So entfernen Sie Baumstümpfe richtig

Jeder Baum im Garten kommt irgendwann in die Jahre. Je älter ein Baum wird, desto anfälliger wird er auch für Krankheiten und Parasiten. So kann der Hobbygärtner immer in die Situation kommen, dass einer seiner Bäume wegen Blitzschlag, Krankheit, Tod oder Gefährdung von Gebäuden gefällt werden muss. Zurück bleibt der Baumstumpf, der entfernt werden muss. Ob Flachwurzler oder Tiefwurzler, der Baumstumpf muss mit dem gesamten Wurzelwerk entfernt werden.

Baumstumpf im Garten – was ist zu tun?

Natürlich kann ein Baumstumpf im Garten als natürlicher Tisch oder als Blumenbank durchaus ein gestalterisches Element darstellen. In der Regel wird der Baumstumpf allerdings eher eine unschöne Stolperfalle, die im Garten Platz weg nimmt, angesehen.
Da gibt es nur eins: der Baumstumpf muss weg!
Um den Baumstumpf los zu werden, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten wie Ausgraben, Aushebeln oder Verrotten lassen.

Verrotten – die biologische Variante

Biogärtner ziehen die natürliche Baumstumpfentfernung durch Verrotten vor. Allerdings benötigt der Hobbygärtner eine Menge Geduld, denn der Verrottungsvorgang kann zwischen 7 und 10 Jahre dauern. Mikroorganismen und Regenwasser zersetzen das Holz dann langsam. Viele Hobbygärtner sind allerdings nicht so geduldig und hoffen sich durch das beliebte Ausbrennen helfen zu können. Dies empfiehlt sich aber nicht, da das Wurzelholz sich verhärtet und dann auch nicht mehr verrotten kann.
Wem das Verrotten zu lange dauert, kann ein wenig nachhelfen, indem der Baumstumpf mittels einer Kettensäge schachbrettartig bis in Bodennähe eingesägt wird. Auch ein Anbohren mit einem großen Bohrer in engen Abständen ist eine Möglichkeit. Rillen, Löcher und Ritzen werden anschließend mit reichlich Kompost, der mit etwas organischem Volldünger oder Beschleuniger für die Kompostierung gemischt wurde, gefüllt. Zahllose Mikroorganismen und Pilzsporen, die im Kompost enthalten sind, machen sich nun an die Arbeit und zersetzen das frische Holz. Der Holzkörper hat allerdings nur wenig Nährstoffe zu bieten, so dass die kleinen Helfer mit ein paar Handvoll organischem Volldünger im Frühjahr unterstützt werden sollten.

Flachwurzler – Baumwurzel aushebeln

Mit Axt den Baumstumpf enthebeln
Entheben Sie besser von unten den Baumstumpf
Baumstümpfe von kleineren Obstbäumen und Nadelbäumen können, sofern der Boden nicht verhärtet und locker ist, gut aushebeln.
Mittels einem stabilen Spaten oder einer Eisenstange als Hebel kann der Baumstumpf in der Regel problemlos entfernt werden.
Das verwendete Werkzeug wird neben dem Baumstumpf tief ins Erdreich gestossen und kräftig nach unten gedrückt. Am leichtesten funktioniert es nach einem ordentlichen Regenguss, den der Hobbygärtner natürlich auch simulieren kann. Schließlich erfordert das Aushebeln ansonsten ziemlich viel Kraft.

