Ursachen für Haarausfall bei Katzen

Haarausfall bei Katzen ist für jeden Katzenliebhaber ein leidiges Thema. Insbesondere zum jahreszeitlichen Wechsel zeigt die Katze, wie viele Haare auf so einem kleinen Körper Platz haben. Doch dieser Haarausfall ist ganz normal, denn mit dem Wechsel vom Winterfell zum Sommerfell reguliert die Katze ihren Wärmehaushalt. Wenn also zu diesem Zeitpunkt mehr Haare als üblich die Wohnung zieren, ist das ein natürlicher Vorgang und begründet aus medizinischer Sicht noch keinen Verdacht auf eine Alopezie (Haarausfall).

Nicht immer ist eine Krankheit schuld am Haarverlust.

Es gibt viele Ursachen, warum einer Katze die Haare ausfallen, dazu zählen unter anderem:
  • Jahreszeitlicher Haarausfall
  • Allergien
  • Psychogene Leck-Alopezie (Übermäßiges Lecken)
  • Stress
  • Stoffwechselerkrankungen
  • Parasitenbefall
  • Hormon-und Stoffwechselerkrankungen

Es stellt sich die Frage, wie ein medizinischer Haarausfall zu erkennen ist und wann ein Tierarzt aufgesucht werden sollte.

Nicht jede kahle Stelle ist eine Alopezie

Verliert die Katze Haare, werden diese im Normalfall durch nachwachsende Fellhaare ersetzt. Gehen allerdings mehr Haare verloren als nachgebildet werden, so könnte ein Anhalt für eine Alopezie vorliegen. Erste Anzeichen für eine Katzen-Alopezie ist ein stark ausgedünntes Fell sowie sichtbare kahle Stellen. Zudem befinden sich überall in der Wohnung und speziell auf dem Schlafplatz des Tieres Haarbüschel. Beim Reinigen des Fells leckt die Katze die losen Haare auf, was häufig Übelkeit und das Hervorwürgen von Haarballen (Trichobezoare) zur Folge hat. Doch Vorsicht, nicht jede kahle Stelle ist gleichzeitig ein Symptom für eine schwere Erkrankung. Diese können vor allem auch ein bis drei Monate nach der Trächtigkeit, nach einer fiebrigen Erkrankung oder einem Mangelzustand entstehen. Dieses Krankheitsbild gibt es auch beim Menschen und wird im medizinischen Fachjargon als telogenes Effluvium bezeichnet. Hauptmerkmal dieser Erkrankung ist, dass die Haut weder juckt noch gerötet ist, sondern verhältnismäßig gesund aussieht. Beim telogenen Effluvium wachsen die Haare von alleine wieder nach. Allerdings dauert das seine Zeit. So kann das Nachwachsen bei einer kurzhaarigen Katze bis etwa sechs Monate dauern, während eine Langhaarkatze dafür bis zu 18 Monate benötigt. Eine Behandlung durch den Tierarzt ist hier nur in den seltensten Fällen indiziert.

Pilzinfektion bei Katzen

Pilzinfektionen erfordern medizinische Behandlung

Anders sieht es aus, wenn die Katze ovale oder kreisrunde Stellen im Fell aufweist. Hier handelt es sich meist um eine Pilzerkrankung, bei der die Haut entzündet ist und meistens, aber nicht immer, einen Juckreiz verursacht. Da sich die Pilze vom oberen Horn der Hautschichten ernähren, beginnen die Haare abzubrechen. Die Therapie einer solchen Pilzerkrankung ist extrem zeitintensiv. Leben mehrere Katzen im Haushalt, müssen unbedingt alle Tiere medizinisch behandelt werden, denn Pilzerkrankungen sind ansteckend.

Diagnose Haarausfall

Im Prinzip kann nur der Tierarzt wirklich feststellen, ob es sich bei dem Haarausfall bei Katzen, beziehungsweise den kahlen Stellen um eine klassische Alopezie handelt. Hierbei stehen ihm verschiedene Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung. Dabei spielen vor allem die kahlen Stellen eine wichtige Rolle. So ist für die Diagnostik unter anderem entscheidend, ob die haarlosen Flecken nur vereinzelt oder am ganzen Körper verteilt auftreten. Zudem wird der Veterinär untersuchen, ob eventuell ein Parasitenbefall wie zum Beispiel Milben, oder Flöhe für die kahlen Stellen verantwortlich sind. Um das festzustellen, stellt er das Tier auf einen weißen Untergrund und kämmt das Fell durch. Sollten sich Parasiten im Fell befinden, fallen diese beim Kämmen auf das Tuch und können bestimmt werden. Handelt es sich tatsächlich um einen parasitären Befall, kann dieser in den meisten Fällen schnell und effizient medikamentös behandelt werden.

Zupftest und Haaranalysen

In der weiteren Diagnostik zur Feststellung einer Alopezie führt der Tierarzt einen Zupftest durch, mit dem er feststellen kann, ob die Haare festsitzen oder sich leicht auszupfen lassen. Eine Haaranalyse gibt dem Mediziner Aufschluss darüber ob die Haare glatt, abgebrochen, ausgefallen oder durch intensives Lecken verformt sind. Zudem kann er mittels einer Haaranalyse das Wachstumsstadium der Haare berechnen und entsprechende Therapien einleiten. Hat sich der Arzt durch die Diagnose ein Bild von der Situation gemacht und einen diagnostischen Verdacht geäußert, wird er versuchen, die von ihm vermutete Ursache für den Haarausfall durch weitere Untersuchungen wie Allergie-Tests, proktologische Untersuchungen sowie Blutanalysen zu untermauern.

Therapieansätze

Ob eine therapeutische Behandlung des Haarausfalls indiziert ist, richtet sich vor allem nach der ermittelten Ursache. Handelt es sich nur um einen normalen Fellwechsel, ist eine ärztliche Behandlung nicht notwendig. Allerdings ist es ratsam, der Katze beim Fellwechsel zu helfen, in dem das Fell regelmäßig und gründlich gebürstet und von losen Haaren befreit wird. Ansonsten besteht die Gefahr, dass beim Tier durch das Lecken und Verschlucken der ausgefallenen Haare Übelkeit und Brechreiz verursacht wird. Möglicherweise gibt es auch andere Gründe für die Alopezie. Ist die Katze sehr sensibel, kann zum Beispiel Stress aufgrund eines Umzugs Haarausfall verursachen. Auch das Baby als Familienzuwachs hat bei mancher Katze schon Alopezie verursacht. In diesem Fall hilft es, wenn die Katze in einem möglichst stressfreien Umfeld lebt. Gegebenenfalls kann der Tierarzt für eine gewisse Zeit ein beruhigendes Medikament verschreiben. Unter Umständen sollte auch ein Tierpsychologe hinzugezogen werden.

Fellkrankheiten bei Katen

Heilungsprognose bezüglich eines Haarausfalls bei der Katze

Die Prognose von Alopezie bei der Katze ist abhängig von der Ursache. In der Regel endet die Alopezie mit der Beseitigung der Ursache. In den meisten Fällen ist der Haarausfall bei der Katze nur vorübergehend. Entscheidend für den therapeutischen Erfolg ist, die Ursache zu erkennen und die Grunderkrankung gezielt zu behandeln. Sind beispielsweise Parasiten Auslöser des Haarausfalls, endet dieser mit deren Beseitigung durch den Einsatz entsprechender Medikamente. Ist die Ursache beziehungsweise Grunderkrankung beseitigt, wachsen die Haare in der Regel schnell wieder nach.

Haarausfall wegen Vernarbung aufgrund einer Operation oder einer Verletzung kann selbstverständlich nicht therapiert werden. Da durch die Narbe auch die Haarwurzel zerstört worden ist, ist ein Nachwachsen der Haare generell unmöglich. Dabei handelt es sich jedoch um einen Umstand, der die Katze weder in ihrer Gesundheit noch in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt.

In der Regel ist Haarausfall gut therapierbar. Nur in seltenen Fällen basiert der Haarausfall auf einer ernsthaften Erkrankung. Wichtig ist, dass der Grund für den Haarausfall frühzeitig erkannt wird. Daher sollte beim Verdacht auf Alopezie möglichst immer der Tierarzt aufgesucht werden, auch wenn das die Katze anders sieht.

Bildernachweis:
alle Bilder CC0 Public Domain / Pixabay.com

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