Intensive Teichpflege im Sommer

Die Sommerzeit ist die schönste Zeit, um den hauseigenen Garten zu genießen. Jetzt steht auch der selbst angelegte Teich im Mittelpunkt und erstrahlt in voller Blüte. Doch bevor man die Gartenpracht in vollen Zügen genießen kann, hat man einige Dinge zu beachten. Wie Sie den Teich am besten auf die sonnige Jahreszeit vorbereiten, erfahren Sie hier!

Wasserqualität rechtzeitig prüfen!

Die häufigste Ursache für eine Erkrankung der Fische ist die schlechte Wasserqualität. Deshalb sollten die pH-Werte und die Karbonathärte, vor allem im Sommer, regelmäßig überprüft werden, nur so kann man das “Umkippen” des Teichs verhindern. Es gibt zwei Optionen die Wasserwerte mit Hilfe von Analyseschnelltests zu kontrollieren.

Der Tröpfchentest

Bei einem Tröpfchentest entnehmen Sie einfach etwas Wasser aus dem Teich und vermischen dieses mit einer Testflüssigkeit. Hierfür werden zumeist kleine Teströllchen verwendet. Auf einer Farbskala können Sie, anhand der Färbung des Wassers, erkennen, was für Werte das Wasser aufweist.

Der Stäbchentest

Beim Stäbchentest halten Sie einfach nur ein Stäbchen in das Teichwasser und vergleichen die Werte. Die Farbskala befindet sich auf den Stäbchen. Dieser Test ist schneller, jedoch liefert der Tröpfchentest ein genaueres Ergebnis.

Intensive Teichpflege im Sommer
Prüfen Sie im Sommer regelmßig die Wasserwerte / Bild: Pixabay.com/de – Tappancs

Welche Werte sind entscheidend?

Der pH-Wert

Der pH-Wert beschreibt den Basen- bzw. Säuregehalt des Teichwassers. Für die kleinen Teichbewohner liegt der ideale Wert bei 7. Der pH-Wert unterliegt ständigen Schwankungen, da sich die Werte durch Zuführung von Leitungswasser oder Regenwasser verändern. Zumeist ist der Wert morgens niedriger und abends höher, dies ist darauf zurückzuführen, dass die Pflanzen überwiegend nachts CO2 ausstoßen. Bitte beachten Sie, dass zu starke Schwankungen für die Fische sehr stressig sein können.

Die Karbonathärte & Gesamthärte

Grundsätzlich kommt es bei längerem Bestehen des Teiches zu einer leichten Übersäuerung, das liegt daran, dass der ph-Wert durch Zuführung von Wasser absinkt. Vor allem bei einem Teich, mit einer starken Algenbildung, sollte die Wasserhärte regelmäßig überprüft werden.
Kontrollieren Sie zudem den Gesamthärtegrad des Wassers. Hierfür wird der Wert des Mineralstoffgehalts von Kalzium und Magnesium ermittelt. Dieser Wert ist für die biologischen Abläufe im Teich verantwortlich. Der ideale Wert liegt bei 8, ist er wesentlich höher, wird der biologische Prozess im Teich negativ beeinflusst oder stagniert!

Ammonium und Ammoniak

Achten Sie auch auf den Ammoniakgehalt im Wasser. Ammonium ist eigentlich ein ungefährlicher Stoff, welcher von den Fischen selbst ausgeschieden wird. Jedoch wird dieser Stoff, durch einen natürlichen Prozess, in Ammoniak umgewandelt und ist letztendlich giftig für die Fische.

Nitrit und Nitrat

Nitrit entsteht, wenn Ammoniak von den sogenannten Nitrosomonas-Bakterien (Filterbakterien) zersetzt wird. Nitrat entsteht wiederum, wenn das entstandene Nitrit weiter zersetzt wird. Nitrat sorgt dafür, dass unerwünschte Algen noch schneller wachsen, und stellt eine große Gefahr für die Teichbewohner dar. Beide Werte sollten möglichst auf 0 sein, dies ist allerdings nur schwer zu halten.

Wenn die Werte nicht stimmen, müssen Sie den Teich mit einem entsprechenden Wasseraufbereiter behandeln. Zudem sollten Sie in regelmäßigen Abständen die Wassertemperatur messen. Diese darf 22 Grad Celsius nicht übersteigen. Füllen Sie, wenn möglich, kaltes Regenwasser nach, um die Temperatur wieder auszugleichen!

Intensive Teichpflege im Sommer
Durch die Ausscheidungen der Fische, muss der Ammoniakwert geprüft werden / Bild: Pixabay.com/de – TessdeGroot

Kein Teich ohne Sauerstoffzufuhr!

