Wie funktioniert eine E-Zigarette?

Sie tritt immer öfter in Erscheinung, dampft, aber raucht nicht. Besonders an Orten, an denen das Rauchen verboten ist, wird sie häufig gesehen: Die E-Zigarette. Doch wie funktioniert eine E-Zigarette und was sollte man über sie wissen?

Funktionsweise der E-Zigarette

Die E-Zigarette verdankt ihren Namen der eingebauten Elektronik. Im Gegensatz zur traditionellen Zigarette macht die elektrische Variante Dampf, brennt aber nicht und verbreitet keinen unangenehmen Zigarettenrauch. Der entstehende Nebel wird vom Konsument inhaliert. Nutzer, die zu der E-Zigarette greifen, bleiben von Teer, Kohlenmonoxid und ca. 60 krebserregenden Zusatzstoffen verschont.

Der Aufbau der E-Zigaretten besteht im Wesentlichen aus drei Teilen:
  • Akku
  • Atomizer (Verdampfer)
  • Depot/Cartridge (Mundstück) mit Liquid

Die Aromaflüssigkeit, auch als “Liquid” bezeichnet, wird im Verdampfer durch eine Mini-Heizspirale erhitzt und bei ca 60-120 Grad verdampft. Beim Ansaugen an das Depot wird durch die Steuerelektronik ein Piezoelement in Schwingung versetzt, sodass sich die Trägerflüssigkeit verteilt und ein leicht erhitztes Aerosol erzeugt. Dem Akku wird nur so lange Strom entzogen, wie der Unterdruck, der durch Ansaugen entsteht, andauert. Aus diesem Grund weist der Akku eine lange Betriebsdauer auf, die ca. einer Schachtel herkömmlicher Zigaretten entspricht. Je nach Modell und Größe der E-Zigarette hat der austauschbare Tank (Patrone) den Inhalt von 6-30 konventionellen Zigaretten. Einige Exemplare aktivieren sich automatisch, wenn man daran zieht, während man bei anderen Modellen beim Ziehen einen kleinen Button drückt. Der Akku wird über ein USB-Ladeadapter oder mit einem Netzgerät aufgeladen. Mit einem externen Ladegerät kann der Akku bei Bedarf flexibel überall neu aufgeladen werden. (Quelle: Funktion & Bestandteile einer E-Zigarette)

E-Zigarette inhalieren

Wie raucht man die E-Zigarette?

Zuerst wird die E-Zigarette geladen. Anschließend wird der Atomizer mit dem Akku verschraubt und das Flüssigkeitsdepot (Aroma-Filter) wird auf den Atomizer aufgesteckt. Nun kann man ganz normal an der E-Zigarette ziehen. Ein Aschenbecher ist überflüssig, denn die E-Zigarette erzeugt keine Asche. Wenn man das Rauchbedürfnis gestillt hat, wird die E-Zigarette weggelegt. Lässt der Geschmack der E-Zigarette nach oder reduziert sich der Dampf, wird es Zeit, das Depot aufzufüllen oder auszuwechseln. Die meisten Modelle machen sich per LED bemerkbar. Dieses blinkt, wenn der Akku zur Neige geht. Man hat die Wahl, leere Depots mit einem Liquid aufzufüllen oder bereits befüllte Depots zu verwenden.

Tipp:
Beim Rauchen der E-Zigarette kommt es häufig zu einem Anfängerfehler. Statt an der E-Zigarette zu ziehen, wird “genuckelt”. Wenn man durchgehend an der E-Zigarette zieht, kann es dazu führen, dass sich der Verdampfer überhitzt und nicht mehr wie vorgesehen arbeiten. Deshalb sollte die E-Zigarette wie eine konventionelle Zigarette geraucht werden.

Dampfen statt rauchen

Raucher, die eine E-Zigarette bevorzugen, rauchen nicht mehr, sondern dampfen. Zieht man an der E-Zigarette, so erhitzt und zerstäubt der Verdampfer (Atomizer) die Flüssigkeit. Inhaliert wird wie gewohnt und nach Lust und Laune. Statt Teer und traditioneller Zigaretten-Zusatzstoffe verbreitet sich Dampf im Mund oder der Lunge. Der Vorgang ist nahezu mit dem herkömmlichen Rauchen vergleichbar, sodass sogar der Nikotin-Kick nicht fehlen muss. Obwohl beim Ziehen kein Rauch, sondern Dampf entsteht, ist das Gefühl dem normalen Rauchen sehr ähnlich. Die E-Zigarette funktioniert ohne Verbrennung, sodass es zu keiner Raumluftbelastung oder Geruchsbelästigung kommt.

Was verdampft die E-Zigarette?

Die E-Zigarette verdampft Liquids (Flüssigkeiten). Bei der Trägersubstanz handelt es sich bei E-Zigaretten, die in Deutschland erhältlich sind, um Propylenglykol. Diese Flüssigkeit sorgt für den Dampf. Weiter können unterschiedliche Aromen wie Nikotin, Mandel, Vanille oder Menthol zugesetzt werden. Die Substanzen entsprechen den Vorgaben, die in der Lebensmittelproduktion oder der pharmazeutischen Industrie gelten. Liquids, die Nikotin enthalten, entsprechen den herkömmlichen Stärken von Zigaretten. E-Zigaretten können also dem individuellen Tabakbedarf angepasst werden und zusätzlich einen individuellen Geschmack erhalten.

E-Zigaretten und Zigaretten

Dampfen ist weniger gefährlich als Rauchen, aber…
…E-Zigaretten dürfen weiter frei verkauft werden und sind durch eine Gerichtsentscheidung dem Apothekenzwang entkommen, weil sie keine Arzneimittel sind. So hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig (BVerwG 3 C 25.12) entschieden. Dampfen ist zwar weniger gefährlich als das normale Rauchen, birgt jedoch auch Gefahren. Der Dampf einer E-Zigarette beinhaltet wesentlich weniger krebserregende und schädliche Stoffe als der Zigarettenrauch. Der Konsum von E-Zigaretten ist deshalb schonender. Obwohl das deutsche Zentrum für Krebsforschung sich eigentlich kritisch gegenüber E-Zigaretten äußert, wird eingeräumt, dass das Umsteigen auf die elektrische Variante das Gesundheitsrisiko wahrscheinlich senken kann.

Es gibt bis dato noch keine Langzeitstudien zu E-Zigaretten, aber zu den bekannten kritischen Komponenten zählt das Nikotin. Wird dieser Stoff auch in einer E-Zigarette geraucht, kann das gesundheitsgefährdende Risiken bergen. Raucher, die ein Liquid bevorzugen, das ohne Nikotin auskommt, inhalieren aber nicht lediglich reinen Wasserdampf, sondern ein Gemisch aus Chemikalien. Die Menge der Kanzerogene, die im Dampf der E-Zigaretten gefunden wurden, ist gering.

Für krebserregende Stoffe gibt es nach dem DKFZ keinen festgelegten Schwellenwert, daher sind die gesundheitsschädlichen Auswirkungen nicht auszuschließen. Die Liquids enthalten größere Mengen von Propylenglykol. Dieses kommt auch im Theaternebel zum Einsatz. Menschen, die häufig Theaterrauch ausgesetzt sind, leiden laut DKFZ vermehrt an chronischen sowie akuten Reizungen der Atemwege. Mediziner haben keine Erfahrungswerte, wie es sich auswirkt, wenn man längere Zeit E-Zigaretten inhaliert.

Vorteile und Nachteile der E-Zigarette

Die E-Zigarette verzichtet im Gegensatz zu der traditionellen Zigarette auf Cyanid, Blausäure und weitere tausende chemische Verbindungen. Passionierten Rauchern, die gerne mit dem Rauchen aufhören möchten, kann die E-Zigarette hilfreich Dienste leisten. Statt immer wieder eine neue Zigarette anzuzünden, greift man zur E-Zigarette und im Idealfall dampft man diese irgendwann ohne Nikotin. Die E-Zigarette stinkt nicht und man kann auch im Zimmer rauchen, was einen vor der “schnellen Kippe bei Eiseskälte” bewahrt. Wer ganz auf die E-Zigarette umsteigt, spart Geld, denn elektrisches Rauchen ist günstiger.

Bei der E-Zigarette wird nichts verbrannt, sondern es wird verdampft. Dadurch entstehen, eine sachgemäße Verwendung vorausgesetzt, keine schädlichen Umwandlungsprodukte. Weiter verursacht die E-Zigarette keinen Müll, keinen Gestank und ist für Menschen in der Umgebung nicht schädlich. Die E-Zigarette bietet ein neues Geschmackserlebnis, da der Markt eine Vielzahl unterschiedlicher Liquids bietet.

Nachteilig ist, dass auch die E-Zigarette nicht ohne Schadstoffe auskommt. Obwohl diese verdampfen anstatt zu verbrennen, können Atemwegserkrankungen die Folge sein. Es gibt bis dato keine Langzeitstudien über E-Zigaretten und es ist nicht explizit belegt, welche Schäden das Propylengycol, das in der E-Zigarette eingesetzt wird, verursacht. Dennoch überwiegen die Vorteile der elektrischen Rauchvariante.

Bildernachweis:
Titelbild – E-Zigarette Urheber: gresei / 123RF Lizenzfreie
Bilder E-Zigarette inhalieren Urheber: scyther5 / 123RF Lizenzfreie Bilder
Zigaretten und E-Zigarette Urheber: andreypopov / 123RF Lizenzfreie Bilder

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