Ohrenschmerzen mit einfachen Mitteln lindern

Ohrenschmerzen – wie jeder wahrscheinlich durch eigene Erfahrung schon zu spüren bekommen hat – gehören zu den unangenehmsten Schmerzen überhaupt. Ganz gleich, ob Mann oder Frau, Kind oder Rentner – von dem etwaigen fiesen Stechen im Ohr bleibt fast niemand verschont. Zum einen entstehen Ohrenschmerzen durch die Vermehrung von Bakterien in den empfindlichen Hörgängen, zum anderen können diese aber auch durch mechanische Einflüsse sowie thermische Veränderungen verursacht werden. Aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Gehirn sind Ohrenentzündungen oftmals ohne Schmerzmittel schwer zu ertragen. Aber es muss nicht immer gleich zur Chemiekeule gegriffen werden, auch diverse Hausmittel oder homöopathische Medikamente können Abhilfe verschaffen, Schmerzen effektiv lindern und die Entzündung ausklingen lassen.

Das A & O – die Ohrenpflege

Grundlegend gilt es, die Ohren umfassend zu pflegen. Hierbei sollte keinesfalls für eine Reinigung des inneren Gehörgangs zu spitzen Gegenständen wie Wattestäbchen gegriffen werden, andernfalls können Verletzungen im Trommelfell entstehen. Das Innenohr ist so aufgebaut, dass es sich von alleine reinigen kann. Durch die feinen Härchen im Ohr werden Staub, Schmutz und Ohrenschmalz nach außen getragen. Eine Reinigung, des äußeren Teils des Ohrs, ist somit meistens vollkommend ausreichend. Hier darf dann auch zum Wattestäbchen oder einem feuchten Tuch gegriffen werden.

Bei besonders festsitzendem Ohrenschmalz kann eine Ohrenspülung aus der Apotheke von Vorteil sein, diese löst und spült den fixierten Ohrenschmalz schonend, ohne dass Bakterien in das Innenohr geraten. Aber auch ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt führt eine professionelle Ohrenspülung durch. Da übermäßiger Ohrenschmalzbildung schnell zu Entzündungen führen kann, ist es ratsam, durch eine effektive Ohrenspülung darauf zu achten, dass die Gehörgänge sauber bleiben, um so Pfropfenbildungen zu vermeiden. Diese führen auf Dauer zu einer Ausbreitung von Keimen und Entzündungen.

Durch den vorab erwähnten Ohrenschmalzpfropf, erfolgen des Öfteren unausstehliche Gehörgangschmerzen. Die Reinigung des Innenohrs mit einem Wattestäbchen schiebt den Ohrenschmalz weiter in den Gehörgang hinein – den Bakterien zur Freude. Der Pfropf drückt auf dein Trommelfell und nichts geht mehr. Die Schmerzen sind stechend, beißend und einfach nur fies. In der Apotheke erhältst du eine (Not-)Lösung, welche du dir aber auch bei Bedarf selber anrühren kannst. Mische eine Flüssigkeit, aus gleichen Teilen bestehend an Wasser und Öl, und tropfe dies vorsichtig in das Ohr hinein. Falls dies keine Abhilfe verschafft, dann suche bitte einen Ohrenarzt zur Entfernung des Pfropfes auf.

Wattestäbchen
Seien Sie vorsichtig bei der Verwendung von Wattestäbchen

Die Königskerze als erste Hilfe

Für alle die für die nächste Ohrenentzündung etwas in petto haben wollen, sollten auf das traditionelle Hausmittel “Königskerze“, welches auf Jahrhunderte von Erfahrung beruht, zurückgreifen. Die Königskerze wurde bereits im Mittelalter als Notfallhilfe gegen Ohrenschmerzen angewandt. Hier solltest du dir einfach in der Apotheke zerkleinerte, getrocknete Blüten der Königskerze kaufen. Dann mischst du 30 Gramm von dieser mit hochwertigen sowie kalt gepressten Olivenöl – am besten in einem klaren Glasbehälter. Danach musst du die Mischung circa einen Monat bei Tageslicht, vorzugsweise auf der Fensterbank, ruhen lassen. Nach der Ruhezeit muss das Öl durch einen Tee- oder Kaffeefilter durchgeseiht werden. Den dadurch entstandenen Sud bewahre dunkel und kühl auf, z. B. im Keller oder im Gemüsefach vom Kühlschrank. Wenn dich dann die fiesen Ohrenschmerzen das nächste Mal plagen, tropfst du in jeden Gehörgang jeweils 3 Mal am Tag einen Tropfen hinein. Direkter Hautkontakt sollte vermieden werden, da die Königskerze unter Umständen allergische Reaktionen auf der Haut bewirkt.

Kau doch einfach eine Runde für deine Ohrengesundheit

Manche Lösungen sind zu einfach, um wahr zu sein – kau doch bei den nächsten Ohrenschmerzen, insofern diese sich im Anfangsstadium befinden, einfach einen Kaugummi. Darüber hinaus kannst du, mit öfteren Kaugummi kauen, Ohrenschmerzen vorbeugen. Aufgrund der Kaubewegungen wird die Eustachische Röhre, welche sich zwischen dem Mittelohr und der Mundhöhle befindet, geöffnet. Dies hat zur positiven Folge, dass das Ohr entlüftet wird und somit trocken bleibt und Bakterien keine Basis zur Ansiedlung geboten werden. Insbesondere wenn du zu Ohrenentzündungen neigst, solltest du dir den Rat zu Herzen nehmen. Gerade in der Erkältungszeit, ist der Kaugummi eine effiziente Maßnahme, um Ohrenschmerzen keine Chance zu geben.

