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Die Gartenarbeit beginnt mit einer gewissenhaften Gartenplanung, durch die sich der Ertrag des Nutzgartens maximieren und die Gefahr von Pflanzenkrankheiten oder Schädlingen von vornherein auf ein Minimum reduzieren lassen. Zudem dient die Planung des Nutzgartens dazu, den Bedarf an Saatgut, Arbeitsmaterialien und dergleichen mehr zu ermitteln. Ungeachtet dessen schürt die Gartenplanung die Vorfreude auf die kommende Gartensaison.
Die Planung der Beete
Der erste Schritt bei der Gartenplanung ist die Planung der Beete. Hierbei empfiehlt es sich, eine grobe Skizze des gesamten Gartens anzulegen, auf der dann die einzelnen Beete einschließlich dazu gehörender Wege eingetragen werden. Wichtig ist dabei zunächst, dass die Beete vonseiten ihrer Ausmaße so geplant werden, dass sie ein möglichst ergonomisches Arbeiten erlauben. Gemeinhin wird hierbei zu einer Beetbreite von gut 1,30 m geraten, obgleich die Breite der Beete letztendlich an die eigene Körpergröße angepasst werden sollte.
Die Planung der Pflanzung
Sobald die Beetaufteilung geplant wurde, kann mit der Planung der Pflanzung begonnen werden. Hierzu gehört zunächst, eine Liste mit allen Pflanzen, die in den Nutzgarten kommen sollen, zu erstellen. In besagte Liste sollten auch gleich wichtige Punkte, wie etwa der empfohlene Aussaattermin, der zu erwartende Platzbedarf und die durchschnittliche Wachstumsdauer eingetragen werden.
Außerdem kann es ratsam sein, weiterführende Anmerkungen bezüglich der weiteren Standortansprüche der einzelnen Pflanzen zu machen. So zum Beispiel in Hinblick auf den Wasser- und Nährstoffbedarf sowie die bevorzugten Lichtverhältnisse oder dergleichen mehr, um nur einige Kriterien zu nennen, die diesbezüglich relevant sein können. Anhand der Liste lassen sich dann die sogenannte Fruchtfolge, der damit einhergehende Fruchtwechsel sowie Hauptkulturen, Vor- und Nachkulturen sowie mögliche Mischkulturen mit Pflanzen, die perfekt miteinander harmonieren, festlegen. Besondere Beachtung verdient hierbei die Unterteilung der Pflanzen in Stark-, Mittel- und Schwachzehrer.
Beispiele für Stark-, Mittel- und Schwachzehrer
Wie die passend gewählte Bezeichnung schon richtig impliziert, handelt es sich bei den sogenannten Starkzehrern um Pflanzen mit besonders hohem Nährstoffbedarf. Allen voran sind hierbei Kürbisse zu nennen, obgleich unter anderem auch Zucchini, nahezu alle Kohlarten, Mais und Kartoffeln zu den Starkzehrern gezählt werden. Um Beispiele für Mittelzehrer zu nennen, wären da unter anderem Gurken, Auberginen, Paprika, Tomaten, Stangenbohnen, Lauch, Mangold oder Endivien und Lauch. Bekannte Schwachzehrer sind beispielsweise Erbsen, Buschbohnen, Salat, Zwiebeln, Radieschen und Möhren oder Karotten sowie nahezu alle Kräuter.
Grundlegendes über den Fruchtwechsel und die Fruchtfolge
Experten raten ausdrücklich zu einem jährlichen Fruchtwechsel. Gemeint ist damit, dass die Bepflanzung der einzelnen Beete von Jahr zu Jahr wechseln sollte, damit sie nicht zu einseitig ausgelaugt werden. Zudem lässt sich durch den jährlichen Wechsel der Beete respektive ihrer Bepflanzung gegen diverse Schädlinge, wie etwa den Nematoden, und verschiedene Krankheiten, wie zum Beispiel die Kohlhernie, vorbeugen. Außerdem gibt es verschiedene Pflanzen, die die Bodenqualität merklich aufwerten können. Allen voran sind hierbei Kartoffeln und Erbsen, die sich beide positiv auf den Boden auswirken.
Ferner ist beim Fruchtwechsel darauf zu achten, dass auf Starkzehrer unbedingt Mittel- oder besser noch Schwachzehrer folgen. Außerdem wäre in diesem Zusammenhang noch anzumerken, dass mehrjährige oder von Natur aus wiederkehrende Pflanzen vom alljährlichen Fruchtwechsel selbstverständlich ausgenommen sind.
