Streptokokken Infektion: Ursache, Symptome, Behandlung

Eine Infektion mit Streptokokken kann die Ursache für zahlreiche ernsthafte Erkrankungen sein. Dieser Artikel klärt über die Ursachen der Infektion mit Streptokokken auf und nennt Symptome sowie Behandlungsmöglichkeiten.

Was sind Streptokokken?

Es handelt sich um eine Bakteriengruppe, die sich am und im menschlichen Körper ansiedeln kann. Der Nachweis der Bakterien löst noch keinen unbedingt medizinisch bedenklichen Befund aus. Vermehren sich die Streptokokken zu stark, können ernsthafte Erkrankungen die Folge sein. Der Name des Erregerstammes setzt sich aus den altgriechischen Worten für “Halskette” sowie “Korn” ab und bezieht sich auf das kettenartige Aussehen dieser kugelförmigen Bakterienform.

Die Bakteriengattung zeigt rundliche Bakterien, die untereinander in Ketten angeordnet sind. Streptokokken sind in mehrere Stämme sowie Untergruppen geteilt, die jeweils mit unterschiedlichen Erkrankungen in Zusammenhang gebracht werden. Die Erreger sind fakultativ anaerob, weshalb sie auch ohne Sauerstoff wachsen und Energie durch Gärung gewinnen können. Die Bakterien sammeln sich vor allem in Schleimhäuten an. Zahlreiche Streptokokkenarten zählen zu der normalen Bakterienflora von Menschen und sind im Mund,- Darm,- und Rachenraum angesiedelt.

Ursache der Streptokokkeninfektion

Streptokokken können eine große Menge eitriger Infektionen auslösen. Es kommt erst dann zu einer Infektion, wenn das körpereigene Immunsystem geschwächt ist. Dadurch kann die Streptokokkenpopulation nicht ausreichend durch Abwehrprozesse eingedämmt werden. Durch die ansteigende Bakterienanzahl entstehen im Organismus vermehrt bakterielle Ausscheidungen. Diese provozieren schließlich eine Entzündung, die die einhergehenden Symptome (z.B. Eiterbildung, Schwellung) verursacht.

In der Regel werden die Erreger als Tröpfchen-Infektion oder durch den direkten Körperkontakt mit anderen infizierten Personen übertragen.
Enger Kontakt und enges Zusammenleben, verbunden mit mangelnder Hygiene, begünstigen die Ansteckung. In Kasernen, Gemeinschaftseinrichtungen oder Kindergärten kommt es deshalb zu vermehrten Ansteckungen, wenn entsprechende Vorsichtsmaßnahmen versäumt werden. Menschen, deren körpereigenes Immunsystem die Streptokokken nicht hinreichend bekämpfen kann, können sich infizieren. Streptokokken können durch offene Wunden den direkten Weg in den Körper finden.

Zu den ersten Symptomen kommt es nach 1-3 Tagen. Die Inkubationszeit der Infektionen variiert je nach Bakterienstamm und liegt bei 3 bis 14 Tagen. Durch eine weitere Ausbreitung der Streptokokken im Organismus können bei fehlender Behandlung Folgeerkrankungen auftreten.

Bild Zahnarzt

Verschiedene Arten von Streptokokken

Zu den wichtigsten Arten des Bakteriums zählen “Streptococcus pyogenes”, “Streptococcus pneumoniae” und “Streptococcus mutans”.
Bei der ersten Art handelt es sich um den “Erreger des grün-gelblichen Eiters”, der vornehmlich in Mundschleimhäute eindringt. Der Streptococcus pyogenes gilt als Auslöser der Mandelentzündung, Scharlach und der Rachenentzündung. Gefürchtet sind Kreuzinfektionen zwischen dieser Art und dem Immunsystem, die unter anderem Entzündungen der Muskeln, Haut, der Gelenke oder des Herzens verursachen können.

Streptococcus pneumoniae ist als Auslöser der Lungenentzündung bekannt (Pneumonie), Hirnhautentzündung, Hornhautentzündung, Mittelohrentzündung und Nasennebenhöhlenentzündung bekannt.

Der Streptococcus mutans löst entzündliche Zahnerkrankungen aus. Dieser Streptokokkenstamm verändert die Zahnoberfläche und sorgt durch säurehaltige Ausscheidungen für Löcher im Zahn. Karies, Parodontitis, Zahnfleischentzündung und Zungenentzündung können die Folge sein.

Symptome

Je nach befallener Körperregion variieren die Symptome. In der Regel sind alle Infektionen mit diesen Bakterien mit Schwellungen, hohem Fieber, eitrigen Sekretabsonderungen und starken Schmerzen verbunden. Wird die Infektion mit Streptokokken nicht erkannt und behandelt, können ernsthafte Krankheitsbilder wie eine Hirnhautentzündung medizinische Notfälle auslösen.

Warnsymptome sind Schüttelfrost, plötzlich auftretendes hohes Fieber, schlechtes Allgemeinempfinden, Erbrechen, Übelkeit, Rötungen, Herzrhythmusstörungen, Schwindel, erhöhter Blutdruck, Entzündungen am Infektionsherd und subjektives Schwächeempfinden. Streptokokkeninfektionen betreffen sehr häufig Kinder, aber auch Erwachsene.