Besonders bei feuchten Wetter, nach dem Duschgang oder Schwimmen solltest du darauf achten, dass deine Ohren ausreichend getrocknet werden. Mittels einem weichen Tuch oder der niedrigsten Stufe des Föhns, kannst du dein Ohr auf sanfte Weise trocknen. Aber versuche auch kalte Luft sowie Wasser gänzlich zu meiden.

Kaugummi
Kaugummi kauen beugt Ohrenschmerzen vor

Kamille – das Allround-Talent der Natur

Bei leichten bis mäßigen Ohrenleiden kann Kamille eine gute Hilfe sein. Das in der Kamille enthaltene Apigenin hat eine beruhigende Eigenschaft zu verzeichnen und lindert dadurch Ohrenschmerzen. Nehme einfach zwei Esslöffel Kamillenblüten aus der Apotheke sowie fünf Esslöffel heißes Öl und bereite einen Sud zu. Nun lässt du diesen 24 Stunden lang ziehen. Danach presst du die in Öl getränkten Kamillenblüten aus, kippst den Sud in ein verschließbares und vor allem extrem gut gereinigtes Gefäß.

Als nächstes tränkst du ein Wattepad – bitte kein extrem kleines Bausch, da sonst Gefahr läuft, dass es im Ohr verschwindet – und schiebst es vorsichtig in das Ohr. Die Watte sollte mehrmals am Tag frisch gewechselt werden. Bei konstanter Anwendung, ist bei leichten Ohrenschmerzen, relativ schnell eine Besserung zu spüren.

Im Falle, dass dein Ohr nicht entzündet ist und keine Vereiterung besteht, sondern du nur unter Schmerzen leidest, kann Wärme mittels Rotlicht sehr wohltuend sein. Wenn keine Entzündung vorliegt, werden die Schmerzen sich so schnell bessern. Wenn du dir zu 100 % sicher bist, dass wirklich keine Ohrenentzündung vorliegt, kannst du aber auch warmes Öl in deinen Gehörgang tropfen. Sei aber bitte vorsichtig und teste die Temperatur des Öls erst auf deinem Handrücken!

Ohrenschmerzen beim Fliegen – so kannst du sie verhindern.

Mit dem Start und der Landung, sowie bei Höhenveränderungen bei Auto- und Zugfahrten, reagieren viele Menschen sehr empfindlich und erleiden Ohrendruck oder -schmerzen. Hier bietet sich ein Druckausgleich als Linderungsmaßnahme an. Schließe einfach deinen Mund und drücke beide Nasenflügel zusammen, danach musst du versuchen durch die Ohren zu atmen bzw. von innen Luft dagegen zu drücken. So wird ein Druckausgleich herbeigeführt, welcher den Schmerzen entgegenwirkt. Aber auch der altbewährte Kaugummi kann hier hilfreich sein.

Knoblauch
Auch Knoblauch hilft bei Ohrenschmerzen

Die traditionellen Hausmittelchen von Omi, Mutti und Vati

Ganz gleich, ob Petersilie, Kamille, Kartoffel, Knoblauch oder auch Zwiebel. Wir haben alle schon mal von gehört, wie hilfreich Küchenkräuter, Gemüse und auch Obst gegen Erkältung und insbesondere Ohrenschmerzen sein können. Omi und Mutti haben uns quasi in der Kindheit gefühlte 2 Stunden an jedem Krankheitstag von erzählt.

Fangen wir am besten mit der Zwiebel an. Die Zwiebel hat diverse positive Eigenschaften zu verzeichnen – am wertvollsten ist ihre antibiotische Wirkung. Bei Ohrenschmerzen solltest du eine Zwiebel auf einem Tuch so lange zerdrücken, bis das Tuch vollständig mit Zwiebelsaft durchronnen ist. Nun legst du das Tuch circa 30 Minuten auf das schmerzende Ohr.

Weiter geht es mit der Petersilie – zerhacke diese, fülle den entstandenen Brei in ein Tuch und lege es auf dein schmerzendes Ohr. Lass es für 40 Minuten auf deinem Ohr liegen. Wenn du den Geruch von Petersilie nicht leiden kannst, dann schnappe dir doch einfach eine Kartoffel, zerdrück sie und lege das Gemüse dann in ein Tuch umhüllt an den Gehörgang.

Als sehr wertvoll gilt aber auch Knoblauch. Eine geschälte Zehe wird wahre Wunder gegen dein Ohrenleiden vollbringen. Wickel die Knoblauchzehe einfach in ein Küchentuch und lege es dann auf dein Ohr. Die durchdringenden Säfte mit reichhaltigen, heilenden, ätherischen Ölen fließen unmittelbar durch das Küchenpapier und sorgen für eine Schmerzlinderung sowie Reduzierung der Bakterien.

Wenn nach spätestens 2 Tagen die Schmerzen sich nicht gebessert haben oder sich schon vorher verstärken, ist es dringend ratsam von Selbstversuchen abzusehen und einen Mediziner aufzusuchen.

Titelbild: Urheberrecht: Gleb Shabashnyi / 123rf.com

Textbilder: Pixabay.com/de

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