte Mittagssonne. In den heißen Regionen überlebt die Art Phalaenopsis nur aufgrund ihres Standortes direkt am Boden. Andere Pflanzen spenden dabei Halbschatten. Dies ist auch für die heimische Pflege maßgebend. Am besten stellst du die Pflanze auf ein Fensterbrett, wo diese in den Morgen- und Abendstunden mit Licht versorgt wird. Die direkte Mittagshitze ist zu vermeiden.

Verschneiden

Wenn eine Rispe verblüht ist, kann diese ab dem zweiten Auge ( so nennt man die “Knubbel” am Stamm) verschnitten werden. Die Pflanze erblüht dann nach etwa einem halben Jahr erneut.

Vermehren

Für das Vermehren der Phalaenopsis gibt es zwei Möglichkeiten, das Bestäuben und die Vermehrung über so genannte Kindel. Die Bestäubung mit anschließend resultierenden Samenkapseln ist der Natur überlassen und wird durch Insekten getätigt. Die Samen benötigen allerdings mehrere Jahre, bis diese in einer blühenden Pflanze resultieren.

Die Vermehrung über Kindel ist bedeutend einfacher. Die Mutterpflanze bildet entweder in einer schlechten Zeit oder auch aus der Laune heraus Ableger. Diese zeichnen sich durch den Wurzelwuchs am Stamm aus. Wer die Kindel einfach an der Mutterpflanze lässt, hat bald eine vielstufig blühende Phalaenopsis. Alternativ können diese mit einem scharfen Messer oder einer Rosenschere von der Mutterpflanze gekappt werden. Die Wurzeln sollten dafür mindestens 5 cm lang sein. Die Ableger werden einfach in neues Substrat getopft und anfangs mäßig gegossen.

Blaue Orchidee
Blaue Phalaenopsis

Fazit zur beliebten Orchideenart Phalaenopsis

Wer sich etwas um die Pflanze aus der Art Phalaenopsis kümmert, wird eine blühende Freude an ihr haben. Phalaenopsis sind in der Pflege nicht so kompliziert, wie andere Arten aus der Familie der Orchidee. Bei regelmäßiger Pflege kann man sich mehrere Jahre an einer Pflanze erfreuen.

Wusstest du:
Dass blaue Phalaenopsis nur mit Lebensmittelfarbe hergestellt werden können? Alle neuen Blüten werden eine weiße Färbung zeigen.

Bilder: Pixabay.com/de

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