Neben dem Fruchtwechsel gibt es noch die Fruchtfolge. An sich gelten bei ihr dieselben Grundegeln wie beim Fruchtwechsel. Allerdings erfolgt die Fruchtfolge im Gegensatz zum Fruchtwechsel nicht von Jahr zu Jahr, sondern innerhalb der jeweiligen Gartensaisons. Erwähnung verdient dabei, dass je nach Pflanzen und ihren jeweiligen Erntezeiten bis zu drei oder sogar vier und mehr Fruchtfolgen in Folge erfolgen können.
Wissenswertes über Mischkulturen
Lange Zeit war es üblich, pro Beet immer nur eine einzige Gemüseart anzubauen. Man spricht dabei von sogenannten Monokulturen. Ein klarer Vorteil der Monokultur im Vergleich zu anderen Kulturen ist ihre gute Überschaubarkeit. Außerdem kann sich die Pflanzenpflege leichter fallen, da bei ihr nicht auf die zum Teil doch sehr unterschiedlichen Bedürfnisse verschiedener Pflanzen achten muss. Allerdings sind Monokulturen sehr anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Außerdem wird der Boden bei Monokulturen sehr einseitig ausgelaugt, sodass unter Umständen gezielt gedüngt werden muss.
Aufgrund der beiden letztgenannten Gründen raten Experten mittlerweile ausdrücklich zu Mischkulturen mit vielen verschiedenen Pflanzen, die sich gegenseitig unterstützen und den Boden besser ausnutzen können. Wobei anzumerken ist, dass die Unterstützung so weit reichen kann, dass sich die Pflanzen gegenseitig vor Schädlingen schützen. So zum Beispiel im Fall von Möhren und Zwiebeln, die durch ihren jeweiligen Duft vor der Möhren- respektive Zwiebelfliege bieten. Ebenso kann Tomatenduft Kohlpflanzen bis zu einem gewissen Grad vor dem sogenannten Kohlweißling schützen. Außerdem können sich Pflanzenkrankheiten schwerer verbreiten, wenn zwischen anfälligen Pflanzen resistente Pflanzen gepflanzt wurden.
Abschließend wäre noch zu erwähnen, dass sich Mischkulturen selbst dann lohnen können, wenn letztendlich bloß eine Pflanzenart davon profitiert.
Tipps zum Saatgutkauf
Sobald der genaue Gartenplan einschließlich der Liste bezüglich der zu säenden Pflanzen steht, gilt es, das entsprechende Saatgut zu kaufen. Hierbei empfiehlt es sich zunächst, lieber etwas mehr für qualitativ hochwertige Samen namhafter Marken auszugeben, da diese der Erfahrung nach zumeist ertragreichere Pflanzen hervorbringen. Außerdem gehen sie deutlich häufiger als Samen minderer Qualität auf. Trotzdem sollten zur Vorsicht mehr Samen gekauft werden, als gemäß des Pflanzplans zwingend erforderlich sind, um zur Not noch Saatgut zum Nachsäen zu haben. Vom Anlegen größerer Saatgutvorräte ist aber dennoch abzuraten, da die Aussicht darauf, dass die Samen aufgehen, mit voranschreitendem Alter drastisch abnimmt.
Demzufolge empfiehlt es sich, gezielt zu Saatgut ohne F1-Zusatz zu greifen, die aber leider fast nur noch von Züchtern rein biologischer Samen zu bekommen sind. Wobei anzumerken ist, dass biologische Saatgutzüchter für gewöhnlich auch Samen “alter” oder besonders seltener Sorten führen, die bei kaum einem herkömmlichen Anbieter zu finden sind. Zudem wäre noch zu erwähnen, dass biologische Samen in der Anschaffung zwar deutlich teurer als reguläres Saatgut sein möchten, sich aber schon alleine aufgrund der Möglichkeit, eigenen Samen ernten zu können, doch als günstiger erweisen.
Der besondere Tipp
Wer noch alte Samen vom Vorjahr hat oder sich nicht sicher ist, ob das Saatgut aus eigener Ernte keimfähig ist, kann einfach eine Keimprobe machen. Hierfür müssen lediglich einige Samen in einer mit Klarsichtfolie abgedeckten Schale mit nassem Küchenpapier auf eine sonnenlichtüberflutete Fensterbank gestellt werden. Sollten sich nach einigen Tagen noch keine oder nur wenige Keime gebildet haben, sollte frisches Saatgut gekauft werden. Wenn hingegen mehr als die Hälfte der Samen aufgegangen ist, können die übrigen Samen bedenkenlos zum Säen verwendet werden.
Bilder: Pixabay.com/de
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