Bild Labor

Diagnose

Zunächst erfolgt eine ausführliche Anamnese innerhalb derer der Patient zu den bestehenden Schmerzen sowie Symptomen befragt wird. Weiter wird der Patient auf optische Veränderungen (z.B. Schwellungen) untersucht. Aufgrund der beschriebenen klinischen Bilder wird bei Verdacht auf eine Streptokokkeninfektion ein Abstrich vorgenommen. Ist dies nicht möglich, erfolgt eine Blutentnahme, um eine Blutkultur anzulegen. Im Labor wird die Blutkultur angezüchtet, sodass der Erreger mikroskopisch nachweisbar ist und die vorliegende Streptokokkenart bestimmt wird. Eine gewisse Besiedelung mit den Bakterien ist nicht ungewöhnlich und wird selten als krankheitswertig eingestuft.

Krankheiten

Zu den durch die Erreger verursachten Krankheiten zählen Mittelohrentzündung, Nasennebenhöhlenentzündung, Kehlkopfentzündung, Harnwegsinfektion, Lungenentzündung, Hirnhautentzündung, Mandelentzündung und Herzinnenhautentzündung, Wundrosen und Eiterflechten. Weiter können eine Vielzahl von entzündlichen Folgeerkrankungen aus einer Streptokokkeninfektion resultieren.

Wird eine Infektion zu spät diagnostiziert, kann eine Sepsis (Vergiftung) die Folge sein. Bei einer Sepsis gelangen die Erreger in großen Mengen in den Blutkreislauf. Das kann innerhalb kürzester Zeit zu einem infektiös-toxischen Schock führen, der tödlich enden kann. Dieser dramatische Krankheitsverlauf betrifft hauptsächlich Patienten, die durch andere Krankheiten bedingt ein geschwächtes Immunsystem vorweisen.

Verlauf der Streptokokkeninfektion

Meist ist eine Infektion mit Streptokokken gut behandelbar. Voraussetzung ist, dass die Infektion zeitnah erkannt und therapiert wird. Wird die Streptokokkeninfektion nicht erkannt, können rheumatisches Fieber, eine Sepsis oder Folgeinfektionen auftreten. Unbehandelte Streptokokkeninfektionen können für Menschen mit Diabetes, HIV oder Herzerkrankungen gefährlich sein, da ein toxischer Schock folgen kann. Frauen sollten in der Schwangerschaft erste Anzeichen ernst nehmen, damit das ungeborene Kind vor Entwicklungsschäden geschützt wird.

Bild Antibiotikum

Behandlung mit Antibiotika

In der Regel wird eine Streptokokkeninfektion je nach Befund durch die Gabe von Antibiotika behandelt. Vor allem bei Streptokokkeninfektionen, die zu Entzündungen innerhalb des Körpers geführt haben, werden Antibiotika eingesetzt. Die Gabe von Antibiotika soll die Streptokokken abtöten. Medikamente mit den Wirkstoffen Erythromycin, Penicillin oder Clarithromycin zählen zu den gängigsten Mitteln gegen die Erreger.
Wichtig: die Patienten sollten die von dem Arzt verortnete Antibiotikamenge einnehmen.
Je nach individueller Situation, Diagnose, Erreger und Antibiotikum kann die Therapie sich auf eine Spanne von bis zu 14 Tagen erstrecken. Bei resistenten Erregern werden Reserveantibiotika wie Vancomycin oder Rifampicin eingesetzt.

Schmerzlindernde Maßnahmen

Bei Entzündungen der Rachenschleimhaut oder einer Mandelentzündung wird regelmäßiges Gurgeln mit Salzwasser oder abgekühltem Salbeitee verordnet, um die auftretenden Hals- sowie Schluckbeschwerden zu lindern. Eine vermehrte Zufuhr von Flüssigkeit wirkt der Austrocknung der Schleimhäute entgegen. Auch das Gurgeln mit desinfizierenden Spülungen oder das Ein pinseln der betroffenen Partien unterstützt das Abklingen der Entzündungen. Bei stetig wiederkehrenden oder chronischen Mandelentzündungen kann eine Tonsillektonomie (Entfernung) der Mandeln erforderlich sein, um die wiederholten Infektionen zu vermeiden.

Stärkung des Immunsystems

Die Stärkung des Immunsystems hilft Patienten während und nach einer Streptokokkeninfektion, schneller zu genesen. Eine gezielt vitaminreiche Ernährung und Ruhe sind bei der Genesung ebenfalls hilfreich. Weiter ist eine sorgfältige Körperhygiene wichtig, damit eine weitere Schmier- oder Tröpfcheninfektion unterbunden wird. Oberflächen sollten gezielt desinfiziert werden und nach dem Kontakt mit anderen Menschen sollte immer eine hygienische Handwaschung erfolgen.

Bildernachweis:
Titelbild – Blutdruckgerät und Medizin Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com
Zahnarzt Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com
Labor Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com
Antibiotikum Urheber: CC0 Public Domain-Pixabay.com

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