Ausgraben des Baumstumpfes

Insbesondere, wenn der Baum sehr nah an einem Gebäude gestanden hat, ist es ratsam, die Wurzel auszugraben.
Fundament oder Mauerwerk könnten nämlich beim Aushebeln beschädigt werden.
Bei Bäumen mit flachem und schwachem Wurzelwerk wie Lebensbaum, Fichte und Scheinzypresse ist das Ausgraben, leicht von Hand zu bewerkstelligen.
Neben der körperlichen Fitness des Hobbygärtners ist eine entsprechende Technik gefordert. Mit einem scharfen Spaten gräbt der Hobbygärtner die Wurzeln frei. Dünne Wurzeln können mit dem Spaten gleich abgestochen werden.
Stärkere Wurzeln können mit einer Axt oder mit einer Motorsäge gekappt werden. Sobald die Wurzeln durchtrennt sind, kann der Baumstumpf durch Ruckeln in alle Richtungen gelockert werden. Nun kann der Stumpf aus dem Loch entfernt werden.
Tipp:
Bei größeren Baumstümpfen sind eine Seilwinde oder ein Flaschenzug hilfreich. Diese Methode ist für Bäume mit bis zu 40 cm Durchmesser bestens geeignet. Das Loch kann mit Erde und Kompost aufgefüllt werden.
Ziergehölze haben in der Regel einen kompakten Wurzelstock, der nicht so breit und tief wie bei Bäumen ausfällt und durch einfaches Ausgraben ebenfalls entfernt werden kann.
Sonderfälle - sehr große Baumstümpfe:
Sehr große Bäume hinterlassen entsprechend große Stümpfe, die nur mit schwerem Gerät entfernt werden können. Eine Stubbenfräse muss dann eingesetzt werden. Dieses Gerät entfernt allerdings nur den Stumpf. Die Wurzeln bleiben im Boden. Manchmal ist es einfach leichter, eine Baumwurzel in die Gartengestaltung aufzunehmen, als sie zu entfernen.

Nicht empfehlenswerte Methoden zur Baumstumpfentfernung

Das Ausbrennen ist zwar ein altbewährtes Mittel Baumstümpfe zu entfernen, allerdings ist es nicht empfehlenswert. Zum einen sorgt der Brand dafür, dass die Wurzeln verhärten und nicht mehr verrotten können. Zum anderen handelt es sich um eine gefährliche Aktion, da sich Glutherde im Boden bilden können, die unkontrolliert weiter schwelen.

Ebenfalls nicht empfehlenswert ist die so genannte Wurzel-Ex-Methode. Bei dieser fragwürdigen Methode soll der Hobbygärtner einige große und tiefe Löcher senkrecht in den Baumstumpf bohren. In diese wird ein Präparat, welches als Wurzel-Ex im Handel erhältlich ist und mit Petroleum zu einer zähen Paste verrührt wurde, einfüllen.

Das Präparat besteht aus dem Inhaltsstoff Natriumnitrat.

Anschließend wird die Mischung entzündet. So entsteht nach Angaben des Herstellers ein Schwelbrand, der den gesamten Baumstumpf bis zum Boden abbrennt. Die Praxis hat allerdings gezeigt, dass dies in der Regel nicht wirklich funktioniert. Diese Methode ist allein

aus Gründen des Klima- und Umweltschutzes schon abzulehnen. Petroleum kann bei falscher Anwendung zu extremer Rauchentwicklung und einer Bodenverseuchung führen. Ebenso gefährlich und umweltschädlich sind Versionen der Methode mit Brennpaste oder Diesel.

Baumstumpf entfernern
Baumstümpfe können mit einfachen Mitteln entfernt werden

 

Gartengestaltung mit Baumstumpf – im Zweifel die beste Alternative

Ein Baumstumpf muss nicht immer störend wirken, sondern bietet sich mit etwas Kreativität durchaus als Deko-Element im Garten an. Selbst, wenn eine Baumwurzel komplett ausgegraben wurde, wird sie für die Gartengestaltung interessant. Als Dekoration im Schattenbeet oder Heidegarten sind solche Baumwurzeln optimal geeignet. Kann der Stumpf nicht entfernt werden, so sollte er einfach gestalterisch integriert werden. Als Naturtisch, als Standort für eine schöne Kletterpflanze, als Ständer für ein Futterhäuschen, eine Vogeltränke oder eine bepflanzte Blumenschale sowie als Sitzgelegenheit kann der Baumstumpf dienen. So macht der Baumstumpf seinem Besitzer genauso viel Freude, wie damals der Baum, von dem er abstammt.

Bilder:Pixabay.com/de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert