Umschuldung mit Ratenkredit statt hoher Dispozinsen

Der Weg ist einfach, kann aber teuer werden. Dein Girokonto weist kein Guthaben mehr auf und Du überziehst, denn die Bank hat dir einen Dispokredit eingeräumt. Monat für Monat zahlst du Zinsen und dein Minus wächst stetig an.

Dispozins: Kennst du die Höhe?

Du nutzt zwar deinen Dispokredit, kennst aber die Höhe der Dispozinsen nicht? Das FORSA-Institut hat eine große Umfrage mit mehr als 1.000 Kreditnehmers gestartet. Laut der “FORSA-Umfrage” stellte sich heraus, dass 42% der Befragten die Höhe der aktuellen Dispozinsen nicht kennen. Mehr als die Hälfte (53%) der jungen Menschen (18-39 Jahre) kennen die Höhe der Dispozinsen nicht, obwohl dieser regelmäßig genutzt wird. Über 50% der Disponutzer mit niedrigem Einkommen geht es ebenso. Diese Zahlen sind alarmierend, denn das führt dazu, dass sich im Laufe eines Jahres eine zusätzliche Schuldsumme anhäuft.

Einfaches Geld

Ist der Monat noch nicht zu Ende und das Gels wird knapp, bietet der Dispokredit eine hilfreiche Möglichkeit. Die meisten Banken räumen dir einen Dispokredit ein, wenn du über ein regelmäßiges Einkommen verfügst. In der Regel kannst du bis zu drei Monatsgehälter überziehen. Was so verführerisch einfach ist, musst du teuer bezahlen. Der Dispokredit ist das kostspieligste Geld, das du schnell erhältst. Die Zinssätze sind meistens wesentlich höher als bei einem Ratenkredit.

Nur für kurzfristigen Engpass nutzen

Dirk Stein (Bundesverband deutscher Banken/Berlin) konstatiert, dass der Dispositionskredit nur für kurzfristige Engpässe gedacht ist. Falls du längerfristig Geld benötigst, bist du mit einem Ratenkredit bessergestellt. Auch Kerstin Backofen (Stiftung Warentest) rät dazu, den Dispo nur als kurzfristige Lösung und im Notfall zu nutzen. Wichtig ist, dass man immer weiß, wie viel man für das schnelle Geld bezahlen muss.

Hohe Zinsen

Derzeit befinden wir uns in einer Niedrigzinsphase. Trotzdem liegen die Dispozinsen durchschnittlich bei 11,44 %. Überträgst du deinen Dispokredit von einem Monat auf den nächsten, kumulieren sich die Zinsen und die Bank freut sich. Ob du einen Dispositionskredit erhältst und wie hoch dieser eingerichtet wird, entscheidet jede Bank für sich. Die Höhe des frei verfügbaren Geldes hängt mit den Zahlungseingängen und dem Zahlungsverhalten zusammen. Es besteht kein genereller Anspruch auf die Einräumung eines Dispositionskredites. Doch bei einem regelmäßigen Einkommen steht meistens einer großzügigen Kreditlinie nichts im Wege. Verdienst du allerdings plötzlicher weniger, kann es sein, dass dein Dispo angepasst und gekürzt wird. Banken reagieren auf eine Verringerung des Einkommens zeitnah, damit der Dispositionsrahmen nicht zur Schuldenfalle wird. Auch Kreditkartenrechnungen, die jeden Monat nur mit einem Mindestbetrag ausgeglichen werden, können teuer werden. Kommt zu den Dispositionszinsen auch noch eine Rate für ein Fahrzeug oder Konsumgüter, kann es schnell “eng” werden. Falls du deinen Dispo regelmäßig nutzt und ausreizt, kann eine Umschuldung die günstigerer Variante sein.

aus dem Dispo kommen
Wenn du deinen Dispokredit immer ausreizt und weißt, dass dein Girokonto regelmäßig in den roten Zahlen ist, solltest du über eine Umschuldung nachdenken.

Umschuldung: Vom Dispo zum Ratenkredit

Statt über 10% Zinsen zu zahlen und kontinuierlich im Minus zu bleiben, lohnt sich ein Ratenkredit. Für einen Kleinkredit würden nur 1,99% Zinsen anfallen, wenn du über einen Zeitraum von 36 Monaten abbezahlst. Generell gilt, je höher die Differenz beim Zinssatz zwischen der Umschuldung und einem Dispositionskredit ist, desto mehr Geld sparst du. Das lohnt sich auch bei kleineren Summen.

Sparen mit einem Ratenkredit: Ein Rechenbeispiel

Ein Verbraucher nutzt 6 Monate seinen Dispositionsrahmen von 1.500 Euro. Der Dispozins liegt bei 12%. Das bedeutet, die Bank erhältst monatlich 15 Euro Zinsen. Nach einem halben Jahr liegen die Zinskosten bei 90 Euro. Schuldet der Disponutzer um und schließt einen Kleinkredit über 1.500 Euro ab, liegen die Zinsen bei einer Laufzeit von 36 Monaten bei 0,99 %. Die Zinskosten belaufen sich bei einem Umschuldungskredit auf 22,90 Euro. Die Ersparnis gegenüber dem Dispokredit liegt bei 61,10. Auch bei einer längeren Laufzeit kann die Ersparnis signifikant sein. Ein Kreditvergleich zeigt dir, wo du das optimale Angebot erhältst. Der Kreditvergleich ist unverbindlich und kostet dich keinen Cent, weshalb es lohnenswert ist, zu überprüfen, wo der Kredit am günstigsten für dich ist.

Einmal ausgleichen und langfristig viel Geld sparen

Wenn du deinen Dispokredit immer ausreizt und weißt, dass dein Girokonto regelmäßig in den roten Zahlen ist, solltest du über eine Umschuldung nachdenken. Mit einem günstigen Ratenkredit kannst du dein Girokonto ausgleichen und sukzessive die angehäuften Schulden abbauen. Wichtig ist, dass du die Höhe deines Dispokredits extrem heruntersetzen lässt oder bei der Bank auf einen Dispositionsrahmen verzichtest. Bleibt der Disporahmen wie vorher, kann es sein, dass du in kurzer Zeit wieder dein Konto überziehst und zudem die Raten des Kleinkredites abtragen musst.

Dispo überzogen: Noch höhere Zinsen

Ist der Disporahmen ausgeschöpft, bedeutet das nicht, dass du kein Geld mehr bekommst. In der Regel kannst du dein Konto weiter überziehen. Doch das wird richtig teuer. Zinsen von über 15% sind dann keine Seltenheit. Banken nehmen nochmal bis zu 5% mehr Zinsen, wenn dein Dispo nicht ausreicht und du darüber hinaus Geld benötigst. Statt die hohen Zinsen zu zahlen und trotzdem nicht aus dem Minus zu kommen, lohnt sich ein Schuldenschnitt. Mit einem günstigen Ratenkredit kann der Minusbetrag des Kontos auf einmal abgelöst werden und die Zinsen verringern sich. Statt immer höhere Zinsen zu zahlen und das Konto immer weiter in den Minusbereich zu bringen, lohnt es sich, einen Ratenkredit abzuschließen. Dadurch erhältst du nicht nur günstigere Zinsen und einen festen Zinssatz, sondern weiß auch genau, was du jeden Monat zurückzahlen musst.

Ratenkredit als günstigere Variante

Falls du über einen längeren Zeitraum deinen Dispokredit genutzt hast, stellst du spätestens am Quartalsende fest, dass die Zinsen extrem hoch sind. Der Saldo steigt und es fallen immer höhere Zinszahlungen an. In diesem Fall lohnt es sich, deinen Dispositionskredit umzuschulden und einen Kleinkredit (Ratenkredit) zu beantragen. Dieser weist einen wesentlich niedrigeren Zinssatz auf und punktet mit festgeschriebenen Zinsen sowie festen Raten. Dadurch hast du einen Überblick über deine Finanzen und bist am Quartalsende nicht noch mehr im Minus als zuvor.

Am besten verzichtest du nach der Umschuldung komplett auf einen Dispo, denn dann kommst du nicht in Versuchung, das Konto wieder zu überziehen. Falls du eine “gewisse Sicherheit” durch einen Dispositionsrahmen möchtest, falls es zu einem kurzfristigen Engpass kommt, solltest du auf jeden Fall einen minimalen Dispositionsrahmen wählen. Anschaffungen, die du nicht direkt bezahlen kannst, solltest du nicht über den Disporahmen tätigen. Auch hier ist der Kleinkredit auf jeden Fall die günstigere Alternative, die dir neben geringeren Zinsen monatlich kleine Raten sowie ein festes Zahlungsziel bietet. Überprüfe doch versuchsweise deine Kontoauszüge und schaue dir die Zinshöhe des Dispo genau an. Ist diese zu hoch, wird es Zeit, Geld zu sparen und umzuschulden. Denn: Du sparst bei einem Umschuldungskredit auch bei einer langen Laufzeit signifikant!

Lesetipp: Der Start in das Berufsleben

Bildernachweis:
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Umschuldung Dispokredit – Urheber: wavebreakmediamicro / 123RF Lizenzfreie Bilder

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