Lohnt es sich, einen Stromspeicher an der eigenen Photovoltaikanlage zu betreiben?

In den vergangenen Jahren ist der Strompreis rasant gestiegen, ein Ende des Anstiegs der Preise für Strom ist nicht in Sicht. Immer mehr Hausbesitzer setzen deshalb auf Photovoltaikanlagen, um den eigenen Stromverbrauch zu senken. Eine Photovoltaikanlage erzeugt allerdings den meisten Strom in den Mittagsstunden und hier in der Regel mehr, als Hausbesitzer in diesen Stunden verbrauchen können.

Das bedeutet, dass die meisten Besitzer einer Photovoltaikanlage zusätzlich Strom von einem lokalen Anbieter dazu kaufen müssen, möchten sie gerade in den kälteren Monaten nicht abends im Dunklen und im Kalten sitzen. Mit einem eigenen Stromspeicher können Sie die überschüssige Energie des Tages speichern und abends, beziehungsweise nachts verwenden und Ihren Eigenverbrauch steigern. Ein Stromspeicher für die Photovoltaikanlage lohnt sich daher auf jeden Fall.

Solaranlagen mit Speicher – eine Investition für die Zukunft

Die Energiewende und die vernünftige Nutzung von Ressourcen ist in der heutigen Zeit ein sehr wichtiges Thema. Immer mehr Hausbesitzer greifen für ihre Neubauten daher für die Warmwasserbereitung und zum Heizen auf Wärmepumpen zurück. Wärmepumpen nutzen auf umweltfreundliche Art und dazu noch kostengünstig die im Erdreich oder in der Außenluft enthaltene Wärme. Aber auch hochwertige Wärmepumpen brauchen eine Sache, um zu funktionieren – nämlich Strom.

Wärmepumpen sind aber nicht das einzige Gerät, welches Strom benötigt. Rechnet man den Verbrauch der anderen “Stromfresser”, die man in jedem normalen Haushalt findet, wie Waschmaschine, Kühlschrank, Herd, TV, Computer und die kleineren Haushaltsgeräte wie Staubsauger, Mikrowelle oder eine simple Küchenmaschine dazu, kann schon ein Verbrauch – je nach Haus und Haushaltsgröße – von bis zu 9.000 kWh im Jahr entstehen.

Für Sie als Hausbesitzer gibt es nun zwei Möglichkeiten. Sie kaufen den Strom teuer von einem lokalen Anbieter ein. Der Durchschnittspreis im Jahr 2019 für ein kWh Strom liegt derzeit bei circa 30 Cent. Die Alternative ist die einmalige Investition in eine Photovoltaikanlage mit Speicher und produzieren mit Photovoltaik Ihren eigenen Strom und das so gut wie unabhängig von den öffentlichen Stromnetzen.

Eine gute und hochwertige Anlage mit einem Jahresertrag um die 7.000 kWh und einem passenden Speicher kostet circa 15.000 Euro. Zieht man die staatlichen Zuschüsse, die ein Hausbesitzer für die Installation einer Photovoltaikanlage erhalten kann, noch ab, fallen die Investitionskosten noch geringer aus.

Ein kleines Rechenbeispiel: Kaufen Sie 7.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr, schlägt dies bei einem Durchschnittspreis von circa 30 Cent mit ungefähr 2.100 Euro pro Jahr zu Buche. Bleiben die Strompreise stabil und steigen nicht noch weiter an, kommen in 10 Jahren 21.000 Euro in Stromkosten auf Sie zu.
In diesen 10 Jahren hat sich Ihre Solaranlage selbst refinanziert, auch, wenn Sie im Winter eventuell etwas Strom dazu kaufen müssen.

Warum ein eigener Speicher?

Wenn Sie bereits eine Photovoltaikanlage besitzen, sind Sie gut beraten, soviel des Stroms, den Ihre Anlage produziert, selbst zu nutzen. Mit einer hochwertigen Anlage können Sie für 10 Cent pro Kilowattstunde Strom produzieren, weit weniger, als Sie ihn sogar mit den günstigen Stromtarifen erhalten.

Mit einem Speicher können Sie den überschüssigen Strom, der im Laufe des Tages erzeugt wird, auffangen und Ihren Eigengebrauch um ein Vielfaches steigern.
Der Kauf und Einbau eines Batteriespeichers eignet sich aber nicht nur zum Nachrüsten von neuere Anlagen, es lohnt sich auch für ältere Solaranlagen.

Worauf sollte man beim Kauf eines Speichers achten?

Haben Sie nur eine Photovoltaikanlage und möchten mit einem Batteriespeicher nachrüsten, sollten Sie beim Kauf einige Dinge beachten.

Der Speicher muss zum Strombedarf und natürlich zu Ihrer Anlage passen. Am wirtschaftlichsten und effektivsten kann der Speicher arbeiten, wenn er an die Größe der Photovoltaikanlage und an den Stromverbrauch angepasst ist. Wichtig ist auch die Frage, wie unabhängig Sie sich von dem öffentlichen Stromnetz machen möchten.

Wer sich nicht ganz sicher ist, wie groß der Speicher für seine Anlage sein muss, kann auf der Webseite des Bundesverbandes für Solarwirtschaft auf einen Rechner zugreifen. Auf der Webseite der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen finden Sie ebenfalls einen solchen Rechner.

Die Wirtschaftlichkeit ist abhängig von der Lebensdauer des Geräts. Suchen Sie sich deshalb ein en Speicher mit einer hohen Lebenserwartung aus. Wichtig ist hier die sogenannte Zyklen Festigkeit. Diese zeigt an, wie oft der Batterien Speicher geladen und entladen werden kann, ohne dass die Speicherkapazität massiv nachlässt.

Entscheiden Sie sich auf jeden Fall für eine der hochmodernen Lithium-Ionen-Speicher. Diese Batteriespeicher verfügen über eine nicht brennbare, ungiftige und nicht ätzende Chemie im Gegensatz zu den alten Blei-Säure Speichern. Die neuen Speicher werden aus umweltfreundlichen, recyclebaren Materialien hergestellt. Sie halten circa 7.000 Ladezyklen aus. Daneben werben die Hersteller damit, dass diese Speicher bis zu 20 Jahre nahezu wartungsfrei laufen.

Passende Solaranlagen mit Speicher gibt es für jeden Haushalt und jeden Strombedarf, unabhängig, ob es sich um einen Neubau oder ein älteres Haus handelt. Es lohnt sich in jedem Fall, in eine Solaranlage mit Speicher zu investieren und die Umwelt ebenso wie Ihr Geldbeutel werden es Ihnen danken.

Bildernachweis:
Titelbild:
Photovoltaikanlage – Image by skeeze from Pixabay

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