Harter Bauch – geschwollener Bauch: Ursache & schnelle Hilfe

Nahezu jeder Mensch kennt Bauchschmerzen. Hat man etwas Falsches oder zu viel gegessen, ist man an einer unangenehmen Magen-Darm-Infektion erkrankt, leidet man an einer chronischen Darmkrankheit oder hat einfach nur Blähungen: Bauchschmerzen können in Intensität, Umfang und Ausprägung sehr unterschiedlich sein. Einige Betroffene können den Schmerz recht gut ignorieren, während ähnliche Symptome bei anderen Menschen ein starkes Krankheitsgefühl auslösen. Doch wann ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Ein harter Bauch, der geschwollen und aufgebläht ist, muss nicht zwangsläufig auf eine ernste Erkrankung hindeuten. Doch wenn die Symptome länger anhalten oder ungewohnt häufig auftreten, ohne das Lebensgewohnheiten verändert wurden, ist ein Gang zum Arzt notwendig.

Definition Harter Bauch

Ein harter, aufgeblähter und geschwollener Bauch ist für Betroffene sehr unangenehm. Schmerzen und abgehende Winde sind zusätzliche unangenehme Begleitsymptome, die dem Betroffenen oftmals auch peinlich sind. Der Bauch ist zudem meist kugelförmig aufgebläht und hart.

Neben der sichtbaren Veränderung in Form einer kugelförmigen Aufblähung des Bauches ist beim Abtastbefund eine enorme Verhärtung zu spüren. Krampfartige Schmerzen bei einem akut auftretenden harten Bauch, die sich im Stehen verstärken, können ebenfalls ein Begleitsymptom sein. In Extremfällen sind Betroffene nicht mehr in der Lage, eine aufrechte Steh- oder Sitzposition einzunehmen, da der Schmerz im harten Bauch dann unaushaltsam ausgeprägt ist.

Bild Hülsenfrüchte

Geschwollener, harter Bauch – Mögliche Ursachen

Das Wichtigste zuerst: So unangenehm ein geschwollener, harter Bauch auch ist, die vielfältigen Ursachen hierfür sind meist harmlos. Während des Verdauungsprozesses entstehen unweigerlich Gase, die bei ungewohnter oder vermehrter Produktion zu einem Blähbauch führen können. Die Darmschlingen sind dann voll mit diesen Gasen, der Bauch nimmt eine äußerlich sichtbare Schwellung an und wird hart.
Meist steht diese veränderte Gasproduktion im Verdauungstrakt direkt mit konsumierten Nahrungsmitteln im Zusammenhang. Zum Beispiel sorgen Hülsenfrüchte wie Erbsen und Linsen aber auch Kohlgemüse, Zwiebeln und Knoblauch für eine vermehrte Gasproduktion – der unangenehme geschwollene, harte Blähbauch kann die Folge sein.

Blähungen sind sehr unangenehm, gerade wenn der Betroffene sich in Gesellschaft befindet und die abgehefdnden Winde mit einem starken Geruch einher gehen. Auch zu hastiges Essen führt zu diesem Symptom. Die Nahrung wird oft zu wenig zerkaut und schnell verschluckt. Dadurch gelangt zusätzliche Luft in den Bauch. Die Darmbakterien müssen zusätzliche Arbeit leisten, wenn Nahrung nicht gut zerkaut geschluckt wird. Hierdurch entstehen wiederum vermehrt Verdauungsgase, die einen geschwollenen, harten Bauch und Blähungen zur Folge haben können.

INFO: Ein Mangel an Bewegung, Stress am Arbeitsplatz oder in der Beziehung zu anderen Menschen, nicht ausreichend zu Trinken oder Alkohol– und Nikotinkonsum können einen Blähbauch verursachen.
Ebenso kann ein Ungleichgewicht der vorhandenen Darmbakterien durch Mangel- oder Fehlernährung oder nach der Einnahme eines Antibiotikums die Ursache für einen geschwollenen, harten Bauch sein.
Ein geschwollener, harter Bauch tritt auch bei bestimmten Erkrankungen auf, weshalb es bei anhaltenden oder immer wiederkehrenden Symptomen ratsam ist, einen Arzt aufzusuchen.

