Kribbeln im Kopf – Ursachen und Behandlung

Anhaltende Stressbelastung kann ein Grund für das Prickeln oder Kribbeln sein, das sich anfühlt wie Ameisen, die einem über den Kopf laufen. Ebenso kann die Ursache auch bei schweren Kopfverletzungen oder Gehirnerkrankungen sein. Besonders, wenn das Kribbeln von einem Taubheitsgefühl begleitet wird, sollte man vorsichtig sein.

Ursachen für das Kribbeln im Kopf

Meist wird das unangenehme Gefühl, welches in der Fachsprache Parästhesie genannt wird, durch eine Nervenstörung ausgelöst. Meist kommen auch Symptome wie Kopfschmerzen, Taubheitsgefühl oder ein Druck im Kopf hinzu. Die Ursachen für diese Gefühlsstörung sind sehr verschieden.

Unfälle:

Direkte Schaden am Nervensystem entstehen oft durch unfallbedingte Verletzungen. Zum Kribbeln am Kopf können Schläge, Stürze auf den Kopf und Ähnliches führen. Jedoch kann auch eine Rückenmarksläsion der Grund dafür sein. Während eines Unfalls können auch Nerven eingeklemmt werden. Dies kann dann ebenfalls für Gefühlsstörungen am Kopf sorgen. Wenn zu dem Kribbeln Symptome wie Schwindel, Koordinations- und Orientierungsprobleme oder ein Taubheitsgefühl hinzukommen, sind dies oft Anzeichen von einer Gehirnerschütterung. In diesem Fall sollte man die Gefühlsstörung ernst nehmen und einen Arzt aufsuchen.

Entzündungen und Infektionen:

Auch Krankheiten, die mit Entzündungen verbunden sind, können die Empfindungsfähigkeit der Nerven beeinträchtigen. Hier muss an erster Stelle die Hirnhautentzündung als eine mögliche Erkrankung genannt werden. Weiter können auch Entzündungen Nervenwurzeln, die auch Radikulopathie genannt werden, das Kribbeln im Kopf verursachen. Aber auch Infektionen, die von Zeckenbissen übertragen werden, können zu Gefühlsstörungen oder einem Taubheitsgefühl führen. Auch hier sollte man die Symptome ernst nehmen und einen Arzt aufsuchen.

Stress und Verspannungen:

Eine weitere, nicht ganz so gefährliche Ursache für das Kribbeln im Kopf ist eine hohe Stressbelastung. Dabei sind die sensorischen Nerven lediglich vorübergehend belastet. Nach ausreichender Erholung sollten auch die Gefühlsstörungen verschwinden. Dies ist auch bei Nerven- und Muskelverspannungen der Fall. Dieser führen oft gerade im Nackenbereich zu unangenehmen Empfindungen und Krämpfen, die sich dann in den Kopf ausbreiten.

Neurologische Erkrankungen:

Eine häufige Ursache für das Kribbeln im Kopf ist die Migräne. Hierbei tritt es meistens am Hinterkopf und/oder an der Stirn auf. Epilepsie, Neuropathie, Parkinson, Multiple Sklerose und Hirntumore sind weitere neurologische Grunderkrankungen, die oft für kribbelnde Gefühlsstörungen im Kopfbereich verantwortlich sind. Vor allem Tumore üben sehr häufig einen so starken Druck auf die Hirnnerven aus, dass ein Taubheitsgefühl entsteht.

Bild Medikamente

Wie man das Kribbeln im Kopf behandeln kann

Ärzte können durch entsprechende Untersuchungen leicht feststellen, ob das Kribbeln im Kopf ein vorübergehendes Stresssymptom ist oder ob eine ernste und gezielte Behandlung benötigt wird.

Stressabbau:

Wenn es sich bei dem Kribbeln im Kopf um ein allgemeines Stresssymptom oder eine begleitende Erscheinung von Epilepsie beziehungsweise Migräne handelt, dann ist Ruhe dringend notwendig. Die Nervenbahnen reagieren nämlich empfindlich auf innere Unruhe. Dies kann das Kribbeln, aber auch das Taubheitsgefühl und Kopfschmerzen verschlimmern. Wenn man sich jedoch bewusst entspannt und zur Ruhe kommt, verschwinden diese Gefühlsstörungen häufig sehr schnell.

Wundbehandlung:

Handelt es sich bei dem Kribbeln im Kopf jedoch um eine Verletzung, so muss man die Wunde so zeitnah wie möglich medizinisch versorgen. Besonders Schwellungen und/oder Blutungen sollten sofort gelindert und behandelt werden. Ansonsten können schwerwiegende Hirn- und Nervenschäden entstehen. (Wenn die Verletzung sehr groß ist, kann auch eine Schädelöffnung durchgeführt werden, damit überschüssiges Blut oder Wundwasser künstlich abgeleitet werden können.)

Medikamentöse Behandlung:

Wenn eine Entzündungskrankheit der Grund für das Kribbeln im Kopf ist, dann werden Antibiotika angewendet. Viele Medikamente sind auch dazu geeignet, Verletzungen und neurologische Erkrankungen zu behandeln. Dazu zählen unter anderen Analgetika, Antiepileptika oder auch Antiemetika.

Operative Behandlung:

Falls eine Tumorerkrankung vorliegt, so ist die operative Entfernung dieser in den meisten Fällen die einzige Möglichkeit. Aber auch schwere Verletzungen, die Gehirnblutungen oder -erschütterungen zur Folge haben, werden meist operativ behandelt. Gelegentlich lassen sich auch beschädigte beziehungsweise eingeklemmte Nerven auf diese Weise behandeln.

Bild Arzt untersucht Röntgenbild

Wann ein Arztbesuch notwendig ist

Häufig ist das einmalige Auftreten vom Kribbeln im Kopf das Symptom von kurzfristigen Stressbelastungen. Auch bei Migräne ist diese Gefühlsstörung meist nicht gefährlich und bringt nicht unbedingt einen Arztbesuch mit sich. Allerdings lassen sich die Symptome von Migräne manchmal schwer von Unfallfolgen oder anderen Krankheiten unterscheiden, da sie häufig über einen langen Zeitraum auftreten.

Man sollte also unbedingt einen Arzt aufsuchen, wenn das Kribbeln über einen längeren Zeitraum hinweg auftritt, es weitere Symptome wie ein Taubheitsgefühl, Klopfschmerzen oder
Schwindel mit sich zieht oder man eine Kopfverletzung oder einen Unfall erlitten hat. Ebenso sollte man sich bei Zeckenbissen an einen Arzt wenden.

Zusammenfassung der wichtigsten Informationen zum Kribbeln im Kopf

Das Kribbeln im Kopf ist die Folge von nervlicher Beeinträchtigung, die viele unterschiedliche Ursachen haben kann. Wenn es nur einmal auftritt, dann ist es meistens ein Symptom von Stress. Falls es jedoch länger anhält und mit weiteren Symptomen wie Schwindel, einem Taubheitsgefühl und Kopfschmerzen auftritt, ist es ein ernster Fall. Hierbei können die Gründe sowohl schwere Kopfverletzungen oder Hirntumore, als auch Nervenentzündungen oder neurologische Erkrankungen wie zum Beispiel Migräne sein. Eine genaue Diagnose kann nur vom Arzt gestellt werden, der in diesem Fall unbedingt aufgesucht werden sollte.

Bildernachweis:
Titelbild – Kribbeln im Kopf Urheber: Kurhan / 123RF Lizenzfreie Bilder
Medikamente Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com
Arzt untersucht Röntgenbild Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com

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