Geplatzte Ader im Auge – harmlos oder gefährlich ?

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Die meisten Menschen kennen das Problem und waren in ihrem Leben schon mindestens einmal davon betroffen. Die Rede ist von einer Augenrötung, die aus dem Nichts auftritt und von einer geplatzten Ader im Augeninneren erzeugt wird. In den meisten Fällen ist die geplatzte Ader harmlos und bedarf keiner medizinischen Behandlung. Allerdings kann sie auch eine Begleiterscheinung von Bluthochdruck oder einem zu starken Augeninnendruck sein, wobei sie hier bei den meisten Betroffenen mit einem starken Druck oder Schmerzen einhergeht und der Anlass für einen Besuch beim Augenarzt sein sollte.

Die “normale” geplatzte Ader sorgt beim ersten Anblick für einen Schreck, da das sonst weiße Auge zur Hälfte oder vollständig gerötet sein kann und gefährlich aussieht. Doch ist dieses Phänomen ist meist harmlos und verschwindet nach maximal zwei Wochen von selbst. Schon drei bis vier Tage nach dem Auftreten der geplatzten Ader reduziert sich die Rötung und geht in ein blasses Rosa über.

Warum platzen Adern im Auge?

Im medizinischen Fachjargon wird die geplatzte Ader als Hyposphagma bezeichnet und gilt als harmlose Beeinträchtigung, die auf die Sehkraft und das Wohlbefinden keinen Einfluss nimmt. Geplatzte Äderchen im Auge sind meist schmerzfrei und wirken sich lediglich auf die Ästhetik, nicht aber auf die Sicht und Belastbarkeit des Auges aus. Sollten Schmerzen oder andere Beeinträchtigungen mit der Augenrötung einhergehen, kann dies der Grund für einen Arztbesuch sein und eine Abklärung der Ursache notwendig erscheinen lassen.

Äderchen können als Begleiterscheinung einer Erkältung platzen und entstehen bei starken Husten- oder Niesattacken. Da die Gefäße beim Husten und Niesen sehr stark beansprucht werden und sich weiten, kann dieser Faktor zum Platzen führen und für eine enorme Rötung der weißen Areale im Auge sorgen. Eine geplatzte Ader ist auf den ersten Blick erkennbar und unterscheidet sich von anderen Rötungen der Augen, da die Augenverfärbung als Blut erkennbar ist und nicht zu vermehrtem Tränenfluss oder einer Beeinflussung der inneren Augenlider führt.

Achtung!
Sobald die Blutung mit einem Austreten der Flüssigkeit und einer Beeinträchtigung der Sehkraft oder blutenden Innenlidern einhergeht, ist die Konsultation des Augenarztes notwendig und sollte nicht auf die lange Bank geschoben werden.

Auch eine Überanstrengung oder die Einnahme von durchblutungsbeeinflussenden Medikamenten kommen als Ursache für geplatzte Äderchen im Auge in Frage. Generell gilt, dass eine schmerzfreie Rötung keiner Behandlung bedarf und du dir keine Sorgen machen musst. Sobald die Einblutung mit verminderter Sehkraft, einem Druck- oder Kopfschmerz, Augenflimmern oder einer vorübergehenden Sehstörung einhergeht, kann die Ursache tiefer liegen und das Auge muss untersucht werden.

Kopfschmerzen nach geplatzter Ader
Bei zusätzlich auftretenden Kopfschmerzen sollten Sie zum Arzt gehen

Schnelle Abhilfe mit Kühlen schaffen

Leidest du nicht unter Diabetes, hast keinen hohen Blutdruck und spürst außer der Rötung im Auge keinerlei Beeinträchtigung, kannst du dem optischen Einfluss der geplatzten Äderchen den Kampf ansagen und das betroffene Auge kühlen. Durch einen Eisbeutel, der im Handtuch eingewickelt und nicht direkt auf das Auge gelegt wird, bildet sich die Blutung zurück und das Äderchen schließt sich, sodass eine neue Einblutung vermieden wird. Um eine harmlose von einer schlimmen Einblutung zu unterscheiden, solltest du dich nicht von der optischen Auswirkung beeinflussen lassen und viel mehr auf die Sehkraft und alle Signale deines Körpers achten.

Denn sehr häufig oder besonders stark auftretende Blutungen im Innenauge können zur Erblindung führen und sind ein Anzeichen für eine Erkrankung, die du bisher noch nicht festgestellt hast und für die eine Untersuchung und Diagnostik notwendig ist. Auch sollte man unbedingt nach den Ursachen suchen und einen Kontext zwischen dem geplatzten Äderchen und beispielsweise einer Überanstrengung beim Sport, starkem Husten oder Niesen herstellen und in der Ursachenfindung realistisch sein.

Wenn sich die Rötung trotz intensiven Kühlens nicht mindert oder das Auge sogar weiter blutet und sich die optischen Anzeichen verschlimmern, können die Ursachen tiefer liegen und das Abwarten auf eine Besserung reicht nicht aus. Bei einem harmlosen geplatzten Äderchen wirst du bereits wenige Tage nach dessen Entstehen nichts mehr von der Einblutung sehen und die tägliche Aufhellung der weißen Areale im Auge zur Kenntnis nehmen.

Adern im Auge bei Erkältung
Feine Äderchen werden bei einer Erkältung stark belastet

Geplatzte Äderchen als Begleiterscheinung und Nebenwirkung

Am häufigsten treten Einblutungen im Augenweiß bei Einnahme von blutdruckerhöhenden Medikamenten, nach sportlichen Höchstleistungen oder bei Bluthochdruck auf. Oftmals findet sich eine Angabe zu möglichen geplatzten Adern im Auge in den Nebenwirkungen von Medikamenten, die den Blutfluss beschleunigen oder die Durchblutung fördern sollen. Aber auch eine starke Anstrengung der Augen kann zu einem erhöhten Blutfluss im Innenauge und damit zu einer starken Weitung der Adern bis zu deren Platzen führen.

In der Regel ist nur das weiße Areal, nicht aber die Pupille betroffen und die geplatzte Ader schränkt die Sehkraft nicht ein und erzeugt keine funktionale Veränderung der Augen. Ungewöhnlich sind Blutungen, die beide Augen gleichzeitig betreffen oder sich vollständig über die weißen Areale im Auge ziehen. Meist ist es nur eine kleine Stelle im Augenwinkel oder auf einer Seite der Pupille, die gerötet ist und in wenigen Tagen wieder “normal” aussieht.

Man kann geplatzte Äderchen nicht immer vermeiden, doch gerade bei Erkältungskrankheiten mit Husten und Schnupfen durch weniger intensives Husten oder enthusiastisches Niesen vorbeugen.

Wenn der Blick in den Spiegel eine geplatzte Ader im Auge zeigt, handelt es sich meist nur um eine ästhetische Beeinträchtigung. Bleiben Begleiterscheinungen aus, ist die Augenrötung in diesem Fall vermutlich harmlos.

Titelbild: Urheberrecht / Antonio Gravante / 123rf.com

Textbilder: Pixabay.com/de

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