Das Fertighaus – der bessere Plan für die eigenen vier Wände

Feste Termine, kurze Bauzeit und kein Ärger mit Handwerkerrechnungen. Ist ein Bauplatz vorhanden, wird in wenigen Tagen in das Fertighaus eingezogen. Bei den industriell vorgefertigten Fertighaus-Bauteilen stimmen Statik und Planung. Oft sind sogar die Inneninstallationen mit Wasser, Gas und Elektrik im Festpreisangebot enthalten. Die Angebote für schnelle und unkomplizierte Fertighäuser und ihre Anpassungsmöglichkeiten sind riesig.

Fertighaus-Träume für Singles und Familien

Das Fertighaus kommt zum Festpreis. Die Bauzeit ist kurz, Konstruktion und Fertigteile sind erprobt und andernorts bereits mehrfach verbaut. Der Bauherr kann das Musterhaus vorab besichtigen – was will man mehr? Fertighäuser werden immer beliebter, abwechslungsreicher und energiesparender. In der Fertigbaubranche haben sich die Hersteller nicht auf den Lorbeeren ausgeruht, sondern die zahlreichen wissenschaftlichen Studien zur Bauweise und Bausubstanz integriert. Auch mit den Wünschen der Bauherren wird Schritt gehalten. Das zahlt sich aus – für alle.

Sicher und schnell – der fertige Weg zum Eigenheim

Ein Fertighaus zu bauen erfordert erheblich weniger Zeit und Nerven. Beim individuell erstellten Eigenheim nimmt allein die Planung einen Großteil der Zeit ein. Die einzelnen Gewerke beim massiven Eigenheim müssen überwacht und kontrolliert werden – wie auch die Rechnungen. Hinzu kommt die zeitliche Abstimmung zwischen den Handwerkerleistungen. Es kann schließlich erst dann verputzt werden, wenn die Elektrik stimmt. Der Bau eines selbst geplanten Eigenheims kann sich leicht über 12 Monate hinziehen. Beim Fertighaus wird zum Wunschtermin angeliefert und in wenigen Tagen ist das neue Haus bezugsfertig.

Vorteile des Fertighauses
  • Errichtung in Tagen
  • Festpreis
  • Hohe Präzision und erprobte Bauweise
  • Dünnere Wände, mehr Raum
  • “Real Life”-Besichtigung im Musterhaus
  • Zusatzvarianten, wie Bausatz- und Ausbauhäuser

Zu beachten ist beim Fertighaus, dass es tatsächlich sehr schnell errichtet werden muss – bei gutem Wetter. Die Zeit muss kurz bemessen sein, damit möglichst wenig Feuchtigkeit in das Fertighaus eindringt. Im Gegensatz dazu muss das Massivhaus mehrere Monate lang austrocknen, bevor der Innenausbau fertiggestellt werden kann.

Nachteile des Fertighauses
  • Kreative Bauherren-Träume nur mit hohen Mehrkosten
  • Kosten für Abweichungen vom Ausstattungsstandard

Mit dem Passivhaus ein Energiesparhaus bauen

Ein von der Energieversorgung unabhängiges Fertighaus zu bauen, ist bei umweltbewussten Bauherren beinahe der Standard. Fertighäuser können Passivhaus, KfW-Haus oder Energiesparhaus sein. Der Heizwärmebedarf ist beim Passivhaus so niedrig, dass ein eigenes Heizsystem nicht installiert werden muss. Die modernen Varianten der Fertighäuser haben meist sogar bessere Schall- und Wärmedämmungwerte, als Massivhäuser. Wird in besonders kalten Zeiten doch Zusatzwärme erforderlich sein, kann dieser Restwärmebedarf durch Wärmerückgewinnung aus der Raumluft und anderen Wärmequellen generiert werden.

Der neue Bauherrentraum – das Fertighaus als Passivhaus

Fertighäuser mit großen Glasflächen an der Südseite und viel verbautem Holz erhalten auch im Winter eine beachtliche Wärme. Automatisch gesteuerte Erdwärmeaustauscher sorgen im Sommer für Verschattung und Kühlung. Relativ jung sind Ideen mit begrünten Dächern mit Solarthermie-Kollektoren für den Energiegewinn.

Das Herz des Passivhauses sind die Erdwärmepumpen-Anlage und die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Sie ergänzen die Dämmung von Dach und Außenwand. Zusätzlich kann das Passivhaus mit einer Photovoltaikanlage ergänzt werden. Diese bringt im Bedarfsfall zusätzliche Energie ins Haus. Wird mit dem Passivhaus mehr Energie als benötigt erzeugt, handelt es sich um ein Passiv Plus-Haus.

Fertighausbau – vom Holzstamm bis zum Fertighaus – Doku

Fertighaus – mit oder ohne Eigenleistungen

Wer handwerklich geschickt ist, kann auch beim Fertighaus Geld sparen. Das Fertighaus wird nicht fertigen Ausbauzustand, sondern als Ausbauhaus geliefert. Zu den Eigenleistungen des Bauherren gehören Gewerke wie Maler- und Tapezierarbeiten, Teppichboden, Parkett und Fliesenverlegung, der Aufbau der Außenanlagen mit Zäunen und Beleuchtung.

