So stärken Sie dauerhaft Ihr Immunsystem

Häufige Erkältungen, Magen – Darminfekte, Mandelentzündungen, aber auch Schübe von Herpes, Aphten und systemischen Krankheiten, gehen auf das Konto eines schlechten Immunsystems. Eine starke Körperabwehr sorgt für mehr Lebensgefühl und sorgenfreies, spontanes Verhalten. Das Immunsystem ist dabei Polizei, Feuerwehr und Notarzt in einem. Um diese komplexen Aufgaben zu erfüllen, sind, wie bei diesen realen Berufen, eine kompetente Ausbildung, regelmäßiges Training und eine adäquate Ausrüstung notwendig. In all diesen Punkten kann durch einfache Mittel eine Verbesserung und somit Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte leicht hergestellt werden. Die folgenenden Anleitungen sind für gesunde Personen risikofrei durchführbar. Patienten systemischer Krankheiten sollten jedoch gegebenenfalls den fachkundigen Rat des Hausarztes heranziehen.

Aufbau und Funktion des Immunsystems

Unser Immunsystem ist äußerst komplex aufgebaut. Wird der Körper von Bakterien, Viren, Parasiten oder Pilzen befallen, muss schnelle Hilfe organisiert werden. Unterschieden wird zwischen der unspezifischen und spezifischen Immunabwehr. Bei der unspezifischen wird mit Hilfe von Leukozyten (weiße Blutkörperchen) und ihrer Spezialform, der Phagozyten (Fresszellen), jeder fremdartige Eindringling angegriffen und eliminiert. Die spezifische Abwehr kümmert sich um jene Fälle, mit denen die unspezifische überfordert ist. Lymphozyten (B- und T-Lymphozyten) und Immunglobine sind ihre essentiellen Bestandteile. Diese spezifische Abwehr lernt einen gewissen Angreifer kennen und bildet daraufhin Antikörper aus. Mit Hilfe einer Impfung wird der spezifischen Immunabwehr auf die Sprünge geholfen.

Doch tut das Immunsystem noch mehr für uns. Bei der kontinuierlichen Zellerneuerung in unserem Körper passieren ständig Fehler. Zellen teilen sich unkontrolliert und Krebszellen entstehen. Ja! – Jeder hat in seinem Leben mehrfach Krebs, doch wird dieser vom Körper schnellstmöglich bekämpft, bevor er so unkontrollierbar groß ist, dass der Körper damit überfordert wird. Gerade hierfür ist eben auch das Immunsystem verantwortlich.

Muttermilch
Muttermilch stärkt von Anfang an das Immunsystem

Frühkindliche Immunsystementwicklung

Mit der Muttermilch, besonders der Biestmilch (Kolostrum), gibst du deinem Kind viele Antikörper und stärkst von Anfang an sein Immunsystem. Keine Ersatznahrung ist so perfekt zusammengesetzt wie Muttermilch und über die “Dosenmilch” werden keine Abwehrstoffe übertragen. Auch die intensive Körperbindung beim Stillen stärkt das Immunsystem. So wurde bei Frühchen nachgewiesen, dass Körper- bzw. Hautkontakt zu deutlichen gesundheitlichen Verbesserungen führt. Je länger ein Kind gestillt wird, desto besser ist es.

Sauber, aber nicht steril

Ein großes Problem der heutigen Zeit ist, dass Kinder praktisch in einer sterilen Umgebung aufwachsen. Ist die Angst und damit verbundene Vorsicht vor Viren und Bakterien bei Frühgeborenen sowie wenige Tage alten Babies begründet, so werden die sterilen Bedingungen für ältere Babies zum Problem. Natürlich darf die Körperhygiene nicht vernachlässigt werden.
ABER
Kinder sollten die Möglichkeit haben, im Freien zu spielen und dann ist auch ein bisschen Erde als Nahrungsergänzungsmittel nicht das Schädlichste. “Dreck reinigt ja bekanntlich den Magen“. Nachgewiesener Weise erkranken Kinder, die auf einem Bauernhof leben oder Tiere haben, seltener an Asthma, Allergien und haben ein besser ausgeprägtes Immunsystem. Ein Haustier bringt somit zwar Dreck ins Haus, sorgt aber auch für ein gesundes Leben.

Auch für gesunde Erwachsene sind sterile Bedingungen schädlich. Das Immunsystem verlernt seine Arbeit. Es muss regelmäßig trainiert werden, denn normalerweise stürmen dutzende Keime täglich auf uns ein, mit denen das Immunsystem hervorragend fertig wird. Sterile Umgebungen sollten nur bei immunsupprimierten Patienten hergestellt werden.

Kneipkuren, Saunieren und Co.

Abhärtung lautet hier die Devise. Einfach ohne Schal und Mütze im Herbst hinaus in den Regen zu gehen und sich dabei nicht einmal Sorgen um die Gesundheit der Kinder zu machen, ist gänzlich leicht. Bring mehr Spontaneität und Lebensgefühl in deine Familie mit einfachen Übungen bzw. leichten Lebensumstellungen.
Da unser Körper an wohl temperierte Räume gewöhnt ist, wird er vollkommen von jedweder Kälteeinwirkung überrascht, sodass das Immunsystem nicht schnell genug anfahren kann. Erkältungen, Blasen- und Nierenentzündungen sind die Folge.