Den Wasserbewohnern steht nur der Sauerstoff zu, welcher sich im Wasser bereits gelöst hat. Deshalb müssen Sie ständig für eine Stabilisierung des Sauerstoffs sorgen.

Hierfür gibt es folgende Optionen:

Verwenden Sie Unterwasserpflanzen!

Pflanzen sind das perfekte Mittel, um den Sauerstoffgehalt zu regulieren. Setzen Sie die Pflanzen bereits im Frühjahr an, somit haben sich noch keine schädlichen Pflanzen, die den “guten” Pflanzen die Nährstoffe klauen, gebildet. Gerne wird hierfür das sogenannte Hornkraut verwendet, dies ist jedoch nur ein Beispiel. Es gibt eine Vielzahl an passenden Pflanzenarten, die dem Teich Sauerstoff verleihen können.

Regelmäßige Wasserumwälzung ist wichtig!

Wer es ästhetisch mag, kann sich zur Wasserumwälzung eine Springbrunnenpumpe beschaffen. Diese ist nicht nur schön anzusehen, sie sorgt auch für das passende Klima und genügend Sauerstoff im Teich. Eine weitere Möglichkeit ist eine Belüftungspumpe. Die Luft wird mithilfe von Schläuchen zu den Belüftersteinen geführt. Es bilden sich dadurch Wasserbläschen, welche beim Hochsteigen an die Wasseroberfläche einen Teil des Sauerstoffs an das Wasser abgeben. Um einen möglichst langen Weg der Bläschen zu fördern, sollten Sie die Pumpe, zumindest im Sommer, sehr tief einsetzen. Lassen Sie die Belüftungspumpe unbedingt auch in der Nacht weiterlaufen!

Setzen Sie Teichpflegemittel ein!

Wenn der Teich, aufgrund eines starken Algenbefalls, droht “umzukippen”, können Sie sich Oxidatoren besorgen. Diese wirken sehr schnell und helfen den Teich wieder zu stabilisieren. Allerdings ersetzen diese Pflegemittel auf keinen Fall die biologische Sauerstoffzufuhr. Benutzen Sie zusätzlich eine Belüftungspumpe und genügend Pflanzen!

So pflegen Sie Ihren Teich im Sommer richtig!

Entfernen Sie abgestorbenen Pflanzen und schneiden Sie die gesunden Pflanzen etwas zurück. Sollten sich bereits unerwünschte Algen gebildet haben, sollten Sie diese entfernen. Besorgen Sie sich einen Schlammsauger und beseitigen Sie die stärkste Verschmutzung. Dennoch dürfen Sie nicht mehr, als ein Viertel des Schlamms abtragen, da sich dort wichtige Mikroorganismen, Insekten und Wasserschnecken befinden, die für den Erhalt des Teichs von Bedeutung sind. Zudem sollten Filteranlagen und Pumpen tagsüber und auch nachts aktiv sein. Wechseln Sie alte Filterschwämme aus. Reinigen Sie die biologischen Filter stets nur mit Regenwasser oder Leitungswasser. Kontrollieren Sie im Sommer immer wieder den Wasserstand. An heißen Tagen kann das Wasser sehr schnell verdunsten, was man häufig gar nicht mitbekommt. Ist der Wasserpegel zu niedrig, muss der Wasserstand sofort wieder erhöht werden!

Intensive Teichpflege im Sommer
Abgestorbene Pflanzen sollten regelmäßig entfernt werden / Bild: Pixabay.com/de – JamesDeMers

Was kann ich tun, wenn doch Algen auftauchen?

Wenige Algen schaden dem Teich und den Tieren nicht, im Gegenteil, ein geringfügiger Algenbewuchs bedeutet, dass der Teich im Gleichgewicht ist. Zumeist treten Faden- bzw. Schwebealgen auf. Die Schwebealgen werden mit einer UVC-Lampe bestrahlt. Die Algen verklumpen und können ganz einfach aus dem Teich gefischt werden. Etwas schwieriger ist das mit den Fadenalgen, diese sind wesentlich hartnäckiger und müssen mithilfe eines Spezialmittels beseitigt werden. Wichtig ist, dass Sie rechtzeitig beginnen, die überschüssigen Algen zu entfernen.

Tipp:
Denken Sie an die Tiere, bevor Sie in den Urlaub fahren! Füttern Sie die Fische ausreichend, wenn Sie längere Zeit weg sind, sollten Sie einen Helfer beschaffen, der die Tiere füttert. Für Kurztrips eignen sich Futterspender, damit für die Fische gesorgt ist. Reinigen Sie zuvor noch das Filtersystem, um einer Verstopfung vorzubeugen und machen Sie eine technische Kontrolle, damit Sie Ihre Reise stressfrei antreten können!

Titelbild: Pixabay.com/de – shilmar

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