Bild Diagnose

Geschwollener, harter Bauch – Verlauf und Diagnostik

Neben scheinbar harmlosen Erkrankungen wie akute Magen-Darm-Infektionen können auch chronische Darmerkrankungen, eine Laktoseintoleranz, Gallensteine, ein Darmverschluss, eine Leberzirrhose, eine Magenschleimhautentzündung oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten Beispiele für Krankheiten sein, die einen sogenannten Blähbauch verursachen.
In der akuten Phase klagen Betroffene oft über starke Schmerzen, die sich rasch bessern, sobald die Verdauungsgase entweichen können und sich der Bauch wieder entspannen kann. Gerade in den Abendstunden tritt ein geschwollener, harter Bauch besonders häufig auf.
INFO: In Kombination mit einem Völlegefühl und Darmgeräuschen ist dies ein Hinweis darauf, dass der Verdauungsapparat mit der Verarbeitung der aufgenommenen Nahrung stark gefordert ist.

Ist ein Gang zum Arzt notwendig, suchen Betroffene meist zuerst den Hausarzt auf. Dieser stellt in der Regel vorerst eine sogenannte Verdachtsdiagnose und fragt nach weiteren Begleitsymptomen, die auf eine der vielen möglichen Erkrankungen hinweisen können.
Eine körperliche Untersuchung wie zum Beispiel das Abtasten des Bauches, das Abhören des Magen-Darm-Traktes oder eine rektale Untersuchung des Enddarms oder eine Ultraschalluntersuchung können weitere Hinweise geben und bei wiederkehrenden oder besonders starken Beschwerden notwendig sein.

Weiterführende Untersuchungen, die notwendig sein können, sind neben einer Röntgenaufnahme auch eine Spiegelung des Magens oder des Darms. Blutuntersuchungen und die Untersuchung einer Stuhlprobe können Hinweise auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten geben.
Allerdings kommen diese aufwändigen Untersuchungen, die in der Regel von einem Facharzt für Gastroenterologie durchgeführt werden, nur für Betroffene in Frage, die regelmäßig über einen geschwollenen, harten Bauch klagen.

Bild Operation

Die Folgen

Ein geschwollener, harter Bauch kann unterschiedliche Komplikationen zur Folge haben. Nicht ohne Grund weisen die starken Schmerzen auf einen ernst zu nehmenden Zustand des Körpers hin. Auch ein konstanter, harter Bauch kann die Ursache weiterer Erkrankungen sein, weshalb bei anhaltender Symptomatik unbedingt ein Arzt aufgesucht werden muss.
Nicht selten kann ein geschwollener, harter Bauch Blutungen im Darm zur Folge haben.
ACHTUNG: Diese können zu Anfang harmlos sein und sich im weiteren Verlauf so ausbreiten, dass ein operatives Eingreifen und Bluttransfusionen notwendig werden, um das Leben des Betroffenen zu retten.

Auch eine sogenannte Darmperforation kann die Folge eines geschwollenen, harten Bauches sein. Dabei gelangt Kot durch einen Riss in der Darmwand in den Bauchraum. Entzündungen der Bauchhöhle, die lebensbedrohlich sind, können die Folge sein. Eine schnelle Diagnosestellung mit operativer Intervention sind bei dieser lebensbedrohlichen Komplikation unumgänglich.

Die chronische Darmentzündung Colitis Ulcerosa hat einen geschwollenen, harten Bauch als Symptom. Häufig kommen weitere Symptome wie Fieber, Kreislaufprobleme und starke Schmerzen hinzu. Ein Darmverschluss, der ebenfalls lebensbedrohlich ist, kann bei schweren Schüben dieser chronischen Erkrankung die Folge sein. Auch hier ist ein chirurgischer Eingriff unumgänglich.

Geschwollener, harter Bauch – Wann zum Arzt?

Ein geschwollener, harter Bauch kann unterschiedliche Ursachen haben, die meisten davon sind harmlos. Sowohl Kinder als auch Erwachsene leiden an diesem unangenehmen Symptom im Laufe ihres Lebens. In den meisten Fällen ist dieser Zustand nur vorübergehend. Eine reichhaltige Mahlzeit kann oft in direktem Zusammenhang mit einem Blähbauch als Ursache benannt werden. Hält die Symptomatik eines geschwollenen, harten Bauches jedoch länger an oder tritt sehr häufig auf, ist der Gang zum Arzt sinnvoll.

Als Faustformel kann man sagen, dass die Symptomdauer oder das häufige Auftreten des Blähbauches innerhalb von ein bis zwei Wochen behandlungsbedürftig ist und einer Diagnosefindung bedarf.
Auch akute, sehr starke Schmerzen sollten nicht auf die leichte Schulter genommen, sondern stattdessen beim Arzt vorgestellt werden. Der Hausarzt oder ein Facharzt für Gastroenterologie sind hier die richtigen Ansprechpartner.

Bildernachweis:
Titelbild – harter Bauch Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com
Hülsenfrüchte Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com
Diagnose Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com
Operation Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com

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