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Grün, glibberig, gefährlich: Mit dem Sommer kommen auch immer mehr Algen in die Gartenteiche – sehr zum Ärger der Besitzer. Zum Glück gibt es einfache Methoden, die ungebetenen pflanzlichen Gäste wieder loszuwerden (auf biologische oder chemische Art) und ihr Erscheinen von Anfang an zu vermeiden.
Warum sind Algen im Gartenteich schlimm?
Während die winzigen Blau- und Grünalgen relativ unbedenklich sind, können ihre Verwandten, die Fadenalgen, großen Schaden anrichten. Denn sie zerstören nicht nur die Ästhetik des Teiches, indem sie das Wasser völlig eintrüben, sondern sie sind auch eine Bedrohung für das ökologische Gleichgewicht. Wenn sie absterben und sich auf dem Teichboden zersetzen, entziehen sie dem Teich den Sauerstoff, wodurch Fische und andere Fauna darin ersticken können. Man sagt auch, der Teich “kippt um“. Um diesen irreversiblen Prozess zu verhindern, müssen die Algen frühzeitig entfernt werden.
Mit Muskelkraft und Maschinen gegen Algen
Dabei hilft vor allem eine regelmäßige Reinigung des Teiches. Ablagerungen auf dem Boden (zum Beispiel abgestorbene Pflanzen) sollten entfernt werden, um den Algen keine Nährstoffe zu bieten. Leichter ist das Entfernen von Pflanzenteilen, bevor sie absterben, zum Beispiel durch einen Skimmer. Am nützlichsten ist der im Herbst, außer der Teich wird gegen fallende Blätter mit einem Netz geschützt. Bei starkem oder jährlich wiederkehrendem Algenbewuchs ist ein komplettes Austauschen der Teicherde nötig – am Besten wird sie durch ein möglichst nährstoffarmes Substrat ersetzt. Auch das Abschöpfen vorhandener Algen ist mühselig, aber sehr hilfreich.
Es hilft, statt einem Kescher einen aufgerauten Holzstab zu nehmen und durch den Algenteppich zu ziehen: ähnlich wie Spaghetti wickeln sich die Algen um den Stab und sind leichter zu handhaben.
Am Boden des Teiches geht ein mechanischer Schlammsauger gegen Pflanzenreste, Ausscheidungen und überschüssiges Fischfutter vor. Ein leistungsstarkes Filtersystem hilft, das Wasser nährstoffarm zu halten. Das gilt auch für eine Wasserpumpe, die im Sommer rund um die Uhr laufen sollte, um mehr Sauerstoff in das Teichwasser zu bekommen und ein Umkippen zuverhindern.
Unsere Empfehlung für eine nachhaltige Algenbeseitigung:
Biologische Helfer gegen Algen
Wer nicht zu mechanischen Lösungen greifen will, findet vielleicht eine biologische. Da die schädlichen Algen Nährstoffe brauchen, müssen diese möglichst gebunden werden – am Besten in anderen Wasserpflanzen. Ein gut bepflanzter Teich, dessen Flora gepflegt wird (zurückschneiden, abgestorbene Pflanzenteile entfernen), bietet Algen keine Nahrung – am meisten verbrauchen Wasserfeder, Froschlöffel, Tannenwedel, Blumenbinse, Wasserpest und Rohrkolben.
Gegen die kleineren Algenarten hilft der Wasserfloh – natürlich nicht nur einer. Diese Krebse ernähren sich von den Algen und entfernen sie damit, ganz ohne Gefahr für den Menschen. Noch effektiver sind Muscheln und Schnecken, etwa die Posthornschnecke oder die Malermuschel.
Auch weniger Fauna kann helfen:
Da jedes überflüssige Gramm Fischfutter bis zu zehn Gramm Algenmasse entwickeln kann, sollte über das Einsetzen von Fischen genau nachgedacht werden. Kleine Teiche sollten nicht besiedelt werden und große nur in Maßen. Es hilft, so wenig wie möglich zu füttern – am Besten funktioniert das durch das Einsetzen von heimischen Fischarten, welche sich von den heimischen Wasserpflanzen ausreichend ernähren können. Exoten wie Koi Karpfen hingegen brauchen Futter – und das zieht Algen an.
So hilft die Chemie
Keine Sorge: chemische Lösungen sind nicht immer schädlich. Gegen erhöhten Nährstoffgehalt kann zum Beispiel mit mineralischen Bindemitteln vorgegangen werden (wird als “Phospatbinder” verkauft). Und eine Filteranlage wird wirkungsvoller, wenn ein unterstützender Filter-Aktivator hinzu gegeben wird. Im Fachhandel gibt es außerdem diverse Mittel zur Vernichtung der Algen und zur Erhöhung des Sauerstoffgehaltes, die mit Mikroorganismen arbeiten. Diese Biozide sind unbedenklich, müssen aber geprüft sein (mit einer Meldenummer) und nach Bedienungsanleitung verwendet werden (dazu muss das Volumen des Teiches bekannt sein).
Zur Überprüfung der Gefährdung des Teiches reicht ein einfacher ph-Test aus – der Wert sollte zwischen 7 und 8 liegen, höhere Werte bedeuten mehr Risiko für Algen. Ein erhöhter ph-Wert wird mit Torfgranulat oder Mulch gesenkt – diese Produkte in einem Gewebesack nach Packungsanleitung in den Teich legen und später wieder entfernen (sonst fällt der ph-Wert zu sehr).
Algen verhindern – ein Kinderspiel
Am Besten denkt man schon beim Anlegen des Teiches an die Algen. So hilft es zum Beispiel, den Teich nicht in einer Senke, sondern leicht erhöht anzulegen, sodass kein Dünger und keine Gartenerde durch Regen hineingeschwemmt werden können, denn die bringen Nährstoffe mit sich. Gleichzeitig sollte mindestens ein Drittel des Teiches im Schatten liegen – zu viel Sonnenlicht fördert die zum Algenwachstum nötige Photosynthese.
Und: je geringer die Fläche und die Tiefe des Gewässers, um so mehr Algen fühlen sich darin wohl. Als Teichboden sollte ein nährstoffarmes Material genutzt werden, am Besten Sand. Für das Wasser gilt: nachfragen. Leitungswasser ist oft mit Nährstoffen (zum Beispiel Phosphat) angereichert, die entzogen werden müssten. Eine Analyse des lokalen Leitungswassers findet sich online oder auf Anfrage. Grundwasser ist in der Regel besser für den Teich. Außerdem sollte nicht ständig frisches Wasser zugeführt werden, denn dadurch werden kontinuierlich neue Nährstoffe in den Teich gebracht – Regenwasser sollte ausreichen.
Die sieben besten Tipps gegen Algen:
- einen großen, tiefen Teich auf einem leichten Hügel und teilweise im Schatten anlegen
- nur wenige heimische Fische einsetzen und diese nur geringfügig zufüttern
- Verunreinigungen (fallendes Herbstlaub) verhindern, zum Beispiel mit einem Skimmer
- effektiver sind ein Bodenschlammsauger und ein Filtersystem
- Wasserpflanzen entziehen Nährstoffe und Flöhe, Schnecken und Muscheln fressen Algen auf
- Bindemittel gegen Nährstoffe und Biozide gegen Algen einsetzen
- den Teich regelmäßig säubern und kontinuierlich pflegen, sowie die Wasserwerte überprüfen
Unsere Empfehlung für eine nachhaltige Algenbeseitigung:
Bilder: Pixabay.com/de
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