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Waschtemperatur erhöhen?
Bei einer Wassertemperatur von 60°C haben Mikroben und Bakterien kaum eine Chance. Doch außer Handtüchern und Spültüchern sind die meisten Wäschestücke nicht für eine Reinigung über 30 oder 40 Grad geeignet. Selbst Unterwäsche, die stark mit Mikroben belastet ist und eine besonders hygienische Reinigung benötigt, darf durch feine und eingefärbte Materialien mit einem elastischen Anteil nicht mit 60 Grad gewaschen werden.
Was kann man also tun, um eine Keimbildung in der Waschmaschine zu verhindern und den Brutplatz der Bakterien zu einem ungeeigneten Lebensraum werden zu lassen? Generell gilt, dass 60 bis 90 Grad Wäschen jeden 5. Waschgang ausmachen sollten. Bei
- Handtüchern,
- Geschirrtüchern oder
- Putz- und Spültüchern
stellt die Temperatur kein Problem dar und es ist möglich, diese bei höchsten Temperaturen zu waschen. Ist im Haushalt eine Person an einer ansteckenden Infektion erkrankt, sollten Bettwäsche und Handtücher immer besonders umsichtig gereinigt werden. Ist eine Säuberung der Wäsche selbst bei höheren Temperaturen ab 60 Grad nicht möglich, empfiehlt sich ein Leerlauf der Maschine bei dieser Temperatur.
Hier wird bewusst nicht das Schonprogramm, sondern ein intensives Vollzeitprogramm gewählt und auf die Zugabe von Waschmittel verzichtet. Klares Wasser in Kombination mit einem Hygienespüler sind ideal, um alle Keime und Mikroben, sogar E.coli Bakterien und Staphhylococcus aureus abzutöten und Risiken durch gefährliche, frisch gewaschene Wäsche auszuschließen.
In Waschmaschinen ohne eine Sonderreinigung in höheren Temperaturen sind Candida albicans, ein gefährlicher Hefepilz, sowie Novoviren keine Seltenheit und eine große Gefahr für die Gesundheit.
Tipps nach der Wäsche – so bleibt die Maschine sauber
- Jeder 5. Waschgang (auch leer) erfolgt bei 90 Grad.
- Klappe nach der Wäsche offenlassen.
- Wäsche umgehend nach der Reinigung entnehmen.
- Schmutzwäsche nicht länger als 5 Tage sammeln.
- Schmutzwäschebehälter ebenfalls regelmäßig reinigen.
- Bei ansteckender Infektion im Haushalt: Wäsche der betroffenen Person separat waschen.
- Das Flusensieb nach jedem, spätestens jedem zweiten Waschgang säubern.
Im Abstand von etwa vier Wochen sollte die Maschine manuell gesäubert und an allen erreichbaren Stellen von Waschmittel- und Weichspülerresten, sowie allen Keimen befreit werden. Ein Lappen und eine Zahnbürste sind ideal zur Säuberung und bieten die Möglichkeit, auch kleinste Ritzen, beispielsweise an den Rändern der Waschtrommel und den Dichtungsgummis zu erreichen.
Das Waschmittelfach kann gründlich in der Spülmaschine gesäubert und von allen Rückständen befreit werden. Nach der Großreinigung bleibt die Maschine offen stehen und erhält Gelegenheit zum Trocknen.
Energieersparnis vs. Sauberkeit und Hygiene
Umweltfreundliches, energiesparendes Waschen ist natürlich lobenswert und muss auch nicht zugunsten einer sauberen Waschmaschine von der Agenda gestrichen werden. Wenn die Textilien bei einer Reinigung über 30 oder 40 Grad entfärben oder sich verformen und in ihrer Qualität leiden würden, erhöht man die Waschtemperatur nicht. Um die Maschine richtig zu spülen und hartnäckige Verkrustungen, Keime und gefährliche Bakterien zu entfernen, ist der einmal im Monat durchgeführte “Leerlauf” bei Höchsttemperatur ideal.
Ein spezieller Hygienereiniger ist hierfür nicht notwendig und auf Bleichmittel sollte verzichtet werden. Klares Wasser reicht vollkommen aus und kann, sofern die Verschmutzungen sehr hartnäckig und bereits an den Gummirändern, am Deckel oder den Kunststoffteilen der Maschine zu sehen sind, mit einem speziellen Reinigungsmittel für Großgeräte oder mit dem Klarspüler für die Spülmaschine angereichert werden.
Im Anschluss an die Wäsche bei Höchsttemperatur ist ein vollständiger Spülgang notwendig. Dieser entfernt alle Reste der Reinigungsmittel und sorgt für eine Maschine, die bei der nächsten Wäsche pure Hygiene ermöglicht und keine Rückstände der oftmals scharfen Hilfsmittel enthält.
Eine schmutzige Waschmaschine gehört zu den größten “Bakterienschleudern” im Haushalt und kann dafür verantwortlich sein, dass die Familie an E.coli erkrankt, sich mit einem Hautpilz ansteckt oder zu Allergien neigt. Selbst wenn im eigenen Haushalt kein Krankheitsfall bekannt ist, heißt das nicht, dass die Outdoor getragene Wäsche nicht mit Bakterien und Keimen in Berührung gekommen ist.
Bilder: Pixabay.com/de