Die Hauptgewerke wie Elektro- und Sanitärinstallation, Dachdecker- und Zimmererarbeiten, die Heizung sowie die Maurer- und Verputzarbeiten werden meist den Fachleuten überlassen.

 TIPP: Lassen Sie sich beim Kauf des Fertighauses bestätigen, wie viel bei der jeweiligen Eigenleistung tatsächlich eingespart wird. 

Ausbauzustand des Fertighauses

a) Schlüsselfertiges Fertighaus
Mit installiertem Bad, verlegten Fußböden, gestrichen und tapeziert wird das schlüsselfertige Haus ausgeliefert. Die Fertigteile sind vollständig vorbereitet und werden an der Baustelle lediglich zusammengesetzt. Bei Wohnhäusern ist diese Bauweise recht selten.

b) Ausbauhaus mit Ausbaustufen
Wird Eigenleistung erbracht, kann das Fertighaus als Ausbauhaus bestellt werden. Je nach Angebot des Herstellers sind verschiedene Ausbaustufen möglich.

Das Ausbauhaus besteht regelmäßig aus Rohbau, gedecktem und gedämmtem Dach, Dämmung der Außenwände, Außenputz, Schornstein, Fenster mit Rollläden, der Haustür. Leerrohre für elektrische Leitungen, Wasser-, Abwasser- und Gasanschlüsse sind fertig verlegt.

c) Selbstbauhaus und Bausatzhaus
Beim Selbstbauhaus muss mit etwa 1.200 Stunden Arbeitsaufwand gerechnet werden. Je nach den zeitlichen Möglichkeiten kann sich die Eigenleistung auf 12 Monate erstrecken (100 Stunden im Monat bei einer Arbeitskraft).

Der Fertighaushersteller liefert
  • Grundrisse
  • Schnitte und Ansichten
  • Vorbereitung für den Bauantrag
Im Bausatzpaket sind enthalten:
  • Dachstuhl, Dacheindeckung und -entwässerung
  • Steine und Überdeckungen für Wände
  • Decken
  • Fenster und Haustür
  • Mörtel, Montagematerial
  • Selbstbauanleitung und Verarbeitungshinweise

Checkliste für das Fertighaus

1. Grundstück
Ist ein Keller angedacht, lohnt sich ein Bodengutachten, wenn der Boden nass erscheint oder in der Nähe eines Gewässers liegt. Bei großer Bodennässe empfiehlt sich die Verankerung des Fertighauses mit einer Bodenplatte aus Beton. Keller sind zudem teuer nehmen bei der Erstellung recht viel Zeit in Anspruch.

2. Bebauungsplan
Vor dem Kauf des Fertighauses muss geprüft werden, ob die Ausführung mit den Auflagen des Bebauungsplans übereinstimmt. Im Plan der Kommune kann die maximale Gebäudehöhe, der Neigungswinkel des Dachs oder die Farbe der Dachziegel vorgegeben werden.

3. Bau- und Leistungsbeschreibung
Diese listet auf, was der Fertigbauer zu leisten hat. Mehr leistet er auch nicht. Sie sollte konkrete Produkt- und Materialbezeichnungen enthalten. Wird “ab Oberkante Bodenplatte” geliefert, muss der Bauherr diese selbst errichten. Die Hausanschlüsse (Anschluss an die Energieversorgung, Abwasser usw.) sind meist Bestandteil der Leistungsbeschreibung. Damit kommen für Bodenplatte, Keller und Kommunen-Anschlüsse weitere Kosten auf den Bauherren zu.

4. Aufbau des Hauses
Während des Transports des Fertighauses dürfen die Elemente nicht nass werden. Während der Bauphase soll möglichst wenig Feuchtigkeit einziehen können. Errichtung und Transport des Fertigheims sollten in möglichst niederschlagsarmen Monaten geplant werden.

5. Bauabnahme
Mit der Bauabnahme tritt die Beweislastumkehr ein. Bevor dem Hersteller die Unterschrift geleistet wird, sollten alle Gewerke auf Mängel überprüft sein. Im Zweifelsfall können Sachverständige, wie Architekten oder Handwerksmeister hinzugezogen werden.

Kritische und genau zu prüfende Gewerke sind:

  • Die Anschlussstellen zur Bodenplatte
  • Verbindungen von Wänden und Dach

6. Finanzierung
Die monatliche Kreditbelastung sollte 30 bis 40 Prozent des Nettoeinkommens nicht übersteigen. Per Daumenregel werden 20 Prozent des Kaufpreises als Eigenkapital eingebracht. An den Bauunternehmer wird nur nach Fortschritt ausgezahlt. Bis zum geschlossenen Rohbau sind etwa 60 Prozent der Gesamtsumme ausgezahlt.

Bildernachweis:
Titelbild – Image by 2211438 from Pixabay

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