Mit folgenden Mitteln kannst du deinen Körper abhärten:
  • Kneipkuren
  • Kalte und warme Duschen im Wechsel
  • Saunieren
  • Kältesauna
  • Barfuß in den Schnee
  • Schnee- oder Eiswasserbaden für Geübte

Doch fördert eine regelmäßige Abhärtung nicht nur die Durchblutung, sondern neuesten Forschungen zufolge werden vermehrt weiße Blutkörperchen gebildet, die zur Krankheitsabwehr unbedingt benötigt werden. Den Körper kann man auf ganz unterschiedliche Weise abhärten. Welche Variante bevorzugt wird, ist individuell. Auch ist eine Mischung der Anwendungen möglich. Wichtigste Regel dabei ist die Regelmäßigkeit. Aber wie beim Muskel- und Fitnessaufbau ist auch ein langsames Training zu bevorzugen und beugt Krankheiten vor. Auch darfst du dich nur im gesunden Zustand abhärten. Mit einer Erkältung im eiskalten Wasser schwimmen zu gehen, ist keine gute Idee.

 

Apfel
Äpfel gehören nicht, wie man üblicherweise denkt, zu den wertvollsten Nahrungsmitteln

“An apple a day keeps the doctor away”

So ganz stimmt das jedoch nicht. Ein einziger Apfel am Tag gleicht keinesfalls eine ungesunde Lebensführung aus. Zu Beginn wurde über die richtige Ausrüstung des Abwehrsystems gesprochen. Diese Ausrüstung stellen die Vitamine und Mineralstoffe dar. Dass Vitamin C gegen Erkältungen hilft, weiß jeder, doch die wenigsten wissen, dass der Körper es schlecht speichern kann. Eine konstante Versorgung ist daher unbedingt notwendig.

Doch braucht der Körper noch viele andere Vitamine und Mineralstoffe für ein funktionierendes Abwehrsystem. Selen erhöht die Bildung weißer Blutkörperchen. Beta-Carotinoide, die Vorstufe des wertvollen Vitamin A, Calcium sowie eine große Bandbreite sekundärer Pflanzenstoffe wirken sich auf unterschiedlichste Weise positiv auf das Immunsystem aus. Unendliche Mengen an Vitamintabletten aus der Apotheke können eine gesunde Ernährung nicht ersetzen. Ferner können Vitamintabletten oft nicht richtig verwertet werden. Ernähre dich richtig und den Erkältungen geht es an den Kragen.

Besonders wertvolle Nahrungsmittel sind:

  • Karotten
  • Tomaten
  • Spinat
  • Steinpilze
  • Knoblauch
  • Kohl jedweder Form, jedoch insbesondere Grünkohl, Brokkoli und Chicorée
  • Zitronen, Orangen oder Grapefruits
  • Bananen
  • Blaubeeren, schwarze Johannisbeeren, Brombeeren usw. Die blaue Färbung indiziert wirkungsvolle Antioxidantien.
  • Basischer Kräutertee, denn oftmals ist der Säure – Basen – Haushalt des Körpers gestört.
  • Aloe Vera
  • Mandeln
  • Nüsse
  • uvm.

Diese Auflistung zeigt, dass vegetarische bzw. vegane Ernährung außergewöhnliche Vorteile für das Immunsystem bereit hält. Tierische Lebensmittel sollten nur in begrenztem Maß verzehrt werden.

Ein ungesunder Lebensstil schädigt, bzw. behindert das Immunsystem.

Dazu gehört auch:

  • Über – und Untergewicht
  • Nikotingenuss
  • Alkoholgenuss
  • Koffein
  • Fast Food
Immunsystem
Mit Sport das Immunsystem stärken

Sport und seelisches Gleichgewicht

Outdoor – Sport zu treiben, stärkt das Immunsystem gleich auf mehrfache Weise. Der Kreislauf kommt in Schwung, Stress wird abgebaut, Endorphine ausgeschüttet und eine Abhärtung durch die kalte Zugluft fördert die Gesundheit.

Schlacken und Gifte werden ausgeschwemmt und das Lymphsystem angeregt.

Exzessives Training, wie bei Leistungssportlern, ist hingegen kontraproduktiv. Leistungssportler sind vergleichsweise anfällig für Infektionskrankheiten und haben ein schwaches Immunsystem.

Der Einfluss seelischer Belastung auf das Immunsystem wurde lange vernachlässigt. Doch schwächt Stress den Körper nachweisbar. Das identifizierte Stresshormon Cortisol supprimiert das Immunsystem.

Effektiv abbaubar ist dieses mittels:
  • Sport
  • Yoga, Thai Chi usw.
  • Ausreichend Schlaf
    Wer wenig und schlecht schläft, ist krankheitsanfälliger. Du solltest mindestens 7 Stunden am Stück schlafen. Aber auch ein kleiner Power – Nap von nur 10 -20 Minuten wirkt Wunder.
  • Lachen
    Wenig bekannt ist, dass Lachen das Immunsystem stärkt. Dabei ist erstaunlicherweise selbst künstlich hervorgerufenes Lachen hilfreich. Stell dich vor einen Spiegel und lach dich einfach selbst an. Wenn du dir blöd vorkommst, bist du nicht allein. Am besten, du übst das Lachen, wenn dich niemand hören kann. Nach einer Weile verschwindet das merkwürdige Gefühl und du kannst dich sogar richtig amüsieren. Durch das Lachen werden viele Hormone ausgeschüttet, die deinen Stress bekämpfen und das Immunsystem nachhaltig stärken.
  • Sonne
    Durch die Sonnenstrahlen wird Vitamin D gebildet, welches die Killerzellen so richtig in Aktion versetzt. Daher gilt es auch im Winter bei Eiseskälte soviel Sonne wie möglich einzufangen.

Bilder: Pixabay.com/de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert