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Eine Wochenbettdepression ist eine Sonderform von depressiven Störungen, die in den ersten zwei Jahren nach der Entbindung bei Eltern auftreten können. Besonders Mütter sind hiervon betroffen. In 70 % aller Fälle beginnt die Wochenbettdepression in den ersten zwei Wochen nach der Geburt. Als Ursache der Wochenbettdepression wird vor allem die schnelle Hormonumstellung nach der Geburt angenommen.
Was passiert bei einer Wochenbettdepression?
Für die meisten Mütter kommen Wochenbettdepressionen vollkommen aus dem Nichts. Die meisten Betroffenen berichten, dass sie sich neun Monate lang auf das Baby gefreut haben und auch von den Strapazen der Geburt nicht überdurchschnittlich stark beeinträchtigt wurden. Dennoch kommt es durchschnittlich ein bis zwei Wochen nach der Geburt zu starken Weinkrämpfen und hohen Schuld- oder Versagensängsten.
Dieses Phänomen wird als Wochenbettdepression oder auch postpartale Depression bezeichnet.
Weitere Symptome der Wochenbettdepression sind Traurigkeit, Energiemangel, ein inneres Leeregefühl, ambivalente Gefühle gegenüber dem Neugeborenen, Hoffnungslosigkeit, Desinteresse, Kopfschmerzen, Teilnahmslosigkeit, Herzbeschwerden, Zittern, Schwindelanfälle, Schlafstörungen, Panikattacken, extreme Reizbarkeit und in schweren Fällen auch Suizidgedanken. Bei 54 % der Frauen, die an einer Wochenbettdepression leiden, treten zusätzlich Zwangsgedanken auf. Diese Symptome sollten dringend ernst genommen und von Ärzten oder Psychologen behandelt werden.
Gibt es eine Ursache für die Wochenbettdepression?
Wie bei vielen psychischen Erkrankungen gibt es nicht eine einzelne Ursache, sondern viele Faktoren, die die Entstehung einer postpartalen Depression begünstigen. Grundsätzlich kommt es nach einer Geburt zu einer massiven Umstellung des Hormonspiegels. Vor allem die Hormone Östrogen und Progesteron sinken nach der Geburt rapide ab, während Prolaktin für die Milchbildung produziert wird. Dieser hormonelle Wechsel führt zu starken Stimmungsschwankungen, Müdigkeit und höherer Empfindsamkeit und wird als Baby-Blues bezeichnet.
Circa 80 % aller Mütter sind hiervon betroffen, merken aber nach ungefähr sieben Tagen, wie die Symptome abklingen und sich der Hormonhaushalt reguliert. Diese körpereigene Regulation findet bei Müttern, die an Wochenbettdepressionen leiden, nicht statt. Verschiedene Risikofaktoren können begünstigend darauf wirken, dass der Baby-Blues nicht nach einer Woche aufhört. Darunter zählen bereits bestehende psychische Erkrankungen wie Depressionen, Zwangsstörungen, Sozialphobien, Panikstörungen oder Agoraphobien.
Ebenso kann ein Mangel an Schilddrüsenhormonen, wie es bei einer Schilddrüsenunterfunktion vorkommt, dazu führen, dass depressive Symptome oder Angst und Panikattacken in den ersten Tagen nach der Geburt besonders intensiv auftreten. Auch Frauen, die am prämenstruellen Syndrom leiden, haben eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, an postpartalen Depressionen zu erkranken im Vergleich zu Frauen ohne prämenstruelles Syndrom.
Wie lässt sich eine Wochenbettdepression behandeln?
Die Prognose von Wochenbettdepressionen ist sehr gut, sobald diese erkannt und behandelt werden. Sogar unbehandelt verschwinden die Symptome bei den meisten Patientinnen nach einigen Wochen. Da bei schweren Fällen der Wochenbettdepression jedoch die Gefahr eines Suizides oder Infantizides, einer Tötung des Neugeborenen, vorliegt, sollte eine postpartale Depression immer behandelt werden. Ein Infantzid ist allerdings extrem selten.
Lassen sich Wochenbettdepressionen präventiv vermeiden?
Wichtig im Kontext der Wochenbettdepressionen ist vor allem eine gezielte Präventionsarbeit bei vorbelasteten Frauen. Damit Frauen sich trauen, bei Problemen mit Wochenbettdepressionen nach der Geburt Hilfe in Anspruch zu nehmen, müssen sie bereits im Vorfeld über die Erkrankung informiert werden. In vielen Einrichtung, bei Hebammen und Gynäkologen wird bereits gezielt über die Wochenbettdepressionen informiert, um die gesellschaftliche Stigmatisierung zu vermindern.
Das Bild einer überglücklichen und dankbaren Mutter prägt weiterhin das gesellschaftliche Verständnis von Geburt. Erkrankt eine Frau an einer Wochenbettdepression, traut sie sich häufig nicht, ihre Traurigkeit, ihre Antriebslosigkeit und ihr Unglück zuzugeben, da diese Eigenschaften gesellschaftlich das Bild einer sogenannten Rabenmutter charakterisieren. Tatsächlich sind jedoch viele Frauen vom der postpartalen Depression betroffen und die Erkrankung ist bei Ärzten und Psychologen seit langer Zeit bekannt.
Bildernachweis:
Titelbild – Mutter mit Baby im Bett Urheber: oksun70 / 123RF Standard-Bild
Depression Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com
Eltern mit Baby Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com
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