Juckreiz am After – Ursachen und Behandlung

Der Juckreiz am After (Pruritus ani), das weit verbreitete Beschwerdebild, kann ein kurzfristiges harmloses Symptom sein, welches nach dem Kratzen oder von allein wieder nachlässt. Häufig wird er noch von einem Brennen begleitet. Doch es gibt auch verschiedene, zum Teil schwerwiegende Erkrankungen, die ebenfalls ein Jucken im Analbereich verursachen können. Daher sollte es bei einem wiederholten Auftreten unbedingt ärztlich überprüft werden. Der folgende Beitrag erläutert die Behandlungsmöglichkeiten sowie die verschiedenen Ursachen, die infrage kommen, beispielsweise der Genuss von bestimmten Lebensmitteln, Stress bis hin zu unterschiedlichen Erkrankungen.

Folgende Salben helfen schnell und effektiv:

Die Ursachen für einen Juckreiz am After

Afterjucken ist noch immer ein großes Tabuthema. Es kann sehr verschiedene Ursachen haben. Sehr häufig tritt es aufgrund einer entzündlichen Reaktion der Haut, eines Analekzems, auf. Zu den Auslösern gehören beispielsweise eine Kontaktallergie gegen Waschmittel, Duschgel oder Toilettenpapier.

Weitere mögliche Ursachen sind:
  • Afterrisse
  • Hämorrhoiden
  • Entzündung des Afters
  • Vitaminmangel-Syndrom aufgrund einer gestörten Darmflora
  • Stuhlinkontinenz
  • Pilzinfektionen
  • Feigwarzen
  • Tumore des Mastdarms
  • Allergien gegen verschiedene Nahrungsmittel
  • Infektion mit Madenwürmern
  • Verstopfung
  • Geschlechtskrankheiten wie Syphilis
  • Erkrankungen wie Diabetes mellitus
  • Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Schuppenflechte
  • Mangelnde oder übermäßige Hygiene des Analbereichs

Mangelnde Hygiene als Auslöser

Eine gründliche Hygiene ist auch im Analbereich sehr wichtig, denn wenn Stuhlreste zurückbleiben, kann dies zu entzündlichen Hautirritationen und damit zu einem brennenden Juckreiz führen. Doch auch ein Übermaß an Hygiene kann eine mögliche Ursache des Afterjuckens sein. Die empfindliche Analschleimhaut reagiert manchmal sehr sensibel auf Inhaltsstoffe von Seifen oder Cremes. Das Gleiche gilt für bedrucktes oder parfümiertes Toilettenpapier, Waschmittel oder der Stoff der Unterwäsche. Die Haut kann hierbei eine allergische Reaktion zeigen.

Juckreiz am After durch Seife und Duschgel
Pflegeprodukte können den Juckreiz verursachen

Hämorrhoiden und Stuhlinkontinenz als Ursachen

Viele Menschen leiden unter Hämorrhoiden. Dabei handelt es sich um eine Veränderung der ringförmigen Gefäßpolster rund um den After. Die Hämorrhoiden verhindern es, dass Stuhl und Sekret unwillkürlich austritt. Bei einem geschwächten Gewebe der Gefäßpolster entstehen teilweise krankhafte vergrößerte Hämorrhoiden, die nach außen treten können. Der Verschluss des Afters funktioniert nur noch unzureichend, wodurch vermehrt Sekret austritt und sich ein Analekzem und somit ein Afterjuckreiz entwickeln kann.

Die Symptome für ein Hämorrhoidalleiden sind beispielsweise Blutrückstände, die auf dem Stuhl selber und zudem auf dem Toilettenpapier sichtbar sein können. Die Stuhlinkontinenz ist eine weitere Ursache, die zu einem Juckreiz führen kann. Aufgrund der ständig feuchten Umgebung wird die Haut erheblich gereizt. Auch Magen-Darm-Erkrankungen wie Morbus Crohn können lang anhaltende Durchfälle fördern. Durch den vermehrten Kontakt mit Stuhl und dem häufigen Abwischen nach dem Toilettengang wird der Juckreiz am After begünstigt.

Unverträglichkeit von Nahrungsmitteln und Medikamenten

Eine harmlose Ursache eines Afterjuckens sind verschiedene Lebensmittel und Getränke, die in großen Mengen konsumiert werden. Dazu gehören koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Tee und Cola sowie alkoholhaltige Getränke wie Bier. Zu weiteren nahrungsmittelbedingten Auslösern zählen stark gewürzte und zu scharfe Speisen, salzige Lebensmittel, Schokolade, Nüsse, Zitrusfrüchte, Milchprodukte etc. Diese stehen ebenso im Verdacht, zum Juckreiz am After führen zu können. Das Gleiche gilt für verschiedene Medikamente, beispielsweise Antibiotika, Lokalanästhetika und Antihistaminika. Diese können die Haut reizen und somit zum Juckreiz führen.

Juckreiz am After durch Toilettenpapier
Benutzen Sie sanftes und unparfümiertes Toilettenpapier

Juckreiz vorbeugen – Tipps für die Analhygiene

Ist eine falsche Reinigung der Auslöser der Beschwerden, können diese meist mit einfachen Änderungen beseitigt werden. Der Analbereich wird nach dem Stuhlgang zuerst mit dem Toilettenpapier, das nicht zu hart oder rau sein sollte, trocken abgewischt und anschließend mit Wasser gereinigt. Dies dient dem Ziel, zurückbleibende Reste zu vermeiden. Auf Seife oder feuchtes Toilettenpapier sollte verzichtet werden. Auch von bedrucktem oder parfümiertem Toilettenpapier wird abgeraten, da hier Stoffe enthalten sein können, welche die Haut reizen. Da ebenso Schweiß in der Kombination mit Stuhlresten zu einer Hautreizung führen kann, sollte zu Unterwäsche aus Baumwolle gegriffen werden. Diese nimmt Feuchtigkeit besser auf, wodurch ein feuchtes Milieu verhindert wird. Eine Reizung am After kann mit einer zinkhaltigen Salbe gepflegt werden, um eine Dauerentzündung sowie eine stetige Nässe zu verhindern. Beschwerden am After über einen längeren Zeitraum gilt es, vom Arzt abklären zu lassen.

Medikamente

Auch Medikamente können bei einem Afterjuckreiz helfen, beispielsweise Salben gegen Hämorrhoiden oder eine Kortisonsalbe. Wurde eine bakterielle Infektion als Auslöser für das Afterjucken festgestellt, ist eine Therapie mit Antibiotika erforderlich. Bei einer Pilzinfektion hilft eine Behandlung mit Antipilzmitteln. Bei dieser Erkrankung ist es zudem ratsam, weniger Zucker zu verzehren, da dieser den Pilzen als Nahrungsgrundlage dient. Zudem sollte darauf geachtet werden, sich vermehrt ballaststoffhaltig zu ernähren.

Folgende Salben helfen schnell und effektiv:
Tipp:
Bei Erkrankungen, die als Ursache für den Juckreiz am After infrage kommen, ist es stets sehr wichtig, vordergründig diese zu behandeln. Damit kann vermieden werden, dass die lästigen Beschwerden im Analbereich nicht chronisch werden. Die Betroffenen empfinden diesen Juckreiz nicht nur als sehr unangenehm, sondern zudem als sehr quälend, auch wenn er in vielen Fällen harmlos ist.

Bilder: Pixabay.com/de

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