Wundwasser nach einer OP

Wundwasser ist ein Sekret, dass im Lymphsystem des Körpers produziert wird. Die Funktion des Wundwassers besteht darin Wunden gleichsam von innen heraus zu reinigen und den Heilungsprozess zu beschleunigen. Dies geschieht unter anderem, indem es bestimmte Stoffe und Zellen, die für die Wundheilung förderlich oder notwendig sind transportiert, wie etwa Fresszellen, die totes Gewebe entfernen. Wundwasser ist also durchaus etwas Nützliches und Gesundes und auch für die Heilung von Wunden durchaus notwendig.
Das bloße Auftreten und auch Austreten von Wundwasser ist also an sich erst einmal nichts Alarmierendes. Wundwasser kann durchaus auch schon bei oberflächlichen Wunden abgesondert werden. In einigen Fällen, gerade nach Operationen kann allerdings der Fall auftreten, dass der Körper zu viel Wundwasser produziert und damit den Heilungsprozess behindert.

Dies ist abhängig von:

  • Lage
  • Grad
  • Zustand
  • Sauberkeit
  • Entzündungsgrad der Wunde

In den meisten Fällen ist Wundwasser nur dann bedenklich, wenn es sich im oder innerhalb des Körpers sammelt. Bei manchen Wunden entsteht auch kaum oder gar kein Wundwasser.

Ärztliche Aufsicht

Größere Wunden sollten grundsätzlich immer einem Arzt vorgestellt werden bzw. sollte der Heilungsprozess größerer Wunden von Ärzten begleitet werden. Solange man nach einer Operation stationär im Krankenhaus behandelt wird, ergibt es sich von selbst, dass Wunden von medizinischem Personal versorgt werden und der Heilungsprozess entsprechend überwacht wird.
Auch nach dem Krankenhausaufenthalt ist es ratsam und geboten den ärztlichen Anweisungen folge zu leisten und auch Termine zu Nachsorge- und Kontrolluntersuchungen wahrzunehmen.

Drainagen

Sollte es zu einer erheblichen Ansammlung von Wundwasser im Körper kommen, sind Drainagen die Standardbehandlung. Eine Drainage leitet, einfach gesagt, Wundwasser über kleine Schläuche oder Röhrchen die Flüssigkeit nach außen ab, bzw. zieht sie aus dem Körper. Je nach Art und anatomischen Sitz der Wunde können verschiedene Arten von Drainagen zum Einsatz kommen. Drainagen können natürlich nur von medizinischem Fachpersonal durchgeführt werden und auch hierzu muss ein Arzt aufgesucht werden, wenn man nicht bereits stationär in einem Krankenhaus behandelt wird.

Hygiene

Grundsätzlich ist bei der Wundversorgung Hygiene der wichtigste Faktor. Das betrifft sowohl die Wunde selbst als auch das Verbandsmaterial oder sonstige Bandagen. Die Wunde selbst muss gut gereinigt und desinfiziert sein und es dürfen auch keine Fremdkörper in die Wunde gelangen bzw. müssen Fremdkörper entfernt werden. Mangelnde Hygiene fördert entzündliche Prozesse und führt zu Komplikationen bei der Wundheilung.

Schonung und Ruhe

Je nach Art und Sitz der Wunde muss auf eine entsprechende Schonung der Wunde geachtet werden, damit sie nicht etwa aufreißt oder andere Komplikationen auftreten. Das heißt unter Umständen, das gewisse Bewegungen oder Belastungen zu vermeiden sind. Wie immer bei Heilungs- und Genesungsprozessen tut eine gesunde Portion Ruhe ihr übriges dazu, damit der Körper seine Kraft in die Heilung oder Genesung stecken kann.

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Gönnen Sie Ihrem Körper ausreichend Ruhe

Komplikationen bei der Wundheilung

Wunden heilen bei Gesunden Menschen im Prinzip von alleine, dennoch gibt es Faktoren, die den natürlichen Wundheilungsprozess behindern können. Abgesehen vom bereits erwähnten Faktor der Hygiene, gibt es auch viele andere Faktoren, die die Wundheilung verlangsamen, negativ beeinflussen oder sogar zu Komplikationen führen können.

Zu diesen Faktoren gehören:

  • Alter
  • Krankheiten und Begleiterkrankung
  • schlechte Ernährung
  • psychische Erkrankungen oder schlechte psychosoziale Bedingungen

1. Alter

Es ist eine Grundkonstante des Lebens oder im Leben, das körperliche Funktionen und Prozesse mit zunehmendem Alter schlechter werden. Das beginngt bereits in der Zeit ungefähr ab 25 Jahren. Dazu gehören Dinge wie Zellregeneration, die eng mit der Wundheilung zusammenhängen. In den 20er, 30er oder 40er Jahren des Lebens wird sich diese Tatsache noch nicht in Bezug auf Wundheilungen bedenklich niederschlagen aber in den 60er, 70er oder 80er Jahren des Lebens ist das Alter in Bezug auf die Wundheilung ein immenser Faktor.

2. Krankheiten und Begleiterkrankungen

Diverse Krankheitsbilder können die Wundheilung nachhaltig negativ beeinflussen und zu Komplikationen führen. Zu diesen Krankheitsbildern gehören etwa Diabetes, Gicht oder Durchblutungsstörungen. Virusinfektionen, die das Immunsystem schwächen wie zum Beispiel AIDS oder auch indirekt durch Krebsmedikamente oder gerinnungshemmende Medikamente.

3. Schlechte Ernährung

Eine schlechte und unausgewogene Ernährung enthält dem Körper Stoffe, etwa Vitamine, Spurenelemente, vor, die er braucht um reibungslos zu funktionieren. Eine schlechte Ernährung wirkt sich daher natürlich auch auf den Prozess der Wundheilung aus. Einen Ähnlichen Effekt haben Dinge wie ein übermäßiger Nikotin- oder Alkoholkonsum und entsprechend auch der Missbrauch anderer Drogen.

4. Psychologische Erkrankungen oder schlechte psychosoziale Bedingungen

Psychologische oder neurologische Erkrankungen wie etwa Demenz können einen negativen Einfluss auf die Wundheilung haben. Darunter auch andere Faktoren, die zu einer Vernachlässigung der Hygiene oder zur Vernachlässigung der optimalen Versorgung der Wunde führen kann, wie zum Beispiel Verwahrlosung oder ähnliche Erscheinungen bei Kindern oder Erwachsenen.

Alkoholkonsum
Übermäßiger Alkoholkonsum ist nicht förderlich bei einem Heilungsprozess

 

Störungen des Heilungsprozesses nicht auf die Leichte Schulter nehmen

Störungen oder Komplikationen bei der Wundheilung sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden, da sich daraus schwerwiegende Konsequenzen ergeben können. Zum Beispiel kann es zu chronischen entzündlichen Prozessen kommen. Aber auch die psychische Belastung durch schlecht heilende Wunden und damit verbundenen Schmerzen können zu Erscheinungen wie Depressionen führen.

Daher bleibt es richtig und wichtig, auch nach dem Krankenhausaufenthalt die Wundheilung ärztlich begleiten zu lassen und auch die Wundheilung durch eigenes Verhalten zu fördern oder zumindest nicht zu behindern. Notfalls müssen auch behandelnde Ärzte auf Komplikationen aufmerksam gemacht werden, wenn diese sie nicht erkennen.

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