Geldanlage in der Coronakrise

Was gilt es für Sie zu beachten?

Derzeit fragen sich viele Menschen, wie sie ihr Geld möglichst gewinnbringend auch in Zeiten schwankender und fallender Kurse anlegen können. Dies ist nicht leicht zu beantworten, da niemand zuverlässig vorhersagen kann, wie sich die sogenannte Corona-Krise entwickelt und wie lange sie anhält. Sicher ist nur, dass die Auswirkungen der Krise auf die Weltwirtschaft noch länger spürbar sein werden, schließlich wurden erste restriktive Maßnahmen erst vor wenigen Wochen eingeleitet. Branchen wie die Automobilindustrie und Gastronomie fahren derzeit herbe Verluste ein und reißen die Aktienkurse in Deutschland mit in die Tiefe.

Es entsteht somit eine Lage an den Märkten, die Risiken aber auch Chancen für Sie bereithält. Beides gilt es gezielt auszuloten.

Anlageformen

Aber welche Anlageformen bieten sich derzeit überhaupt, um zu investieren? In Zeiten historisch niedriger Zinsen lohnt sich die traditionelle Geldanlage auf dem Konto oder im Sparbuch schlicht nicht mehr. Berechnet man die Inflation mit ein, so verlieren sie langfristig sogar jetzt schon Kapital, wenn Sie es Ihrem bevorzugten Bankhaus zur Verwahrung überlassen.

Und da dieser Trend des sinkenden Zinssatzes von der EZB voraussichtlich auch in Zukunft fortgeführt wird – insbesondere wenn die europäische Wirtschaft in eine Rezession abgleitet – bleiben klassische Sparmodelle unattraktiv.

Aktienmarkt

Aktien:

Indexfonds repräsentieren eine attraktivere Möglichkeit, Kapital bei vergleichsweise geringem Risiko anzulegen. Auch bekannt unter dem Namen ETFs, beinhalten sie, je nach Art des Fonds, Anteile von verschiedenen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen, die sehr individuell zusammengestellt werden können. Der MSCI World umfasst beispielsweise die Aktien von 1650 Unternehmen aus 23 Industrieländern.

Investieren wir einen imaginären Wert von 50.000 Euro in diesen Fonds, der variierende Verwaltungskosten mit sich bringt, abhängig von Ihrem Broker, steigt das Kapital nach 15 Jahren auf rund 128.600 Euro. Hier wurde ein konservativer Richtwert von 7 Prozent Rendite angesetzt.

Diese kann sich selbstverständlich auch anders entwickeln, wenn krisenbedingt Märkte spontan zusammenbrechen oder Kurse in die Höhe schießen – wir gehen aber hier nicht von Extremfällen aus. Schließlich hat die Vergangenheit gezeigt, dass auf Krisen stets langfristige Erholungsphasen und anschließend Allzeithochs an den Börsen folgten.

Auf diese Grundregeln der Aktienmärkte können Anleger also vertrauen.

In diesem Zusammenhang können Sie von den niedrigen Kursen profitieren, indem Sie jetzt investieren und durch den folgenden Aufschwung profitieren. Bleibt natürlich die Frage, wann genau dieser Aufschwung einsetzen wird. Zuverlässig kann diese niemand beantworten. Nichtsdestotrotz bilden Indexfonds auch weiterhin eine sichere Kapitalanlage.

Wollen Sie Index- oder andere Fonds erwerben, so empfiehlt es sich, im Voraus Bewertungen und Vergleiche über die möglichen Broker zurate zu ziehen. Auch scheinbar geringe Unterschiede bei den jeweiligen Nebenkosten können nämlich einen erheblichen Einfluss auf Ihre Gewinnspanne ausüben. Und nicht zuletzt sollten Sie Ihr Geld nur in die Hände eines Geschäftspartners geben, von dem sie sicher sind, dass Sie diesem auch vertrauen können.

Klassische Fonds erfreuen sich immer noch einer gewissen Beliebtheit, sind aber allgemein deutlich anfälliger und schwankungsintensiver als Indexfonds. Sie werden von Banken erworben und kosten allein zwei Prozent an Gebühren im Jahr, die sich auf die Verwaltungsgebühren und die Kosten des Depots beziehen. Hinzu kommen die einmaligen Kaufkosten von etwa 1500 bis 2000 Euro. Im Schnitt wirft ein solcher Fonds 5 Prozent Rendite ab, also weniger als viele Indexfonds, die gleichzeitig deutlich niedrigere Verwaltungskosten mit sich bringen.

Geldanlage Gold

Rohstoffe:

Rohstoffe wie Gold und Silber bilden eine konservative Anlagemöglichkeit, da sie im Allgemeinen als krisenfest gelten.

  • Gold: Auch der Goldpreis blieb von der Krise allerdings nicht unberührt. Innerhalb von einer Woche sank er um 12 Prozent auf 1478 Doller die Unze. Das liegt scheinbar daran, dass Investoren in Krisenzeiten ihre Goldbestände auflösen, um schnell an Hartgeld zu kommen. Gold bewährt sich also nicht zwangsläufig als krisensicher, sondern folgt zumindest kurz- wenn nicht langfristig den Schwankungen der Märkte.

Grundsätzlich raten Verbraucherschützer, nicht mehr als 10 Prozent des Kapitals, das für das jeweilige Aktienportfolio aufgewendet wird, in Edelmetallen anzulegen. Der Goldpreis schwankte kurzfristig sogar stärker als die Aktienkurse, daher benötigen Anleger starke Nerven. Trotzdem werden Gold und Silber auch in Zukunft ihren Wert behalten, da sie ihren Ruf als sichere Anlagen für den Durchschnittsbürger wahrscheinlich noch sehr lange innehaben – unberührt von Kursschwankungen.

Anlage Immobilien

Immobilien:

Auch Immobilieninvestments gelten als konservative, sichere Anlagemöglichkeiten in unsicheren Zeiten. Auch hier ist allerdings Vorsicht geboten. So sprechen Kursverluste bei offenen Immobilienfonds und die Ankündigung großer Wohnungsunternehmen, vorerst auf Mieterhöhung zu verzichten, um die Zahlungsfähigkeit von Mietern nicht zu gefährden, dafür, dass auch für den Immobiliensektor schwere Zeiten anbrechen. Nichtsdestotrotz bieten sich hier dank günstiger Konditionen für Kredite und Darlehen Chancen für gewiefte Anleger.

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Fazit

Am Ende bewähren sich also voraussichtlich weiterhin Indexfonds als sichere Häfen in Krisenzeiten. Bestimmt durch Ihre persönliche Risikobereitschaft, können Sie ein aus ETFs bestehendes Portfolio sehr individuell konstruieren. Je stärker Sie dieses diversifizieren, desto weniger stark werden auch die erwarteten Renditen schwanken, sofern eine kommende Krise nicht sämtliche Märkte gleichermaßen destabilisiert. Ein optimal zusammengesetztes Portfolio sollte möglichst von jeder Anlageform einige Anteile besitzen, um auch von den Vorteilen jeder einzelnen profitieren zu können. So ist es für jedermann möglich, sich gezielt auf unsichere Zeiten vorzubereiten.

Bildernachweis:
Titelbild – Image by Igor Link from Pixabay
Aktien – Image by StockSnap from Pixabay
Gold – Image by Steve Bidmead from Pixabay
Immobilien – Image by Photo Mix from Pixabay

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